Das lange Warten auf eine Sperre
Dienstag, 2. Juli 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Fast ein Jahr lang herrschte Ruhe in der Eburonenstraße. Abgesehen von den Bauarbeiten an der Ecke zur Alteburger Straße. Dort, wo einst das griechische Lokal Tavernaki Treffpunkt für viele Südstädter war, steht nun ein mehrstöckiger Neubau. Im Zuge der Bauarbeiten war die Eburonenstraße komplett gesperrt gewesen. Und genau dabei wollen es die Anwohner jetzt belassen.
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Die Wagenhalle – außergewöhnliches Gasthauserlebnis in historischem AmbienteEigentlich sollte sich die Bezirksvertretung Innenstadt in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause mit dem Thema befassen, doch die Bezirkspolitiker wollten der Verwaltungsantwort nicht so einfach folgen und stellten den Antrag auf Sperrung der Eburonenstraße zurück. Vor allem aber wollen die Grünen, dass die Verwaltung Stellung zum Anwohnerantrag bezieht. Das hat sie bislang nicht getan.
Baustellenbedingt geht Sperrung
Anfang Juni schrieb Anwohner Dirk Zurek für die Mehrheit der Anwohner deshalb einen offenen Brief an Bezirksbürgermeister Andreas Hupke. Denn während der zwölfmonatigen, baustellenbedingten Sperrung sei es in der Straße wesentlich ruhiger geworden, das Verkehrsaufkommen habe sich reduziert und auch langsamer werde nun gefahren. Schon vor der Baustelle hatten die Anwohner eine Sperrung der Straße erwirken wollen, ein altes Thema also. „Aus der positiven Erfahrung heraus wollen die Anwohner jetzt nicht nur die bereits angeregte Prüfung, sondern eine Umsetzung der Sperrung der Eburonenstraße für den Durchgangsverkehr durch eine Sperre in der Mitte der Straße, vergleichbar mit der Maria-Hilf-Straße, erwirken“, schreibt Zurek.
Vorbild ist die Maria-Hilf-Straße
Die Maria-Hilf-Straße, die die Roland- mit der Merowinger verbindet, ist in der Mitte durch Poller getrennt. Bäume bieten Schatten und Kinder können auf der Straße spielen. Genauso stellen sich das die Anwohner in der Eburonenstraße vor. Bislang ist ihre Straße lediglich eine Tempo-30-Zone, von vielen Autofahrern konsequent ignoriert.
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Kartäuserkirche – Evangelische Gemeinde KölnUnd eigentlich hätte sich auch insgesamt längst das Straßenbild verändern sollen: Vor knapp drei Jahren votierten die Bezirksvertreter unter anderen dafür, für die zahlreichen Fahrräder, die teilweise die Gehwege blockieren, Abstellplätze zu schaffen, die Parkplatzsituation für Pkw zu verändern und Bäume zu pflanzen. Geschehen ist bis heute aber nichts davon.
„Auch Nachfragen bei der Verwaltung haben nichts ergeben“, so Zurek. Im vergangenen Sommer hatten die Anwohner deshalb unter dem Motto „Stadt Köln – tu endlich was für Deine Bürger“ gegen die Untätigkeit der Verwaltung demonstriert.
Vergleich hinke
Lediglich ein Ortstermin kam am 30. März 2017 zustande. Daraufhin wurde eine Verkehrserhebung beschlossen. Das war zwei Monate später. Die Ergebnisse sollten in der Sitzung diskutiert werden. Das nächste Mal dann. Und noch etwas stand in den Unterlagen. Dass die Verwaltung dem Wunsch einer Durchgangssperre nicht nachkommen will. So heißt es auf Anfrage bei der Stadt, dass die „dauerhafte Sperrung der Eburonenstraße aus Sicht der Verwaltung nicht angemessen ist“. Aus Verkehrssicherheitsgründen müsse es eine Wendeanlage geben, dies aber gebe die Dimension der Eburonenstraße nicht her. „Darüber hinaus würde eine Sperrung der Straße dazu führen, dass die umliegenden Straßen stärker belastet werden“, so die Verwaltung weiter. Mit der Maria-Hilf-Straße sei die Eburonenstraße nicht vergleichbar. Diese sei im „Mischprinzip“ aufgebaut. Das heißt, in einigen Bereichen seien Flächen für Wendemanöver vorhanden, außerdem ist die Maria-Hilf-Straße als Spielstraße ausgewiesen. Die Eburonenstraße hingegen sei im „Trennprinzip“ aufgebaut, deshalb hinke ein Vergleich.
Umgestaltung wäre ein zu hoher Aufwand
„Ein Umbau der Eburonenstraße in ein Mischprinzip wäre mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Vermutlich müssten die Anlieger dann auch Straßenbaubeiträge zahlen“, antwortet die Stadt auf Nachfrage. Für Anwohner wie Zurek steht indes fest, dass sie an ihrem Antrag festhalten wollen, die Straße zu sperren, dass Bäume gepflanzt und auch Fahrradstellplätze eingerichtet werden sollen. Die Stadt solle aber erstmal umfassend zum Anwohnerantrag Stellung nehmen, meint Zurek.
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Kommentare
Wie wäre es denn mit der Einrichtung einer Fahrradstraße als Kompromiss? Oder einer Spielstraße (verkehrsberuhigter Bereich)? Besser als nix …