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Sport

Fortuna zum Frustsaufen auf Malle

Montag, 29. Mai 2017 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

„Hamdi Dahmani ham die nich.“ Kriegen die auch nich. Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler hat nämlich gerade bei der Fortuna verlängert. In Normalform ist er für das Kreativ-Spiel der Südstadt-Legenden enorm wichtig. Selten wurde das deutlicher als bei der spielerisch mitunter armseligen Leistung im Finale des Mittelrheinpokals gegen den Bonner SC.

 

Ein Klassenunterschied zwischen dem Dritt- und dem Viertligisten war zu keiner Zeit des Spiels erkennbar. Und das lag nicht daran, dass die Bonner bei arger Hitze über sich hinauswuchsen. Die Fortuna war schlecht, hatte aber Chancen. Ein Sonntagsschuss an Christi Himmelfahrt von Dario Schumacher entschied das Spiel zugunsten der Außenseiter aus Bonn. Die Fortunen fliegen zum Saisonausklang auf die Balearen.

 

„Frustsaufen auf Malle“ kündigte Ex-Kapitän Daniel Flottmann an. Nachdem der Verbleib in der dritten Liga feststand, haben die Südstadt-Legenden kein gutes Spiel mehr gemacht. Das letzte Liga-Spiel in Mainz, das mit 0 zu 4 verloren ging, wurde regelrecht abgeschenkt. Dann wurde es schwierig, die Spannung für ein Finale noch mal aufzubauen.
 
Nichtabstieg war Kraftakt genug

„Letztlich liegen wir mit unserem Kader in der Liga über dem Strich“, zog Koschinat ein einigermaßen positives Fazit der Saison bei einem Fantreffen am Vorabend der Pokalpleite. „Aber es wäre mehr drin gewesen.“ Letztlich sei es nicht gelungen, der Truppe den Glauben an den Kampf um die Aufstiegsplätze zu vermitteln: „Wir hatten einige, die haben ihr Leben in der Regionalliga verbracht. Für die war die dritte Liga ihre Champions-League.“

 

Das Ziel, 50 Punkte zu holen, wurde verfehlt. Positiv war letztlich der Klassenerhalt. Und der war schon Kraftakt genug. Da in der dritten Liga viele Clubs über einen ähnlichen Etat verfügten, sei es in der Tabelle extrem eng gewesen. Und auch in der kommenden Saison sei nach oben und unten alles möglich: „Wir können die Überraschungsmannschaft der Liga werden“, hofft Koschinat.

Radikaler Generationswechsel

Daniel Flottmann kann auf Malle seinen Ausstand geben. Verlässt er doch den Verein nach fünf Jahren, davon vier Jahre als Kapitän. Gehen werden auch Selcuk Alibaz, Kai Bösing, Marc Brasnic, Dennis Engelman, Kusi Kwame, Oliver Schröder und Jannik Stoffels. Und Cauly Oliveira Souza hat gerade beim Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg unterschrieben. „Wir werden einen radikalen Generationswechsel in die Wege leiten“, sagte Fortuna-Trainer Uwe Koschinat. „Wir stellen gerade einen leistungsorientierten Kader mit Perspektivspielern aus der Regionalliga zusammen.“ 

 

Ein Triumph in Bonn hätte die Kaderplanung natürlich auf ein neues Niveau gehoben. Mit einem Sieg im Mittelrheinpokal wäre man für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert gewesen. Das hätte eine garantierte Prämie von 140.000 Euro bedeutet. Und man hätte mit einem attraktiven Gegner in Runde eins zusätzliche Einnahmen erzielen können. Hätte, hätte.

„Junge, hungrige Jungs“

Jetzt also mit weniger Geld. „Junge, hungrige Jungs, die zwei Jahre erfolgreich Regionalliga gespielt haben, bereit sind, sich auf die Fortuna einlassen, und nicht als erstes fragen: ,Was kann ich da verdienen?'“, kündigte Koschinat an. „Es hat sich herumgesprochen, dass man bei der Fortuna in Ruhe Profifußball spielen kann. Auch wenn die Mannschaft dreimal hintereinander verliert, können die Spieler auf die Straße gehen, ohne angepöbelt zu werden. Das ist in anderen Drittligastädten nicht so.“

 

Darüber hinaus werde in Spielerkreisen registriert, dass es keine Zwistigkeiten im Verein gebe, keine Gremien, deren Mitglieder sich ständig in der Öffentlichkeit profilierten. Einlassen auf die Fortuna heiße aber auch, so der Trainer, die Bedingungen im und rund um das Südstadion zu akzeptieren. „Für Drittliga-Spieler in anderen Städten wäre es undenkbar, dass sie keine reservierten Parkplätze bekommen. Wenn meine Jungs zum Training kommen, streiten sie sich mit den Mitarbeitern der Gothaer-Versicherung um die Stellplätze. In Paderborn fahren die Spieler bis ins Stadion.“ Im Kabinentrakt im Südstadion gebe es eine Toilette für über 20 Leute: „Mein Büro liegt neben der Toilette. Und die Wände sind so dünn. Wenn ein Spieler auf dem Klo sitzt, hört der jedes Wort, wenn ich mit meinem Co-Trainer spreche. Und eine Minute später weiß es die ganze Mannschaft“, kritisierte Koschinat.

Kader wird weiter verstärkt

Einer von denen, die sich einlassen, ist Nico Brandenburger aus der U23 von Borussia Mönchengladbach. Von dem hält Koschinat viel: „Nico ist für mich ein Sechser mit einem hohen Laufpensum. Er hat eine enorme Antizipationsfähigkeit im defensiven Zweikampf. Mit seinen jungen Jahren agiert er schon sehr intelligent und positionsgetreu. Zudem ist er kopfballstark, sodass er perspektivisch unser System vor allem defensiv verstärkt.“

 

Sicher ist auch die Verpflichtung des 26-jährigen Dominik Ernst, der mit seiner Art, die rechte Abwehrseite zu bespielen, in Aachen bei der Alemannia zum Publikumsliebling geworden ist. „Mentalitätstier“, nennt ihn Koschinat. Neben Ernst und Brandenburger gehören Andersen, Exslager, Kegel, Kessel, Koruk, Rahn, Mimbala, Theisen und Röcker dem Kader der Fortuna an. Zudem verlängerte man schon im Laufe der Saison die Verträge mit Bender, Pazurek, Poggenborg und Uaferro. Weitere Spieler werden kommen. Einen „richtig guten“ kündigte Koschinat für die Offensive an. Namen verraten wollte er aber nicht.

Kein Spieler von Victoria Köln

Dahmani soll eines der neuen Gesichter der Fortuna werden. „Schauen Sie sich unsere Jugendmannschaften an. Da kann Hamdi mit seinem Migrationshintergrund ein echtes Vorbild sein“, wünscht sich der Trainer. André Poggenborgs Vertrag wurde um drei Jahre verlängert. Er wächst langsam in die Rolle des Torwarttrainers hinein. Ob und in welcher Konstellation die Arbeit mit Tim Boss fortgesetzt wird, ist noch nicht entschieden. Darüber hinaus ist die Fortuna weiter auf der Suche nach neuen Spielern.

 

„Alle sportlichen Entscheidungen sind gefallen. Jetzt bekommt der Transfer-Markt eine neue Dynamik.“ Es gibt allerdings einige strebsame Kicker, die sich keine Hoffnungen auf einen Vertrag in der Südstadt machen können. Da ist der Trainer kompromisslos: „Solange ich hier bin, werden wir keinen Spieler von Victoria Köln verpflichten. Denen muss man sagen, dass sie eine Scheißentscheidung getroffen haben, mit der sie jetzt leben müssen.“
 

Text: Stefan Rahmann

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