Eierplätzchen kriegt jetzt was gebacken
Donnerstag, 11. März 2021 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Auf dem Eierplätzchen stoßen nicht nur viele Straßen aufeinander, sondern auch jede Menge Interessen. Die der Autofahrer natürlich, die das Plätzchen zum Parken nutzen. Viele Kinder sind unterwegs. Die Grundschule Mainzer Straße grenzt unmittelbar an das Plätzchen. Zwei Kitas liegen um die Ecke. Zwei Altenheime ebenfalls. Jogger rennen über den Platz in den Park, Flaneure schlendern über die Mittelstreifen der Alleen in die gleiche Richtung.
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BagatelleDie Kinder kommen vom und gehen zum Baui, wenn der wieder geöffnet hat. Der Bolzplatz in der Kuhle lockt Publikum. Studenten hasten zur TH. Und für die ganze Südstadt ist das Eierplätzchen der Zentralplatz, über den man zum Rheinufer gelangt. Und nachts… Aber lassen wir das. Eigentlich alles gut, könnte man meinen. Aber es gibt Anlass zur Kritik. Dass für Fahrräder und Autos auf dem Plätzchen Rechts vor Links gilt, ist in fast allen herkömmlichen Kreisverkehren nicht der Fall und sorgt des öfteren für Irritationen. Das Parken der Autos ist mit chaotisch nicht hinlänglich beschrieben. Hohe Bordsteine an den Straßeneinmündungen machen Eltern mit Kinderwagen die Überquerung beschwerlich, älteren Menschen in Rollstühlen und mit Rollatoren unmöglich.
Von Zebrastreifen weit und breit keine Spur. Armes Eierplätzchen, möchte man rufen. Du kriegst ja gar nix gebacken. Aber es gibt Anlass für Hoffnung. Die Bezirksvertretung Innenstadt hat sich des Plätzchens angenommen. Die Grünen haben sich was überlegt, und alle anderen haben zugestimmt. Es handelt sich um einen Prüfauftrag, den die Bezirksvertreter der Verwaltung erteilt haben.
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Die Körpermanager® heißen Euch willkommenDie Ergebnisse dieser Prüfung sollen bei einem Ortstermin vorgestellt werden, wenn sowas wieder möglich ist. Das Eierplätzchen ist ein „unechter Kreisverkehr“, wie die Grünen in dem Antrag schreiben. So werden Kreisel genannt, in denen Rechts vor Links gilt. Dieser Kreisverkehr soll aufgewertet werden durch die Ausweisung von „verkehrsberuhigten Bereichen“, die deutlich vor den Einmündungen und Ausfahrten beginnen und enden. Piktogramme und Rotfärbungen der Straßen könnten Autofahrer und Fußgänger zu einem friedvollen Miteinander mahnen. Die Querungen der Mittelalleen der Teutoburger und Mainzer Straße sollen überarbeitet werden, um sie anschließend in voller Breite und barrierefrei nutzen zu können. Mülleimer, Schilder und Fahrradabstellanlagen sollen dort entfernt, Bordsteine gegebenenfalls abgesenkt werden. Die Rundum-Querungen sollen gewährleistet werden, das Parken an den Einmündungen Trajan- und Titusstraße soll neu geordnet werden. Fahrräder sollen künftig nicht mehr auf den Mittelalleen sondern in Parktaschen abgestellt werden. Abstellanlagen für Räder sollen notwendige Poller ersetzen.
Motorradparkplätze sollen ausgewiesen und das Parken der Zweiräder auf Bürgersteigen konsequent geahndet werden. Jetzt ist die Verwaltung am Zug. Man darf gespannt sein auf die Zukunft eines Plätzchens, das weit über die Grenzen des Veedels bekannt ist.
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