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Lunch Time

24.01.2018 – Fines de Claire, selbst geknackt

Mittwoch, 24. Januar 2018 | Text: Jörg-Christian Schillmöller

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Das „Mare Atlantico“ ist mein liebster Zwischenstopp auf dem Heimweg vom Funk in die Südstadt. Nach einer Schicht mit den schlechten Nachrichten von rund um die Welt kaufe ich dort manchmal ein. Ich mag den Kühlraum mit Salami, Steak und Geflügel. Die Käsetheke mit Brie de Meaux und 30 anderen Sorten, von denen ich viele nicht kenne. Und natürlich den Kühlraum für Fisch und Meeresfrüchte: Vorne rechts liegt meistens ein Thunfisch oder Schwertfisch hinter Glas auf Eis, und außen herum an der Wand liegen Doraden, Wolfsbarsche, Tintenfische, Kraken. Und Austern. Vor denen ich lange einen Riesenrespekt hatte. Ich esse sie gern, mit Vinaigrette oder Zitrone, aber habt Ihr schonmal Austern selbst geknackt? Letztes Wochenende habe ich.

Mare Atlantico - Lunch Time

Mein Freund Thomas war zu Besuch, und ich habe beim Mare Atlantico zwei Dutzend „Fines de Claire“ gekauft und zu Hause mit der Bürste abgeschrubbt. Danach haben wir sie geknackt. Das geht am besten mit einem Austernmesser: kurze Klinge, robust. Ihr nehmt die Austern in die Hand, die flache Seite nach oben, die spitze Ecke zum Körper. Und schiebt das Messer genau in die spitze Ecke. Nicht hebeln, dann können sie splittern. Sondern laaangsam nach rechts und links ruckeln, es ist ein bisschen Kraftaufwand. Irgendwann macht es „plopp“, und der Deckel geht auf. Der Schließmuskel sitzt übrigens ungefähr auf 14 Uhr, wenn Ihr sie so haltet wie oben beschrieben. Den müsst Ihr auf jeden Fall durchtrennen. Aufklappen, eventuell etwas Wasser abgießen (das ist Geschmackssache).

Und das war es auch schon. Einen halben Teelöffel Vinaigrette drauf und mit der Gabel vom Boden lösen. Jetzt kommt das Geheimnis: Versucht bloß nicht, die Auster im Ganzen zu schlucken. Das ist Quatsch und ein Klischee. Stattdessen: Kauen. Richtig kauen. Erst dann merkt Ihr, ob Austern was für Euch sind. Die Geister scheiden sich, so wie bei Helge Schneider. Ich bin Fan von beiden, und ich mag den frischen Meeresgeschmack. Probiert es doch mal aus. Guten Appetit, Euer Jörg-Christian.

Bongour: Bei den Profis von Bongour könnt Ihr zwar nicht vor Ort schlemmen – dafür aber die feinsten Schlemmereien online bestellen und nach Hause (oder wohin ihr wollt) liefern lassen. Der Unterschied zum gängigen App-Bestellen: Das Essen hier, das wird exklusiv für Euch von Kölner Kochtalenten zubereitet. Wie wäre es zum Beispiel mit Horenso Gomaae – Spinat, in Dashi (Wasser, Soja, Mirin, Kombu) eingekocht mit Soja-Sesam Soße, für 3,50 € zum Einstieg, und anschließend den Klassiker Sushi à la Nori, mit frischen Avocado, mariniertem Lachs und einer cremigen Thunfisch Paste, für 8,90 €. Alle Infos, die Ihr braucht, gibt es auf www.bongour.de. Und natürlich in allen sozialen Netzwerken.

Brasserie Aller Kolör: Die Location an der Alteburger Straße, die schon manch Metamorphose erlebt hat, serviert Euch als Brasserie französische Leckereien. Heute Mittag erwartet euch ein Putenschnitzel im Knuspermantel für 8,00 €. Das zweite Tagesgericht klingt aber auch fein: Ofen-Süßkartoffel mit Kräuterschmand und buntem Feldsalat zum selben Preis. Abgesehen davon hat die Brasserie aber auch andere Köstlichkeiten auf der Karte, zum Beispiel den Klassiker „Boeuf Bourguignon“, im Brotlaib serviert und mit kleinem grünen Salat für 12 €. Oder ihr nehmt einen der Flammkuchen, benannt nach Städten und Regionen unseres Nachbarlandes. Sehr gut klingt die Variante „Marseille“, mit Süßkartoffel, Harissa, Ziegenkäse und Baumfeige für 8,80 €. Und wenn euch nach Fisch ist: In der Brasserie aller Kolör gibt es auch die trendigen Konserven mit Sardinen, Muscheln, Makrelen und Tintenfisch ab 7,90 € – mit Baguette und Salzbutter. Bon appétit. Alteburger Straße 15, 50678 Köln

Capricorn i Aries: Das Restaurant hat mittwochs geschlossen!

Filos: Immer wieder eine gute Wahl in der Merowingerstraße – und das auch mittags. Ihr könnt Euch täglich zwischen zwei Gerichten samt einem alkoholfreien Getränk zum „Business Lunch“ für 9,90 € entscheiden. Heute gibt es zuerst toskanische Zwiebel-Timbale und anschließend entweder Spaghetti in Rucolapesto mit Parmesan oder Hähnchenbruststreifen à la Fricassee mit Kräuterkartoffeln. Auf der Speisekarte findet Ihr darüber hinaus viele weitere frische Gerichte mit Fisch, Fleisch oder ohne Fleisch. Bratkartoffeln mit zwei Bio-Spiegeleiern an Salat (7,50 €) zum Beispiel. Und einen bunten Salat mit Putenstreifen, Champignons und Sojasauce (9,50 €). Filos, Merowinger Straße 42, 50677 Köln.

Naturmetzgerei Hennes: Die Redaktion der Genusszeitschrift „Feinschmecker“ hat die Südstadt-Metzgerei auf der Severinstraße zu den besten ihrer Gilde in ganz Deutschland gewählt. Mehr Infos unter Feinschmecker. Naturmetzgerei Hennes, Severinstraße 20, 50678 Köln.

Nale: In der Darmstädter Straße 19 könnt Ihr nicht nur sehr gemütlich, sondern auch sehr lecker Pause machen – und das bei sechs Gerichten pro Woche. Diese Woche gibt es zum Beispiel – und das ist mein Favorit – Gnocchi mit Erbsen & Hähnchen in Minze-Pesto für 6,90 € oder Bohnen-Süßkartoffel-Risotto mit Minze & Mandeln für 6,70 €. Hach, wie soll man sich da bloß entscheiden? Es gibt übrigens immer auch eine Gemüsequiche, das Stück für 6,90 €. Sie wechselt täglich und ist immer lecker. Herrlich. Nale – Café und Bistro, Darmstädter Straße 19, 50678 Köln.

Restaurant Kabul: Die Philosophie von Restaurantbesitzer Suleiman Samae wäre schon Grund genug, in der Elsaßstraße 32 einzukehren: „Die Menschen kommen als Gäste und gehen als Freunde“, sagt er. Ein noch besserer Grund aber ist seine leckere, orientalisch-afghanische Küche. So bekommt ihr zum Lunch wechselnde Gerichte in vegetarischer und nicht-vegetarischer Version zu Mittag- und das derzeit zum unschlagbaren Kennenlernpreis von 5 €. Was es gibt, entscheidet das Angebot des Marktes. Das können zum Beispiel Teigtaschen sein, Hähnchenspieße oder Hackbällchen mit Linsen. Und Suleimans Gastfreundschaft bekommt Ihr gratis dazu. Restaurant Kabul, Elsaßstraße 32, 50677 Köln.

Wagenhalle: Tolle Location, kreatives Essen – das ist die Wagenhalle. Lasst euch doch heute Mittag einfach Zweierlei von der Gans (Brust und Keule) mit Kartoffelkloß, Rotkohl und Rotweinjus für 12,50 € auf der Zunge zergehen. Ihr wollt kein Fleisch? Umso besser. Denn es gibt in der Wagenhalle heute auch Tagliatelle mit Waldpilzen und Babyspinat für 11,00 €. Danach bekommt Ihr die Dessertvariation Wagenhalle als Nachspeise. Wagenhalle, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln.

Vringstreff: Aus betrieblichen Gründen bleibt der Vringstreff heute geschlossen! Vringstreff e.V., Im Ferkulum 42, 50678 Köln.

PS: Wer Geschichten aus dem Veedel für unseren Lunch-Newsletter hat, kann uns einfach eine Mail schicken: service@meinesuedstadt.de

Text: Jörg-Christian Schillmöller

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