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Gesellschaft

30 Jahre „Arsch Huh“ am Chlodwigplatz – wie organisiert man Erinnerung?

Montag, 22. August 2022 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Die Geburtsstunde von „Arsch Huh“ mit der großen Kundgebung am 09. November 1992 ist bis heute Teil des kollektiven Erinnerns in der Südstadt. Ein Stück kultureller Identität ihrer BewohnerInnen. Jetzt, dreißig Jahre später, schlägt Südstadt-Künstler und Aktivist Cornel Wachter vor, daran mit einem „Gedenkplättchen“ zu erinnern. Und erfährt erstmal eine Ablehnung.

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Ehrenamtspreis für Cornel Wachter – Ablehnung für die Gedenktafel

Cornel Wachter ist seit vielen Jahren engagiert. Seine Projekte reichen von selbst kuratierten und initiierten Kunstprojekten über Bücher bis zus einer eigenen künstlerischen Arbeit als Bildhauer, Immer verbindet er seine Arbeit mit hohem sozialem Engagement. Das findet auch die Stadt Köln annerkennenswert und verleiht Cornel Wachter deshalb am 04. September den Ehrenamtspreis. Man sollte meinem, dass ein zukünftiger Ehrenamtspreisträger sich auch für andere gute Vorschläge der Unterstützung der Stadt gewiss sein könnte. Zumal er sie oft auch selbst finanziert.
Nicht so aber im aktuellen Fall seines „Gedenkplättchens“, wie Cornel es liebevoll nennt. Zur Erinnerung an den friedlichen Protest von mehr als 100.000 Kölner*innen gegen alte und neue Nazis am Chlodwigplatz. Wachter hat sich mit dem Vorschlag, eine Gedenkplatte am Chlodwigplatz anzubringen, an die Verwaltung gewendet.

Liegenschaftsamt lehnt ab – Künstler will weiter für die Erinnerung streiten

In der jetzt erfolgten Ablehnung durch das Liegenschaftsamt der Stadt Köln wird zwar bestätigt, dass „die Errichtung von Denkmalen in öffentlich Raum Teil des politischen Stadtdiskurses sind“. Eine Zustimmung kann aber nicht erteilt werden – stattdessen wird auf einen „Beschluss durch die politischen Gremien an anderer Stelle“ verwiesen.
Alternativ wird die Errichtung einer Stele vorgeschlagen. „Stelen sind eigentlich immer im Weg“ sagt dazu Cornel Wachter, dessen Vorschlag lediglich eine Din- A4 große photobeschichtete Platte an der Innenseite der Severinstorburg mit Blick zum Chlodwigplatz vorgeschlagen hatte. (siehe Bild). Diese Platte sollte das mittlerweile legendäre Bild der riesigen Menschenmassen auf dem Chlodwigplatz, das der damalige Express-fotograf „Zik“ geschossen hatte, zeigen.

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Wie soll die Erinnerung aussehen?

Cornel Wachter wird weiter für die Erinnerung an einen der stolzesten Momente der Kölner Stadtgeschichte kämpfe. Und wer ihn kennt, weiß, dass er nicht so leicht aufgeben wird.
Deswegen unsere Frage an Euch alle, die UserInnen von Meine Südstadt: Wie soll Eurer Meinung nach eine Erinnerung an diesen 09. November 1992 aussehen? Soll es überhaupt ein „Denkmal“ geben? Wer von Euch war dabei und kann seine/ihre Erinnerung teilen?
Nehmt an der Diskussion auf Facebook teil – es geht um einen spannende Frage in Eurem Veedel!

Text: Markus Küll

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