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Südstadt

Karnevalstipps im Veedel: Das Wohnzimmer der Südstadt in der Vringsstroß

Mittwoch, 1. Februar 2023 | Text: Jeannette Fentroß | Bild: Jeannette Fentroß

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wer kennt es nicht, das Brauhaus Schmitze Lang auf der Severinstraße. Über viele Jahre traf sich hier neben den Menschen aus dem Veedel auch viel Kölsche Prominenz.

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Die Tradition der Kultkneipe begann 1898, als Josef Schmitz seine Gaststätte eröffnete. Ihren einprägsamen Namen bekam sie jedoch erst später: Der gewichtige Wirt war mit 160 Kilo und einer Körpergröße von zwei Metern tatsächlich „lang“.

Ein Stück Veedelsgeschichte

Wenn man die gemütliche Schänke betritt, ist man gleich mittenmang: Aufmerksam grüßt das Thekenpersonal und auch der Wirt stellt sich vor, „Hallo, ich bin der Jürjen – mit zwei Jot.“ Seit Sommer 2022 erstrahlt das Gasthaus -zwischenzeitlich in die Jahre gekommen- in neuem Glanz und heißt nun „Schmitze Lang mal anders“. Und anders ist tatsächlich einiges: Innen und außen renoviert kann sich die nun modern daherkommende Traditionswirtschaft tatsächlich sehen lassen. Zwei Sorten Kölsch (Gaffel und Mühlen) vom Fass sind im Ausschank und auf der rustikalen Speisekarte stehen frische regionale und kölsche Leckereien, wie Schnitzel mit köstlichen Pommes, leckere Pillekuchen oder der (auch bei Damen) besonders beliebte Metthappen.

Zusammen haben Jürgen und Alexandro den Schmitze Lang umgekrempelt

Hinter dem neuen Konzept stehen Jürgen Mertes und Alexandro Pereira. „Qualität und Service sind uns wichtig“, sagt Jürgen, „und mit regelmäßigen Auftritten der kölschen Musik- und Kulturszene möchten wir die Südstadt unterhalten.“ Die beiden neuen Gesichter bringen frischen Wind in den Brauhausbetrieb, „nach ein paar Startschwierigkeiten läuft der Laden inzwischen rund.“ Als feste Institution im kulturellen Programm der Südstadt möchte sich das Schmitze Lang (mal anders) positionieren, „Und unser 125. Jubiläum steht auch noch an.“, verspricht Jürgen.

Bild des ersten Schmitze lang-Wirtes

Kneipe UND Partylocation

Bei Hintergrund-Musik auf kölsche Art in angenehmer Lautstärke, kann man sich in gemütlicher Atmosphäre noch gut unterhalten. Und auf den vorderen Hochtischen an den Fenstern hat man die pole position, um das Treiben auf der Vringsstroß zu beobachten. An der Theke gibt es einige Plätze auf Barhockern und im hinteren Bereich findet man auf den bequemen Stühlen oder in der Stammtisch-Nische einen Sitzplatz.
Über die Treppe kommt man ins obere Geschoss mit einem großen, liebevoll mit kölschen Vereins-Devotionalien dekorierten Saal inklusive Bar. Für private Feiern oder Veedelstreffen mit bis zu 120 Personen ist hier Platz und es gibt sogar einen exklusiven Zugang für VIPs und besondere Gäste.

Kegeln ist in – im Schmitze Lang

„Wir haben auch die älteste und zugleich modernste Kegelbahn Kölns“, fügt Jürgen noch hinzu und ein Blick in das untere Geschoss beweist: hier lässt es sich gut kegeln und feiern, denn an der kleinen Kellerbar kann auch direkt ausgeschenkt werden. Wer hier alle Neune treffen oder eine ruhige Kugel schieben möchte, sollte weit vorausplanen und unbedingt reservieren, „wir sind an den Wochenenden schon bis in den Sommer hinein ausgebucht.“

Kegelbahn unterm Schmitze Lang

Karneval im Wohnzimmer der Südstadt

Auch an den Karnevalstagen haben die beiden Schmitze Lang-Betreiber viel vor: „he fiere mir dat Veedel!“ Wie in den gängigen Südstadtkneipen wird auch hier das jecke Brauchtum gefeiert: wenn „Jürjen“ dafür in sein Wohnzimmer einlädt, kann mit kölschen Karnevalsklassiker und jeder Menge Fastelovend Feeling vom DJ Schöne Hubääät, frei nach dem Motto „De treue Husar säht: Drink doch ene mit un stell Dich nit e su an und Hey Kölle! DU bis die Stadt und datt Jeföhl“, nach Herzenslust gesungen, getanzt und geschunkelt werden. Start in die jecken Partytage ist am Donnerstag (Weiberfastnacht), 17. Februar um 10.30 Uhr, Freitag und Samstag wird jeweils ab 16 Uhr aufgelegt, am Sonntag sowie am Rosenmontag ist ab 12 Uhr geöffnet.

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Am Samstag, 18. Februar feiert das Schmitze Lang ab 16 Uhr den brasilianischen „Carnaval“, mit einem Live-Auftritt der Band Sou Brasil, in der auch Mitinhaber Alexandro Pereira auf der Bühne steht. Heiße Latino-Rhythmen und tanzbare Salsa-Songs versprühen Sommerlaune und garantieren beste Stimmung, wie beim Straßenkarneval in Rio. Anschließend übernimmt der sagenhaft schöne DJ Hubääät und macht mit kölscher Musik den Fasteleer zum Mittelpunkt des Abends. Mit Hits wie, „dem Schmitz sing Frau is durchjebrannt- trallallala- wohin datt is noch unbekannt“ oder „Jetz hätt datt Schmitze Billa in Poppelsdorf en Villa“, sind wieder jede Menge Schunkelei und Frohsinn garantiert. „Heimjon“, „Halleluja“ un „dreimol Kölle ALAAF!!!“ – wo? Natürlich un „e Levve lang“, jeck im Schmitze Lang.

Eintrittskarten sind für je 10 Euro direkt im Schmitze Lang in der Severinstraße 62 erhältlich.
In diesem Jahr wird endlich wieder ohne Einschränkungen gefeiert und da der Rosenmontagszug 2023 in der Südstadt endet, wird es sicher voll und daher ohne Ticket kaum eine Zutrittsgarantie geben – am besten schon jetzt vorbeischauen und Karten mitnehmen (Anm. d. Red.: Donnerstag und Montag bereits ausverkauft.)
Am Karnevalsdienstag ist das Schmitze Lang-Team auch nach dem Südstadtzug fürs Veedel da: ab 16 Uhr (Eintritt frei) kann man sich aufwärmen, frisch gezapftes Kölsch genießen und lecker essen

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Text: Jeannette Fentroß

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