Kölner Gastronomen sauer -„Außengastro und frei-Testen müssen Nachbarn sein!“
Dienstag, 9. März 2021 | Text: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
„Das Ding ist, die Idee, wie man es lösen könnte, haben wir ja schon seit Wochen in der Tasche.“ Sagt Daniel Rabe, Südstadtgastronom und Mitglied der Interessengemeinschaft Kölner Wirte, der IG-Gastro mit Sitz in der Alteburgerstraße.
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Aktionsgemeinschaft rund um Bonner Str./Chlodwigplatz e.V.„Also nicht wir selbst als IG Gastro, wir pushen das nur. Sondern kreative Köpfe aus dem Bereich digitale Webentwicklung und vor allem: Logistik- und Veranstaltungsprofis, die gewohnt sind, Infrastrukturen binnen kürzester Zeit aus dem Boden zu stampfen.“ fügt Rabe hinzu. Die IG-Gastro hat deshalb eine empörte Pressemitteilung verfasst, in der es u.a. heißt: Wir benötigen 5 Tage und die erste Infrastruktur stünde sichtbar im öffentlichen Raum. Binnen 2 Wochen wären 150.000 Testungen pro Tag möglich.
Freitesten – in jedem Veedel bitte!
Und das wäre bitter nötig, wenn die Öffnungsschritte wie von der letzten MinisterpräsidentInnenkonferenz beschlossen, kommen. „Wenn wir wirklich in drei Wochen bei einem Inzidenzwert unter 100 die Außengastronomie öffnen dürfen – dann sind schlagartig zehntausende Außengastroplätze verfügbar. Und die werden auch besetzt, die Leute haben Bock. Da will man doch nicht nach der Arbeit erst ins Drive-In in der LanxessArene fahren und sich frei-testen lassen, um sich dann in der Südstadt vor die Kneipe setzen zu dürfen.“ findet Daniel Rabe. Nach Ansicht der IG-Gastro, der der Klubkomme.V., der Dehoga und Interessenverbänden des Handels wie Veedellieben e.V. sollten stattdessen in jedem Veedel solche Test-Stationen an zentralen Orten stehen. „Zum Beispiel am Chlodwigplatz und An der Eiche oder so – nur mal für die Südstadt gedacht.“ meint Rabe.
Im Ernst? Zettelwirtschaft im Baumarkt lebt noch
Doch von seiten der Stadt werde das auf mehreren Ebenen der Behörden bislang abgelehnt – und das will den Betroffenen nicht einleuchten. „Wenn man das mit Österreich vergleicht, die haben bei 9 Millionen Einwohnern landesweit 400 solcher Testzentren – bedeutete das runter gerechnet auf Köln etwa 50 solcher Stationen – und zwar über die ganze Stadt verteilt.“ fügt Rabe hinzu. Es könne doch nicht wahr sein, dass Öffnungen geplant seien, darauf aber die Stadt nicht adäquat vorbereitet sei und man Leuten, die genau das leisten könnten, eine Abfuhr erteile. „Ich war gestern im Baumarkt und musste allen Ernstes wieder einen Zettel ausfüllen – da wird doch seit Monaten an digitalen Lösungen gearbeitet, die sind parat, da kann der Test verifiziert werden und Du hast einen Code, mit dem Du dann als negativ Getesteter Zutritt bekommst – zu Kultur, Gastro und Handel.“ regt sich der Gastronom auf.
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Stadtgeschichten Köln – Besondere StadtteilführungenFür eine schnelle Umsetzung von bis zu 150.000 Tests am Tag stehen zumindest laut IG-Gastro versierte MacherInnen in den Startlöchern – man müsste sie nur lassen. Und zwar: Bevor tatsächlich geöffnet wird.
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