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Unverpackt in Zollstock – Neuer Laden eröffnet im neuen Jahr

Montag, 16. Dezember 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Waechter

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Der sechste Unverpacktladen Kölns ist auf dem Weg. Im kommenden Jahr wollen Jana Nehrlich und Torsten Neuß den ersten in Zollstock eröffnen. Ist Zollstock bereit dafür? Auf dem Herthastraßenfest starteten Nehrlich und Neuß eine kleine Umfrage, wie die Zollstocker zu einem Zero-Waste Angebot quasi vor der Haustür stehen. „Das Feedback war sehr gut“, sagt Nehrlich, die aber zunächst mal abwarten will, wie der Laden tatsächlich angenommen wird.

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Nehrlich und Neuß sind in Zollstock keine Unbekannten. Die beiden betreiben bereits das Café Varme auf dem Höninger Weg. Nun, ein paar Meter entfernt, werden sie ihren Unverpacktladen eröffnen. „Eigentlich wollten wir immer ein Café mit dazugehörigem Laden haben, aber uns fehlte das entsprechend große Ladenlokal dafür“, so Nehrlich.

Und weil es in zentraler Lage in Zollstock sein sollte, war die Suche gar nicht so einfach. Als das kleine Bistro am Hönninger Weg neben der Sparkasse direkt gegenüber der Bahn-Haltestelle frei wurde, haben sie zugeschlagen und ihr Café Varme eröffnet. Nächstes Jahr soll dann der Unverpacktladen ein Stück weiter am Hönninger Weg 177 eröffnen. Beide Läden sollen sich dann auch ergänzen.

Aber warum ausgerechnet Zolltstock? Ist der Ort die geeignete Plattform, einen solchen Laden zu eröffnen? „Unbedingt“, meint Nehrlich. Erstens lebe sie selbst in Zollstock, zuvor übrigens in der Südstadt. Und zweitens habe sich die Bewohnerstruktur des Stadtteils in den letzten Jahren erheblich verändert. Es gebe viele Studentenwohnheime, Wohngemeinschaften und viele junge Familien, die einer nachhaltigen Lebensweise sehr offen gegenüber stünden. Außerdem sollte es ihrer Meinung nach in jedem Veedel mindestens einen Unverpacktladen geben.

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Steht man vor dem Ladenlokal im Ferkulum, wähnt man sich getäuscht: das reduzierte, klar gestylte Innere des Ladens, das man durch das große…

Und Zollstock scheint bereit dafür. Auch wenn es nicht zu den nobelsten Vierteln gehört, ist eine bunte Mischung an Menschen vorhanden. Die ersten Erfahrungen sammelte Nehrlich bereits in ihrem Café. Dort gibt es schon einige unverpackte Waren für den Verzehr vor Ort. Die Müslibar, die Kekse und das Re-Cup-System sind erste Ansätze, Müll zu vermeiden und nachhaltig zu wirtschaften. Hinzu kommen lokale bis regionale Produkte.

Zurzeit wird das Ladenlokal renoviert, in dem zuvor das Spielwarengeschäft MiSi untergebracht war. Für die Vorbereitungen des Zollstock Unverpacktladens will sich das Paar Zeit lassen und nichts überstürzen. Sie wollen es gut machen und vor allem gut durchdenken. Auf zwei Etagen werden sie Food und Non-Food-Artikel getrennt voneinander anbieten. Etwa 90 Quadratmeter stehen ihnen dafür zur Verfügung. Die Einrichtung steht noch nicht ganz fest, und bei der Lieferantenauswahl sind sie auch noch weiter auf der Suche. Sie besuchen Messen wie die Green-World in Düsseldorf und fahren nach Stuttgart zur Bio-Warenmesse. „Zollstock braucht einen nachhaltigen Laden, in dem jeder etwas dafür tun kann, weniger Müll zu produzieren“, ist Nehrlich überzeugt und erhält in ihrem Café durchweg positive Resonanz.

Text: Susanne Wächter

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