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Neuigkeiten

Waffeln sind weg, Donuts kommen (wieder), Pasta geht immer

Mittwoch, 7. Oktober 2020 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der aktuelle „Gastro-Spaziergang“ von Meine Südstadt verzeichnet erneut viel Kommen und Gehen im Veedel. Wir gehen die gerade Linie von der Bonner Straße über die Severinsstraße und haben nachgeschaut, wer neu gekommen ist. Auch zu verzeichnen: Restaurants und Cafés, die der Südstadt nur einen kurzen Besuch abgestattet haben – so zum Beispiel der „Waffle Point“ am Karolingerring.

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200 Sorten Hartweizengries
Wir beginnen unseren Spaziergang wieder auf der Bonner Straße. Die Mietforderungen an den begehrten Ecklagen sind offensichtlich so hoch, dass es lange dauert, bis sich mutige Gastronom*innen an diese „Filetstücke“ herantrauen. Mut hat in diesem Fall Sergio Ricchiuti, der zusammen mit seiner Schwester die „Pastawerkstatt“ in der Bonner Straße 46 eröffnet hat. Und das mit hohem Anspruch: aus den mehr als 200 Sorten Hartweizengries, aus denen man Nudeln fertigen kann, hat der Gastro-Profi, der vorher in einer Manufaktur Nudeln für die Spitzengastrononie wie zum Beispiel das Hotel Hyatt produziert hat, genau den richtigen Gries herausgefiltert.

Die hausgemachten Pasta-Kreationen, die vor Ort produziert werden, schmecken deswegen, so Sergio, „original wie von der Oma“. Das scheint die Südstadt auch so zu sehen (und zu schmecken), denn die Tische im Laden mit der großen Fensterfront sind immer gut gefüllt – was aber auch daran liegen kann, daß die Pastawerkstatt bereits um 20 Uhr schließt.

Die Sache mit den Ecken
Apropos Ecklokale: Wer sich auf die französischen Croissants und Baguettes der „Épi-Boulangerie Patisserie“ bereits gefreut hatte, muss sich noch gedulden. Wie Épi-Chef Heinz-Peter Otten – selber ein Junge aus der Südstadt – im Gespräch mit Meine Südstadt berichtet, kam der Mietvertrag trotz großem Bemühen der neuen Mieter nun doch nicht zustande. „Wir wollen aber nach wie vor auf jeden Fall ein Ladenlokal in der Südstadt finden – da gehören wir einfach hin.“ Falls ein*e Leserin einen heißen Tipp für eine entsprechende Location hat: mail an die Redaktion, wir leiten das gerne weiter, damit die Südstadt auch die entsprechenden produits de boulangerie zum café au lait bekommt. redaktion@meindesuedstadt.de

Mandeln und Marzipan
Wer jetzt Appetit auf mediterrane Backwaren verspürt, sollte durch die Severinstorbug ein paar Schritte die Severinstraße herunter gehen: hier hat Pino Mancinone direkt neben seinem Eiscafé „Marano“ eine Pasticceria eröffnet. Neben dem namengebenden Kleingebäck, das in der eigenen Manufaktur täglich frisch aus Mandeln und Marzipan hergestellt wird, gibt es auch italienische Lebensmittel und Weine. „Es soll so sein, wie im Urlaub in Italien“, so Pino.

Kaffee und Gebäck
Natürlich gehört zum Kleingebäck – gleich welcher regionaler Herkunft – auch ein guter Kaffee. Nun leidet die Südstadt ja an Cafés aller Art keinen Mangel. Das neue „Van Dyck“ an der Severinstraße 40 interpretiert das Thema „Espressobar“ allerdings wohl moderner als viele der etablierten Koffein-Schänken. In minimalistischem Petrol-Grün gehalten, wirkt der kleine Laden im ehemaligen „Kaffeehaus Severinstraße“ wie eine Mischung aus Showroom und Labor.

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„Wir sind einfach eine Esprssobar mit sehr guten Kaffee“, sagt Max, der den dritten Laden der Kölner Kaffeerösterei aus der Schanzenstrasse leitet. Die Espresso-Sorten heißen hier „Horkheimer“ oder „Adorno“, das mit der sehr guten Qualität stimmt aber tatsächlich.

Leckere amerikanische Kringel
Ganz anders interpretiert das Thema „Kleingebäck“ ein weiterer Neuzugang an der Severinsstraße 56: im „TopTop Donut“ ist der Name Programm. Hier dreht sich alles um den amerikanischen Kringel, der hier aber vor allem Trägermasse für opulente Toppings ist.

Cremes, Früchte, Schokoriegel und weiteren Verzierungen werden auf die gefüllten Backwaren drapiert. Die Vollversion heißt „TopTop Boom“, kostet 5,95 Euro und wirkt wie eine Wochenration an süßer Versuchung. Bei unserem Gespräch mit Franchise-Nehmer Fouad El Hasnaoui, der noch weitere Standorte in Köln eröffnen will, wurde allerdings auch gerne der „Sechserpack“ geordert.

Italian Soulfood
Schräg gegenüber, an der Severinstraße 57, scheint sich die kulinarische Welt erneut auf die „italienische Oma-Küche“ zu besinnen. „Alla pappa“ steht über der Tür, was, wie Restaurant-Gründer Robert Germer erläutert „zum Brei“ als „zu Tisch“ bedeutet. Die – echte – Oma seines Geschäftspartners Marco Pasini rief die Familie so zu Tisch, wenn sie für alle gekocht hatte. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine weitere Niederlassung einer Gastro-Kette, könnte eine der spannendsten Neu-Eröffnungen des Südstadt-Herbstes werden: die beiden Gastronomen aus Leidenschaft haben den Ehrgeiz, hochklassige italienisch-regionale Produkte „zu vernünftigen Preisen“ in der Südstadt anzubieten.

Dazu gehören der Parmesan der „Terre di Montagna“ ebenso wie ausgesuchte Weine und –neu für die Südstadt – die „Pizza al metro“. „Italian Soulfood“ nennt Robert Germer das und erläutert auch, warum das „Alla Pappa“ wie eine etablierte Kette aussieht:“ Im Hauptberuf betreiben Marco und ich seit vielen Jahren eine Werbeagentur – aber wir sind auch Foodies und wollen unserem Traum von einem qualitativ hochwertigen Restaurant, das aber kein Fine Dining ist, verwirklichen“

Pancakes mit Toppings
Und weiter geht’s. In der ehemaligen Bäckerei Oebel hat sich mit „Variato“ ein „Dessert-Restaurant“ angesiedelt. Auch hier dreht sich vieles um Süßspeisen wie „Cookie Dough“ und Pancakes mit den entsprechenden Toppings. Restaurant-Chef Hassan hat das Konzept aus England mitgebracht und setzt zur Vermarktung vor allem auf Instagram. Nur wenige Schritte weiter kämpft das „Siesta de Palma“ noch mit den Tücken der Bürokratie, was die Themen „WC“ im Restaurant und Schankerlaubnis angeht.

Wo die Severinstraße zur Seidenstraße wird
Noch einmal spannend wird es am Ende der Severinsstraße, am Karl-Berbuer-Platz 7. Hier hat Damir sein Lokal „Silk Road“ eröffnet und bringt die Küche Zentral-Asiens nach Köln. Wobei Damir wichtig ist zu betonen, dass seine Küche nicht mit dem zu tun hat, was die Südstadt bisher als „asiatisch“ kennt. Das „Silk Road“ präsentiert Spezialitäten von Kasachstan bis Usbekistan, wie z.B. per Hand gezogene Nudeln und „Samsas“, gefüllte Teigtaschen, die vor Ort und immer frisch von Köchen aus diesen Ländern hergestellt werden.

Text: Markus Küll

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