Kunsthaus KAT18 stellt in der Ulrepforte aus
Dienstag, 23. Mai 2023 | Text: Jeannette Fentroß | Bild: Jeannette Fentroß
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Dass die Roten Funken nicht nur in der Session feiern können, beweisen sie gerade in ihrem Jubiläumjahr und laden zu zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in ihr Zuhause ein.
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Ralph Ley – SteuerberaterNeben Konzerten und Diskussionsrunden finden in der Ülepooz auch immer wieder Kunstausstellungen rund um das Thema Karneval statt. Aktuell sind dort noch bis zum 1. Juni 2023 die Arbeiten verschiedener Künstler:innen des KAT18 zu sehen.
Inklusion im Kulturbetrieb
Das benachbarte Kunsthaus Kat18 am Kartäuserwall hatte seine Künstler:innen zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema „200 Jahre Karneval und Rote Funken“ aufgerufen. 24 KünstlerInnen mit Beeinträchtigung arbeiten im Kat18 in ihren Atelierkojen und der Galerie mit dem Ziel, durch künstlerische Prozesse ihre Lebensbedingungen zu verbessern, individuelle Förderung zu ermöglichen und die Inklusion im Kulturbetrieb voranzutreiben. Entstanden ist eine beeindruckende Palette von Werken, in denen es vor allem um die ausgelassene, fröhliche Seite des Karnevals geht.
Karneval der Tiere
Mit dabei sind die großformatigen Arbeiten von Bärbel Lange: Das „Elefantentor“ im Lichthof der Ulrepforte, der von einem Elefanten gezogene „Prinzenwagen“ oder auch der „Karneval der Tiere“. Die Künstlerin hat Malervlies als ihr Material entdeckt. Nicole Baginski dagegen zeichnete das Reitercorps Jan von Werth, einen Harlekin oder das farbenfrohe Funkemariechen. Ihr kommt es besonders auf die Gesichter und Blickkontakte an. Irene Stamp malte „Karnevalsorden“ und das „Dreigestirn“. „Jungfrau, Prinz und Bauer“ hielt auch Buket Isgören fest. Es gibt „Kamelle“ von Mark Karimov und Souad Saher oder „Pommes und Champagner“ von Nico Randel. Die „Roten Funken“ haben Horst Theisen, Souleymane Fall und Susanne Kümpel getroffen. Kerstin Recker zeichnete historische Karnevalsszenen, wie „Die Roten Funken an der Ulrepforte“ und bringt das Jubiläumsthema und den Schauplatz der Ausstellung mit Tusche aufs Papier.
Geflüchtetes ukrainische Künstlerduo mit dabei
Dass Karneval auch anders aussehen kann, zeigen mehrere, unheimlich wirkende „Geisterzug“ Gemälde von Filip Mijo Livaja. Aber auch Andreas Maus ist mit einigen Serien in der für ihn typischen „Kugelschreiber auf Papier-Technik“ vertreten und stellt „Die hässliche Seite des Karnevals im 3. Reich“ vor. Beim Eintritt in die obere Wachstube warnt eine Notiz vor den verschiedenen Formen von Gewalt an Menschen und den Inhalten dieser Darstellungen: „Bitte achte auf deine Grenzen.“ Der sicher bekannteste Name in der Künster:innengemeinschaft stellte schon im Münchner Haus der Kunst aus und gewann 2021 als 1. Preisträger den euward8.
Ein ukrainisches Künstlerpaar aus der inklusiven Atelier-Gemeinschaft ateliernormalno in Kiew ist mit seinem Werk „Rote Funken auf Melaten“ ebenfalls Teil dieser Ausstellung. Genia Holubentzev und Valeria Tarasenko halten fest, dass Treue und Freundschaft bei den Roten Funken auch über den Tod hinausgehen.
„Kölsch vun unge bis bovve … dat sin mer“
Auf der Vernissage waren neben einigen der beteiligten Künstler:innen zahlreiche Funken-Freund:inen sowie kunstinteressierte Gäste anwesend. Der Kontakt zum KAT18 kam über Frank Langen von den Roten Funken zustande, deren Präsident Heinz-Günther Hunold sich stolz und dankbar dafür zeigte, diese Bilder präsentieren zu können. „Zum 200. Geburtstag wollen wir uns nicht nur selbst feiern. Wir möchten, unserem Selbstverständnis folgend, mit allen Bürger:innen der Stadt unser Jubiläum begehen“, so das Leitmotiv der Roten Funken. Jutta Pöstges vom Kunsthaus KAT18 ist für die künstlerische Leitung verantwortlich und hat die rund 60 Exponate für diese Schau ausgewählt. „Das Projekt ist sofort mit großer Begeisterung angegangen worden, die Arbeiten zeugen von Leidenschaft und Freude für den Karneval“, so die Kuratorin.
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Stadtgeschichten Köln – Besondere StadtteilführungenIm Anschluss an die Ausstellung findet eine Charity-Auktion mit einigen der in der Ulrepforte gezeigten Kunstwerke bei Sotheby´s Köln statt, dafür wird die Kollektion noch um weitere KAT18-Arbeiten ergänzt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begleitet diee Auktion und versprach, das erste Kunstwerk selbst zu ersteigern. Der Erlös der Versteigerung kommt wiederum dem Kunsthaus am Kartäuserwall zu Gute, um Inklusion in der Kunst weiter zu unterstützen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr, Ulrepforte 1, 50677 Köln, Eintritt frei / Anmeldung per Mail erforderlich unter: epost@rote-funken.de
Charity-Auktion am Freitag, 16. Juni 2023, Sotheby’s Köln, Palais Oppenheim, Gustav-Heinemann-Ufer 136–138, Vorbesichtigung/Empfang ab 17:30 Uhr, Beginn der Auktion um 19:30 Uhr.
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