Die BOX – startet durch.
Donnerstag, 20. Mai 2021 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Merkwürdig ist das, wenn man ein gerade geschlossenes Theater übernimmt, und dann kommt Corona – die Theaterakademie Köln, die das langjährige Theater am Sachsenring nach dessen Schließung Ende 2019 Anfang 2020 übernahm, hat genau diese Erfahrung gemacht.
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Stadtgeschichten Köln – Besondere StadtteilführungenPandemiebedingtes Umdenken – eine Frage des Lernens
„Wir konnten ja nicht loslegen, das Haus nicht bespielen – deshalb haben wir es erstmal als Probebühne genutzt!“ sagt Michael Mayer, Schauspielschüler ganz kurz vorm Abschluss und Teil des 7köpfigen Leitungsteams der „BOX“. Die Pläne waren von Beginn an ambitioniert: Hier soll ein zur Akademie gehörendes „Lehr“-Theater entstehen, an dem die Eleven der Akademie, ob Schauspiel- oder RegieschülerInnen, direkt lernen können, was alles nötig und wissenswert ist, um ein „Haus zu führen“. Doch durchstarten konnte die Akademie dann erstmal nicht – die Pandemie zwang alle zum Umdenken. Und Dazulernen.
Deshalb geht es jetzt los, das „Die Box – Theater in der Südstadt“ genannte kleine Haus zeigt an diesem Freitag den 21. Mai ´21 seine erste Premiere. „Im digitalen Raum“, wie es Michael Mayer nennt. „Kontakt“ heißt das Stück, dem Kontaktvermeidungs-Spirit der vergangenen 14 Monate zum Trotz. Und natürlich ist es ein Film von einem Stück, am Abend ab 20h live auf dem YouTube-Kanal der „BOX“ zu streamen – Einladungslink auffindbar ebenda. Anschließend stellen die MacherInnen ihr Werk wieder offline, denn es geht idealerweise sofort danach noch in ein Zoom-Meeting mit den ZuschauerInnen, wegen: Kontakt.
Für die Freie Szene ausbilden
Für September ist dann die erste geförderte Produktion geplant, ein Stück nach dem Roman „Herkunft“ von Sasa Stanisic. „Wir begreifen uns immer noch als Lernende – es sind eben viele Dinge zu beachten, wenn man ein Theater leiten will.“ erzählt Michael Mayer begeistert. Und da die Theaterakademie ja auch mit Fokus auf die freie Szene ausbilde, sei das „Eine riesen Möglichkeit, hier alle Bereiche kennenzulernen.“ findet der 23jährige Wahlkölner.
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Jidokan e.V. – Haus der Kampfkünste und FreundschaftZu „allen Bereichen gehört“ natürlich auch noch das Umgestalten des ganzen Theaters, auch „Dass wir endlich mal den Schlüssel bekommen für den Abbau der alten Leuchtreklame außen: Theater am Sachsenring“.
Da kommt natürlich eine von der „BOX“ hin, genau wie die gehisste Fahne vorm Theater noch ausgetauscht wird.
Eintritt kostet das digitale Dabeisein bei der ersten BOX-Premiere am Freitagabend nicht, aber „Wir haben einen Spenden-Button und freuen uns natürlich“, so Mayer.
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Kommentare
Hallo,
Wir kommen aus dem Raum Aachen und waren gestern im Box Theater bei „Heavy Mett‘. Leider hat es uns gar nicht gefallen. Wir haben etwas zum Lachen erwartet, stattdessen gab es die Moralkeule. Mimimi, die Welt gehört den Männern ( ich bin selber eine Frau) und Fleisch essen ist böse. In der Sache mag das richtig sein, Spaß machte es nicht. Zum Glück haben wir den Tag in Köln verbracht und sind nicht extra dafür angereist. Viele Grüße aus Aachen,
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