30.11.2016 – Köln, 1918.
Mittwoch, 30. November 2016 | Text: Jörg-Christian Schillmöller
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Meine Mutter hat mir beim letzten Besuch von früher erzählt. Von ihren Eltern. Meinen Großeltern. Und von Köln. Sie erzählte mir die Geschichte von Fritz Beermann und Aenne Rauen.
Meine Mutter hat mir beim letzten Besuch von früher erzählt. Von ihren Eltern. Meinen Großeltern. Und von Köln. Sie erzählte mir die Geschichte von Fritz Beermann und Aenne Rauen. Mein Großvater war 1918 im Lazarett in Köln-Kalk. Er kam aus dem Ersten Weltkrieg, war in Frankreich und Russland. Und er hatte – erinnert sich meine Mutter – damals wohl eine Gasvergiftung. Und eines Tages ging er in Köln einkaufen. Er war ein passionierter Briefeschreiber und brauchte Briefpapier. Er fand es in einem Schreibwarenladen in Ehrenfeld. Der Laden gehörte meinem Urgroßvater, der aus der Eifel nach Köln gezogen war, weil es in seiner Heimat Mehren keine Arbeit mehr gab. In dem Laden in der Mechternstraße half meine Großmutter aus. Sie war 18, und er verliebte sich. Meine Mutter hat ein Fotoalbum aus dem Keller geholt und mir das wunderschöne Verlobungsfoto gezeigt: Fritz und Aenne, 1918. Und die Heiratsanzeige – „z.Zt. Cöln-Ehrenfeld“. Sie haben fast auf den Tag genau heute vor 94 Jahren geheiratet, am 22.11.1920. Später sind sie nach Osnabrück gezogen und haben dort ein Haus gebaut. Meine Mutter hat von dem Haus erzählt, am „Hasenbrink“, und davon, wie sie dort aufwuchs, von ihrem Schulweg über den Eselspfad, von Schiefertafel und Griffel in der ersten Klasse. Vom ersten Auto meines Großvaters, einem DKW, danach ein Hanomag. Sie fuhr mit meinem Großvater über Land – er war in der Versicherungsbranche – und las auf dem Rücksitz ein Buch nach dem anderen. Im Garten am Hasenbrink standen zwei Reihen Apfelbäume, und in der Hecke zu den Nachbarn hatten meine Mutter und ihre Freundin Ingela von nebenan eine Zigarrenschachtel versteckt, in der sie Botschaften austauschten. Für mich hat sich da eine Lücke in der Familiengeschichte geschlossen – ich kenne das Haus am Hasenbrink selbst noch vage, habe dort als Kind mit meinem Bruder bei der Großmutter übernachtet und erinnere mich an das Rauschen der damals noch jungen A30. Bewegt hat mich, wie mein Großvater einen Brief von damals beendete: „Schlafe recht schön und träume ein Viertelstündchen von Deinem Dich herzlich grüßenden Fritz.“ Geht es noch stilvoller? Guten Appetit wünsche ich euch. Euer Jörg-Christian
Epicerie Boucherie: Bei David zu essen, ist immer wieder ein Erlebnis. Heute gibt es beim charmanten Franzosen eine Suppe (€ 4,50) oder eine Quiche mit Salat (€ 7,20). Ihr könnt das alles auch kombinieren zu einem kleinen Menü: Getränk, Quiche mit Salat und Espresso (€ 9,90). Einige Klassiker hat David jeden Mittag für euch: Boeuf bourguignon, Coq au vin oder Poulet à la normande (€ 16,90). Und natürlich das Linsengericht mit glücklicher Mettwurst (€ 9,90). Ich mag ja besonders gern die gerösteten Tartines, also große Brotscheiben mit köstlicher Auflage: Die Tartine du Jour (€ 9,90) gibt es zum Beispiel als L’Auvergnate – Bleu d´Auvergne, Lauchgemüse und Walnüsse oder La Parisienne – Brie de Meaux, Apfel und Fleur de Sel. Und Desserts hat er natürlich auch: Legendär ist die Tarte aux Pommes (€ 4,50), dazu passt der Espresso. David hat aber noch mehr: Ihr könnt bei ihm täglich frisches französisches Brot kaufen, außerdem Baguette und Croissant. Daneben hat er eine feine Auswahl an französischen Delikatessen für jeden Geschmack. Bon app‘!
Wippn’bk: Bei Nadja, Thomas und ihrem Team kann man wunderbar stilvoll Mittagessen gehen. Heute haben sie für euch ein Menü aus Kürbissuppe als Vorspeise und als Hauptgang Hühnerfrikasee (€ 11,50 bzw. inklusive Dessert für € 13,50) gekocht. Wer vegan lebt, kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz: Sellerie Schnitzel auf Tomatesauce mit kleinen Kartoffeln und Linsensalat (€ 12,90). Immer noch nichts dabei? Dann ist sicher ein bunter Salat mit Quiche von mediterranem Gemüse und griechischem Fetakäse (€ 9,90) das Richtige für euch – oder der „Fisch des Tages“ mit Basilikumpesto auf Gemüserisotto (€ 14,90)?. Das Gute am Wippn’bk: von 18 bis 24 Uhr könnt ihr hier auch fein essen, dann gibt es für euch die Abendkarte.
485 Grad in der Südstadt – Die Pizzakünstler an der Bonner Straße 34 sind immer einen Abstecher wert. Denn dort gibt es nicht nur herrlich italienische Pizzen, die genau 60 Sekunden brauchen, bis sie fertig sind. Es gibt zu Mittag heute eine Pizza „Margherita“ oder Medium Size „Margherita“ mit Oma’s Schokopudding inkl. Sinalco oder Wasser 0,33l (8,- Euro). Ihr könnt euch aber auch von der Karte den „Eifel”-Salat (Wildkräuter, Kirschtomaten, Bio-Ziegenkäse vom „Kolvenbacher Hof”) bestellen (kl. 7,50 €, gr. 13,50 €). Bei der regulären Pizza müsst ihr entscheiden… und das ist schwer. Parma Power? Das wäre dann mit Tomaten, Ricotta, Parma 24 Monate, Fior di Latte Mozzarella und Parmesan (14,00 Euro). Übrigens hätte ich auch nichts gegen eine Pizza Choc als Dessert – mit gerösteten Haselnüssen, Original Beans und weißer oder dunkler Schokolade. Sarà un piacere…
Long Island Grill & Bar: Im Englischen nennt man eine solche Aussicht „scenic“, nämlich die im Long Island Grill&Bar, fußnah zur Südstadt im gläsernen Kap am Südkai. Während der Rhein direkt vor euren Augen Richtung Dom fließt, könnt ihr euren Lunch mit einer feinen Suppe (5,50 €) oder einem gemischten Salat (4,50 €) beginnen und dann Tagliarini mit Kalbfleisch-Bolognese genießen (10,50 €). Oder einen herzhaften Burger bzw. ein Steak mit Fritten (14,50 €). Vielleicht ist Euch aber auch eher nach K“Beef Goulash“ mit Pilz-Paprikagemüse und Krautsalat (12,50€). Zum Nachtisch Bavarian Creme mit Rumtopf (5,50 €) – und dann noch einen kurzen Spaziergang am Rhein: Check!
FILOS: Immer wieder eine gute Wahl in der Merowingerstraße – und das auch mittags. Ihr könnt euch heute das Mittagsmenü mit als Vorspeise Kürbissuppe, danach wählt Ihr zwischen Spaghetti in Tomatensauce mit geriebene Feta oder Merguez in Paprikasalsa an Basmatireis (9,90 €) bestellen, mit Vorspeise, Hauptspeise und einem alkoholfreiem Getränk. Oder Ihr wählt etwas aus der Wochen-Mittagskarte, Käsetortellini in Spinatrahm mit Fetawürfeln (8,50 €) zum Beispiel. Oder Hühnerbrust mit Scampi gefüllt an Blattspinat mit Rosmarinkartoffeln (11,50 €). Die Speisekarte bietet euch ansonsten noch frische Leckereien mit Fisch und Fleisch oder vegetarisch. Und lasst euch Platz für die Creme brûlée (5,00 €).
Bento Box: Dieses Sushi-Restaurant ist immer wieder eine wunderbare Anlaufstelle – und das nicht nur für Fisch, sondern auch für saftige Hähnchenspieße zum Beispiel. Ihr könnt euch drinnen und draußen setzen und zum Beispiel das „picnic pack“ bestellen mit einer Mischung aus Maki, Inari und Nigiri für 9,90 Euro. Und die mit Salz bestreuten, heißen Edamame- Bohnen sind ja längst ein Klassiker. Oder einfach eine der Hauptspeisen auch ohne Fisch, zum Beispiel den Chicken teriyaki bowl (Hähnchenschenkelfleisch mit Haut gegrillt in Teriyakisauce) (8,90 Euro). Oishii! Lecker!
Nale – In der Darmstädter Straße 19 könnt ihr nicht nur sehr gemütlich, sondern auch sehr lecker Pause machen – und das bei sechs Gerichten pro Woche. Diese Woche gibt es zum Beispiel – und das ist mein Favorit – den Vegetarisches Grüntee-Limettenblatt-Curry mit Linsen & Spinat (6,50 Euro) oder die köstlichen Orangen-Couscous mit Möhren, Rosinen, Cashews & Hähnchen (6,70 Euro). Aber es geht auch noch exotischer: Sehr gut klingt auch Dinkel-Birnen-Bowl mit gebackenem Kürbis, Salat, Cashews & Cranberries (+ etxra Feta 0,50 € / 6,50 € ). Hach, wie soll man sich da bloß entscheiden? Oder einfach jeden Tag ein anderes nehmen? Es gibt übrigens immer auch eine Gemüsequiche, das Stück für 4,50 Euro. Sie wechselt täglich und ist immer lecker. Herrlich.
Wagenhalle: Tolle Location, kreatives Essen – das ist die Wagenhalle. Lasst euch doch heute Mittag einfach Penne all arrabbiata mit Salsiccia, Peperoncino und Parmesan servieren. Und nehmt zum Nachtisch gleich mal ein Bananenkuchen mit Schokoladensauce und Sahne (inkl. Getränk für € 12,50). Ihr wollt kein Fleisch? Umso besser. Denn es gibt in der Wagenhalle auch Penne Gorgonzola mit Baby Spinat und Walnüssen (11,00 Euro) und als Nachtisch die französische Käseauswahl (8.50 Euro). Sollte das heute nichts für euch sein – dann nehmt doch das Kartoffel-Auberginen Curry vegetarisch mit Sauerrahm, Koriander und Naan Brot (11,50 Euro). Ich würde übrigens Letzteres bestellen.
Calypso Grillbar: Wenn ihr mediterrane Gedanken habt, solltet ihr mittags mal in das Bistro von Annoula Sidiropoulou auf der Merowingerstraße gehen: Hier bekommt ihr das Feinste von der griechischen Speisekarte, alles natürlich knackfrisch. Heute gibt es zum Beispiel Souvlaki mit Pommes und Salat (€ 8,70) oder Bifteki Hacksteak mit Kartoffeln und Salat (€ 8,70). Probieren solltet ihr auch den griechischen Bauernsalat (kl. 3,50 € oder gr. 7,- €) oder das Mousaka mit Auberginen, Kartoffeln und Hackfleisch mit Salat (€ 7,80). Klein, aber fein, dieses Bistro.
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Severinstraße). Hier stimmt aber auch alles, von der Einrichtung über den Duft bis zu den Backwaren. Die Traditionsbäckerei Mauel auf der Severinstraße hat schon morgens für euch einen Kaffee, na klar. Die Kuchen, Brötchen und Brote sind alle aus der Eigenproduktion, keine Frage. Fertigteig? TK-Brötchen? Pustekuchen. Peter Mauel würde sowas im Leben nicht in den Ofen schieben. Mittags bekommt ihr in der feinen Bäckerei immer was für den kleinen Hunger: belegten Brötche, Kartoffelsalat mit Frikadelle, leckere Teilchen, Kuchen und Sahnetörtchen. Außerdem, tataaa: Es gibt jetzt auch frische Waffeln mit Kirschen und Sahne. Adresse: Severinstraße 38, 50678 Köln, Telefon: 0221 20531450.
Vringstreff: Hier bekommt ihr von 12 bis 14 Uhr ein besonderes leckeres Mittagessen, vom Team mit Hingabe zubereitet – heute zum Beispiel Rinderroulade nach „Hausfrauen Art“ mit Salzkartoffeln und grünem Salat (€ 2,20 / € 5.-). Als vegetarisches Gericht bekommt ihr heute Szegediner-Soja-Gulasch mit Salzkartoffeln (€ 2,20 / € 5.-). Abgesehen davon gibt es noch viele andere Möglichkeiten, euch im Vringstreff zu stärken – zum Beispiel mit einer kräftigen Suppe, einem Pastagericht, mit herrlichen Salaten und feinen Nachtischen. Und nachmittags geht der Spaß weiter: Ab 15 Uhr warten selbstgebackene Kuchen auf euch, und natürlich auch Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Tee.
Naturmetzgerei Hennes: Die Redaktion der Genusszeitschrift „Feinschmecker“ hat die Südstadt-Metzgerei auf der Severinstraße zu den besten ihrer Gilde in ganz Deutschland gewählt. Mehr Infos unter Feinschmecker.
Capricorn i Aries: Das Restaurant ist Mittwochs geschlossen!
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