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Südkids

Ein Streifzug durch die Lesenacht

Dienstag, 2. November 2010 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Stephan Martin Meyer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Da sitzen sie nun, 16 Grundschüler, gespannt wartend auf das, was sich in den nächsten 20 Minuten vor ihnen abspielen wird. Die Tische sind zur Seite geräumt, die Stühle stehen in gerade Reihen, eine Leinwand am einen Ende des Raumes, ein altertümlich anmutender Diaprojektor am anderen. Von mucksmäuschenstill kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Da werden noch mal schnell die Stühle gewechselt, um heraus zu bekommen, von wo man den besten Blick auf das Geschehen hat, kleine Kämpfe um den begehrten Platz neben dem besten Freund werden ausgefochten. Doch schließlich erlischt das grelle Neonlicht und es bleibt nur der Strahl des Projektors, der die Zeichnung eines jungen Hasen auf die Leinwand wirft: Maler Moll ist da!

Es ist wieder einmal Lesenacht in der katholischen Grundschule Zugweg. Zwei Stunden lang lesen Autoren, ehemalige Lehrer und Eltern aus eigenen und fremden Texten vor. Alle halbe Stunde wechseln die Kids die Räume, um ja keinen der Vorlesenden zu verpassen. Ein paar von ihnen sind kostümiert und kündigen so die nahende Halloween-Nacht an. Das hat Tradition: Schon zum vierten Mal veranstaltet die Schule jeweils Ende Oktober dieses Event. Und es wird jedes Mal mit großer Begeisterung von den Schülern aufgenommen.

Maler Moll ist der Hase, der die bildenden Künstler der Moderne aus dem Effeff nachahmen kann. Ins Leben gerufen wurde er von dem Autor Joachim Rönneper, der an diesem Abend die Geschichte vorliest. Dabei ist es eigentlich keine richtige Geschichte, es sind Verse in – so sagt er selber – Wilhelm-Busch-ähnlichen Reimen. Während er liest, kümmert sich sein Kollege Norman Junge um die Dias – er hat die Zeichnungen zu den Reimen geschaffen. Während der Autor vorne im Projektorlicht steht, die Schüler ganz in lehrerhafter Manier befragt, was sie auf den Bildern an der Leinwand sehen, versteckt sich der Illustrator geschickt hinter dem Projektor, um von dort hin und wieder die eine oder andere stichelnde Bemerkung auf die Anwesenden abzufeuern.

So manche Antwort mutet komisch an, so heißt es etwa auf die Frage, wer denn schon einmal etwas von Albrecht Dürer gehört habe: „Bei uns in der Schule gibt es einen Herrn Dünnsen.“ Aber die Kinder müssen noch nicht wissen wer Dürer ist, um an dem Buch Spaß zu haben. Zugleich eröffnet Erwachsenen eine zusätzliche Dimension beim Lesen und Betrachten dieses Buches, wenn sie sich in der Kunstgeschichte ein wenig auskennen. Oder wenn sie auf das Sprachspiel auf dem Titel aufmerksam werden: Geht es doch in dem Buch um Malung und Dichterei.

Der Förderverein richtet die Lesenacht wieder erfolgreich aus. Und vor allem Carolin Pfeil kann sich den Erfolg auf die Fahnen schreiben, organisierte sie doch maßgeblich diese Veranstaltung. Auch für die Eltern ist an diesem Abend gut gesorgt: Wenn sie nicht selber den Geschichten folgen wollen, dann können sie sich an dem reichhaltigen Buffet bedienen.

In einem der anderen Räume bereiten sich die Schüler auf ein Erlebnis mit dem Team Tom vor. Während bei der ersten Lesung noch vor allem Jungs auf den Stühlen saßen, ist das Verhältnis hier nun umgekehrt. Und das hat einen Grund: Tom Lehel liest aus einem seiner Bücher, die in diesem Sommer erschienen sind. Die Kids zücken ihre Mobiltelefone, fotografieren was das Zeug hält und sind kaum zu bändigen, bis Tom sachte durchgreift. Tom?  Ja, der Tom aus „Toms Test“, „Tabaluga Tivi“ und der Sendung „Toll Tom“ im ZDF. Toms Team muss in seiner Geschichte einschreiten, als über Nacht alle Zuckervorräte aus der Stadt verschwinden. Und das genau am Geburtstag des Kinderheims, der ohne Bonbons nicht vorstellbar ist. Aber Toms Team löst den Fall natürlich. Toll, Tom!

In einer der Pausen erscheint der Schulleiter in den Gängen. Er hat es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, verkleidet zu erscheinen. Das hat ebenfalls Tradition. Da bleibt zu hoffen, dass die Lesenächte der Grundschulen in der Loreleystraße und der Mainzer Straße mit ähnlicher Begeisterung aufgenommen werden. Wir werden beizeiten darüber berichten.
 

Text: Stephan Martin Meyer

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