Cafe Se Flavour – „Wieder so‘n Anlauf“
Montag, 15. Juli 2019 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
„Aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend geschlossen“ stand seit 16. April an der Tür des Cafe „Se Flavour“, das sich auf „New York Style Waffles“ spezialisiert hatte. Manche Südstädter*in mag gedacht haben: „Wieder einer, der es probiert und nicht geschafft hat“… Die Geschichte, die Eigentümerin Selda „Meine Südstadt“ erzählt hat, ist allerdings ganz anders.
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Am 19. Januar hatte Selda ihr Cafe „Se Flavour“ in der Severinstraße 68 geöffnet. Die Gründerin, die nach einer privaten Krise noch mal neu anfing, hatte alles bedacht: der Business-Plan war geschrieben, Berater hatten bestätigt, daß das Konzept gut und die Lage in der Severinstrasse 68 „top“ war. Selda setzte auf „New York Waffles“, erweiterte das Angebot um ein Frühstücksangebot und die ersten Stammkunden stellten sich ein. Eine -auch für die Südstadt – typische Gründerin mit Ideen und Elan.
Bis am 16. April ihre Tochter anrief. Ihr Bruder, Seldas Sohn, habe „blaue Fingernägel“. Selda aktivierte sofort ihre Familie und ließ ihren Sohn ins Krankenhaus bringen. „Ihr Sohn hat eine schwere Krankheit“ – so erinnert sich Selda an die Worte des Arztes. Diagnose: Leukämie.
„Dann habe ich direkt dichtgemacht“
Für Selda, die seit 12 Jahren alleinerziehend ist, war klar: Jetzt gehört sie zu ihrem Sohn. „Ich habe das Cafe dann direkt dichtgemacht und mich um meinen Sohn gekümmert“, erzählt sie im „Se Flavour“, dass sie mittlerweile wieder eröffnet hat. Ihr Sohn ist jetzt nicht mehr jeden Tag im Krankenhaus und sie wagt den Neuanfang: „Was ich hier mache, ist wieder so ein Anlauf, damit sich das Se Flavour etabliert“.
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in.form – Köln SüdstadtAktuell hat sie täglich von 13:00 Uhr bis 19:00 geöffnet, neue Ideen hat sie auch: „Crows“ – in Waffelform gebackener Croissant-Teig ergänzt ihr Frühstücksangebot am Wochenende. Um ihren Sohn bangt sie aber weiterhin:“ Die Werte sind nicht gut, wir haben uns alle typisieren lasen und hoffen, daß eine Knochenmarks-Transplantation hilft.“ Am Wochenende hat sie eine Aushilfe, unter der Woche schmeißt sie das Cafe alleine. Eine typische Südstadt-Gründerin eben, die sich freut, wenn Ihr auf einen Cappuccino oder eine Waffel hereinschaut.
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