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Südstadt

Vintage-Walk durch die Südstadt

Dienstag, 30. April 2024 | Text: Sarah Linßen | Bild: Sarah Linßen

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Secondhand ist längst nicht mehr nur ein Trend, sondern eine bewusste Entscheidung für Nachhaltigkeit und Individualität. Früher als „Arme-Leute-Shopping“ verschrien, hat sich das Bild von Second-Hand-Läden drastisch gewandelt.

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Steht man vor dem Ladenlokal im Ferkulum, wähnt man sich getäuscht: das reduzierte, klar gestylte Innere des Ladens, das man durch das große…

Heute sind sie wahre Schatztruhen für Vintage-Liebhaber*innen und Umweltbewusste gleichermaßen. Begleitet mich auf einem Streifzug durch die Vintage-Boutiquen der Südstadt, wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft und jeder Fund eine Geschichte erzählt.

Die Wurzeln des Wandels

Der Sinneswandel in Bezug auf Secondhand-Kleidung lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Ein wachsendes Bewusstsein für Umwelt und Klima hat viele dazu bewegt, die Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie zu hinterfragen. Die Jugend, angeführt von Bewegungen wie Fridays for Future oder der Letzten Generation, ist hier besonders engagiert und informiert. Hinzu kommt der zyklische Charakter der Mode: Was gestern altmodisch war, ist heute wieder in – ein Phänomen, das uns dazu ermutigt, Originale vergangener Zeiten zu tragen.

Zeit der Rosen: Ein Hauch von Nostalgie

Unser erster Stopp führt uns zu „Zeit der Rosen“, einer Boutique in der Merowingerstraße. Seit fast zwei Jahrzehnten bietet die charmante Inhaberin Nicole Mason eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Vintage-Kleidung.

Pointierte Deko in „Zeit der Rosen“ (Foto: Sarah Linßen)

Angefangen hat alles vor fast 20 Jahren am Ubierring, bevor das Geschäft vier Jahre später seinen festen Platz in der Merowingerstraße fand. Die Leidenschaft für Secondhand und Mode hat Nicole Mason aus England importiert. Dort war Second-Hand-Mode schon lange, bevor sie in Deutschland ankam, etabliert.

Was „Zeit der Rosen“ von anderen Second-Hand-Läden unterscheidet, ist neben der ehrlichen Beratung (bei der auch mal ein Teil ausgeredet wird) die sorgfältige Auswahl. Mit Kleidung von fast 3000 Spender*innen wird hier nichts dem Zufall überlassen. Nicole persönlich überprüft jedes Stück auf Qualität und Stil. Ihr Credo: Keine Wegwerfkleidung, keine Fast Fashion. Stattdessen setzt sie auf nachhaltige Marken wie Lanius oder Armed Angels und bevorzugt Naturstoffe gegenüber synthetischen Materialien.

Im Sortiment findet man eine Vielzahl von Marken, darunter Samsøe Samsøe, Odd Molly, ba&sh und Essentiel Antwerp. Und wer genau hinschaut, kann sogar Designerstücke von Armani oder Dior entdecken. Doch nicht nur das: An der Theke warten wahre Schätze aus den 30er und 40er Jahren.

Übersichtlichkeit durch Ordnung (Foto: Sarah Linßen)

Die Boutique ist nicht nur farbenfroh, sondern auch nach Farben sortiert, was ihr ein unglaublich ordentliches und einladendes Ambiente verleiht. Die Kundschaft ist genauso bunt und vielfältig wie das Angebot. Hier treffen junge und alte Modebegeisterte aufeinander, alle vereint durch die Liebe zu einzigartigen Stücken.

Egal, ob auf der Suche nach dem perfekten Karnevalskostüm oder einfach nur der Lust folgend, den Kleiderschrank aufzupeppen – bei „Zeit der Rosen“ wird man garantiert fündig.
Die Preise variieren, spielen sich aber in einer eher höheren Preisklasse ab. Dennoch ist es ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Fundstücke von guter Qualität.

Adresse: Merowingerstraße 48, 50677 Köln
Öffnungszeiten: Mo- Fr : 11:00–18:30 Uhr & Sa: 11:00-15:00 Uhr

IntotheVibes lädt zum Entdecken ein

Unser Streifzug durch die Südstadt führt uns zum Severinskirchplatz. Dort befindet sich „IntotheVibes“, ein kleiner, aber feiner Laden mit einer beeindruckenden Auswahl an Vintage-Ware. Trotz seiner kleinen Größe ist der Laden sehr gut sortiert und übersichtlich.

Klein aber fein: IntotheVibes (Foto: Sarah Linßen)

IntotheVibes legt Wert auf Qualität und verkauft deshalb keine extrem günstige Vintage-Ware. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dennoch sehr gut. Davon zeugt auch das eher junge Publikum, welches wahrscheinlich aufgrund der aktuellen Modetrends und die für Markenware erschwinglichen Kosten, gerne hier einkauft.

(Foto: Sarah Linßen)

Eine Besonderheit liegt darin, dass die Kleidung nicht nach Geschlechtern, sondern nach Artikeln sortiert sind, zum Beispiel nach Jeansjacken, Hosen und Pullis. Diese unkonventionelle Sortierung macht die Auswahl für die Kund*innen etwas offener und verleiht dem Shop eine besondere Note. Und wer weiß, vielleicht greift man dadurch auch mal zu einem Stück, welches man sonst nie entdeckt hätte, wäre es in einer geschlechtsdefinierten Abteilung einsortiert gewesen.

Adresse: Severinskirchplatz 2, 50678 Köln
Öffnungszeiten: Mo-Do: 12-19 Uhr, Fr: 12-20 Uhr, Sa: 11-20 Uhr

Oxfam: Nachhaltigkeit mit Tradition

Ein echtes Urgestein der Bonner Straße ist der Oxfam-Shop. Seit über drei Jahrzehnten gilt er als einer der ältesten seiner Art in der Region und ist der älteste Second Hand Shop der Südstadt. Oxfams Ursprung reicht zurück bis ins Jahr 1991: Eine britische Diplomatengattin, die nach Bonn gezogen war, vermisste die beliebten Secondhand-Läden ihrer Heimat und beschloss kurzerhand, selbst einen zu eröffnen. Das war der erste Oxfam in Deutschland – und der, in dem wir uns gerade befinden, ist der zweite.

Doch diese Geschichte zeichnet Oxfam nicht aus, dafür aber die rein ehrenamtliche Betriebsstruktur. Fast 100 Mitarbeiter*innen, engagieren sich hier freiwillig. Der Laden funktioniert ausschließlich auf der Grundlage von Spenden. Diese Spendenbasis ermöglicht es Oxfam, ein breites Sortiment anzubieten, das von Kleidung über Haushaltswaren bis hin zu Schmuck und Musik reicht.

Alle Produkte werden von den Mitarbeiter*innen auf Herz und Nieren, beziehungsweise auf Qualität und Beschädigungen geprüft. Aber auch auf Plagiate und darauf, dass es sich nicht um Produkte geschützter Arten handelt, wie beispielweise Krokodilleder, Elfenbein oder aber auch Kunst aus der NS-Zeit. Ware dieser Kategorie wird aussortiert und nicht weiterverkauft.

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Viele der Mitarbeiter*innen bringen auch spezifisches Fachwissen mit, über Musik, antikes Geschirr oder Literatur. Daraus bilden sich Teams, die sich um je einen Bereich kümmern. Das „Dies-und-Das-Team“ beispielweise hat Expertise in Sachen Porzellan. Die Mitarbeiter*innen haben ein Auge für die Marken, erkennen den Wert und wissen ganz genau, ob es sich um Bavaria handelt oder doch Fürstenberg.
Das Alleinstellungsmerkmal von Oxfam ist die Philosophie, dass jedes Produkt seinen Zweck erfüllt, unabhängig von der Marke auf dem Etikett. So finden sich hier sowohl Vintage-Schätze als auch Mainstream-Mode-Produkte. Sogar beschädigte Textilwaren finden hier eine Bestimmung, indem sie gesammelt, geschreddert und so zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden können.

Auch für die festliche Abendgarderobe kann man fündig werden (Foto: Nora Koldehoff)

Auch das Publikum bei Oxfam ist äußerst bunt durchmischt. Menschen, die auf der Suche nach erschwinglichen Vintage-Stücken sind, mischen sich mit umweltbewussten Käufer*innen und jenen, die einfach nur auf der Suche nach einem guten Schnäppchen sind.
Oxfam bietet nicht nur günstige Preise ab 1 Euro, sondern auch regelmäßige Sonderverkäufe. Zu den Höhepunkten zählen die Schaufensterverkäufe, bei denen an jedem zweiten Dienstag die Auslage verkauft wird. Das Interessante: Wenn es mehr als eine*n möglichen Käufer*in gibt, würfeln die Interessent*innen um das begehrte Stück. An zuvor angekündigten Samstagen finden außerdem thematische Verkäufe statt, die dann auf der Hälfte der Ladenfläche einen bestimmten Bereich wie Schmuck oder Literatur hervorheben.

Engagement für eine bessere Welt (Foto: Nora Koldehoff)

Mit dem breiten Angebot, den erschwinglichen Preisen und dem sozialen Engagement hat sich Oxfam zu einem festen Bestandteil der Kölner Südstadt entwickelt, der nicht nur die lokale Gemeinschaft unterstützt, sondern auch einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Konsumgütern leistet.

Adresse: Bonner Straße 45, 50678 Köln
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10:00-18:00 Uhr, Sa: 10:00-14:00 Uhr
Nächste Schaufenster-Verkäufe: 07.05. + 21.05.
Info: Oxfam ist auf Warenspenden angewiesen und freut sich über jede einzelne Spende! Bitte bringt Aussortiertes, ob Textil- oder Haushaltswaren, zu Oxfam.

The Südstadt Second Hand: Kleine Schätze, große Auswahl

Unser Vintage-Walk führt uns weiter zu einem Juwel für Vintage-Liebhaber*innen: „The Südstadt Second Hand“. Seit fast 20 Jahren begeistert dieses Geschäft mit einer Auswahl an zeitlosen Schätzen aus vergangenen Jahrzehnten.
Trotz seiner bescheidenen Größe überrascht „The Südstadt Second Hand“ mit einer Aufteilung auf drei kleine Räume, die querbeet durch alle Stile führen.

Das Highlight ist die riesige Schuhauslage. Von eleganten Lederstiefeln bis hin zu lässigen Sneakers findet hier jede und jeder den perfekten Begleiter für die Straßen der Südstadt. Neben dieser beeindruckenden Auswahl gibt es erstaunlich viele Hüte – von der klassischen Melone bis zum lässigen Strohhut – sowie Caps, Gürtel, Taschen, Schmuck und Sonnenbrillen. Wer gerne stöbert und Zeit mitbringt, wird hier fündig: Originale Markenwaren aus den 70er und 80er Jahren sowie kleine ausgefallene Schätze warten darauf, entdeckt zu werden.

Modejahrzehnte Seite an Seite: The Südstadt Second Hand (Foto: Sarah Linßen)

In „The Südstadt Second Hand“ ist die Auswahl an Verkaufsartikeln überwiegend Vintage und geht nicht als Warenspenden ein. Dadurch bewegt sich der Laden in einer mittleren Preisklasse, doch mit den verschiedenen Rabattaktionen und der Möglichkeit, bereits für unter 5 Euro Kleidung zu ergattern, ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Das Publikum in „The Südstadt Second Hand“ ist ebenso vielfältig wie die angebotene Ware und spiegelt den jugendlichen Charme der Südstadt wider. In den letzten Jahren ist eine deutliche Verjüngung des Publikums zu beobachten, was wohl auch dem wachsenden Interesse an Vintage-Mode geschuldet ist.
Mein persönliches Highlight: Ein kleiner Bereich für Brautkleider. Ich habe noch nie verstanden, warum man so viel Geld für ein Kleidungsstück ausgeben sollte, das man nur einmal trägt!

Adresse: Bonner Str. 29, 50677 Köln
Öffnungszeiten: Mo-Sa: 11:00-19:00 Uhr

Think Twice: Purzelnde Preise

Unser letzter Halt ist „Think twice“, ein Vintage-Paradies der besonderen Art. Schon beim Betreten überkommt einen das Gefühl, in einem Y2K-Universum gelandet zu sein. (Y2K ist ein Numeronym für 2000 und steht für den Modestil der späten 90er und frühen 2000er Jahre.) Hier stöbern junge Gen Z’s und vereinzelt ältere Kund*innen durch die schier endlose Auswahl an Vintage-Mode. Think Twice zieht ein diverses Publikum an – von den Trendsettern bis zu den „altmodischen“, von den gut betuchten bis zu den finanziell weniger gut gestellten.

Der Laden selbst ist vollgehängt mit Vintage-Kleidung, die darauf wartet, entdeckt zu werden. Besonders hervorzuheben sind die verschiedenen Modelle der heiß begehrten Levis Hosen, die hier zu unschlagbaren Preisen zu finden sind.

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Was Think Twice einzigartig macht, ist der legendäre Sale, der alle paar Wochen stattfindet. Zuerst gibt es 30% Rabatt auf alle Artikel, dann steigt der Rabatt alle zwei Tage, erst auf 50%, dann auf 5 Euro pro Teil, bis am Ende alle Artikel für nur 1 Euro zu haben sind!
Nach dem Ausverkauf wird der Rest der Ware eingepackt und es kommt komplett neue Ware, so dass es bei jedem Besuch etwas Neues zu thriften gibt!

Adresse: Severinstrasse 77-79, 50678 Köln
Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10:00-19:00 Uhr

Das war nur eine Auswahl der Verschiedenen Second-Hand-Shops, die in der Südstadt zu finden sind. Neben den hier aufgezählten, lohnt es sich auch immer, im Fair-Store oder bei Humana vorbeizuschauen. Für welche Läden ihr Euch auch entscheidet, taucht ein in die Welt der Vintage-Mode und lasst euch von der Kleidung vergangener Jahrzehnte verzaubern! Mit jedem Besuch in den charmanten Vintage-Boutiquen der Südstadt könnt ihr außerdem einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

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Stöbern, entdecken, Geschenke kaufen! – das ist das Motto von Lotta wünscht sich was. Inhaberin Diana Dämmrich präsentiert in ihrem wundersc…

Von „Zeit der Rosen“ bis hin zu „Think Twice“ laden euch die Second Hand-Läden der Südstadt ein, in eine Welt voller Nostalgie und Einzigartigkeit einzutauchen. Also lasst euch inspirieren, stöbert nach Herzenslust und findet euer ganz persönliches Vintage-Schätzchen.
Ob ich es geschafft habe, alle Shops zu besuchen, ohne etwas mitzunehmen? Natürlich nicht! Meine Kaufhighlights sind: Eine Vintage-Jeans, ein Paar Ohrringe, eine Sonnenbrille und den Bestseller „Shuggie Bane“ von Douglas Stewart. Alles für knapp unter 13 Euro. Es lohnt sich!

Text: Sarah Linßen

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