Luftschiffe, Hochspringer und ein Kranhauskonzert – was wird im Rheinauhafen gespielt?
Donnerstag, 26. Januar 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Dirk Gebhardt
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Ins Art’hotel wurde eingeladen, um der großen Schar von Journalisten zu erklären, wie dem Rheinauhafen in naher und ferner Zukunft mehr Leben eingehaucht werden soll. Herbert Blatzheim und Franz-Xaver Corneth, die beiden Geschäftsführer der Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft (RVG) haben aus diesem Grund der im Rheinauhafen ansässigen Eventagentur „facts and fiction“ den Auftrag erteilt, ein eigenes Bespielungskonzept für das neue Stadtviertel am Rhein zu erarbeiten.
Jörg Krauthäuser, Chef der Agentur für Marketing- und Kulturkommunikation, stellte erst einmal klar, dass er den alten und den neuen Hafen kenne, immerhin sei seine Agentur schon seit elf Jahren dort beheimatet. „Der Rheinauhafen wird zur Bühne Kölns“, erklärte er. Dass die Agentur den Rheinauhafen inszenieren könne und solchen Aufgabenstellungen gewappnet sei, konnte diese zuletzt auf der EXPO in Südkorea beweisen, wo der Pavillon der Bundesrepublik in Szene gesetzt wurde. Der Südstädter Krauthäuser machte zu Anfang seines Vortrages klar, dass das Ziel seiner Arbeit sei, den Rheinauhafen als eigenes „Veedel“ bei den Kölnern und den Touristen zu etablieren. „Der Rheinauhafen ist ein belebtes Stadtviertel“, so der Agenturchef.
Schmelztigel für Kultur, Sport und Genuss
Krauthäuser und das Team von „facts and fiction“ arbeiten seit zwei Monaten, um das Konzept, das die Themen Genuss, Kunst & Sport im Rheinauhafen etablieren will, mit Leben zu füllen. „Das alles ist jedoch nicht in Stein gemeißelt“, erklärt Krauthäuser, „wir sind offen für weitere Ideen, die wir dann auf Qualität und Umsetzbarkeit prüfen“. In der Vergangenheit bereits stattgefundene Events, wie das Literaturfest „Rheinlesen“ und der Radklassiker „Rund um Köln“ sollen weiterentwickelt werden und werden auch dieses Jahr wieder stattfinden. Auf einige neue Events kann man sich freuen und „werden sicherlich auch ein Thema für die Tagesthemen sein“. So wird am 26. Mai 2012 die in Münster gegründete und in Köln ansässige Band „Erdmöbel“ um Leadsänger Markus Berges (siehe Artikel vom 26.9.2011 „Liebe Erdmöbel„) ein Konzert auf dem Dach eines der Kranhäuser geben. Übertragen wird dieses dann auf einer Leinwand, so dass viele Fans dem Auftritt folgen können (Visualisierung: fact and fiction). Die „Erdmöbel“ haben vor zehn Jahren bereits zwei Konzerte auf dem VHS-Hochhaus gegeben und wollten „komme was da wolle“ auf eines der Kranhäuser. Noch ein wenig höher hinaus wollen die Planer der „Cologne Airship Games“. Sven Kalmus will einen Geschicklickeits-Wettbewerb für die 40 Meter langen Luftschiffe organisieren. „Die Gewinner werden dann auf den Kranhäusern landen“, so der Südstädter. Am 24. Juni 2012 findet auf dem Harry-Blum-Platz ein kombinierter Hoch- und Weitsprungwettbewerb mit deutschen und internationalen Spitzensportlern statt. „Wir bringen den Sport zu den Menschen“, erklärte Organisator Benjamin Fröhling, der Welt- und Europarekordler nach Köln locken will. Zur Fußball-EM sollen im gesamten Hafengebiet Parzellen eingerichtet werden, die dann zum „Private Viewing“ mit Grill und Fassbrause genutzt werden können. Bisher ist man noch auf der Suche nach einem geeigneten Sponsor, der die Idee nutzen und für die eigene Werbung nutzen will.
Ideen liegen noch viele in der berühmten Schublade. Man denkt an eine schwimmende Bühne im Hafen, auf der Konzerte und Theateraufführungen stattfinden können. Mit den Gastronomen der Umgebung soll ein Gourmetmarkt ins Leben gerufen werden. Außerdem sollen Spielstätten und Orte geschaffen werden, wo Kultur stattfinden kann. „Wichtig ist uns“, sagte der Eventplaner, „dass hier nicht Veranstaltungen unter kommerziellen Gesichtspunkten veranstaltet werden. Die RVG wird einen Teil der Einnahmen zur Verfügung stellen, um auch soziale Projekte mit ins Konzept integrieren zu können.“ Wer Ideen für niveauvolle Veranstaltungen hat, wendet sich direkt an das Team von „facts & fiction„.
Sicherlich wird es noch einige Zeit dauern, bis das Viertel am Rhein, das so schnell entstanden ist, auch die Herzen der Kölner erreicht hat. Für den Sonntagsspaziergang reicht das zirka zwei Kilometer lange Viertel auf jeden Fall, wie es sich weiter entwickelt, wird man sehen. Wir freuen uns auf die geplanten Veranstaltungen und werden hier an dieser Stelle darüber berichten.
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