1111 Augenblicke – Eine Hommage an die Kölner Südstadt
Dienstag, 31. Oktober 2023 | Text: Jasmin Klein | Bild: Richard Bargel / Csaba Pater Rakoczy
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Der Künstler Richard Bargel hat in der internationalen Bluesszene Renommee. Wir kennen ihn aber nicht nur als begnadeten Bluesmusiker, Schauspieler und visionären Theaterleiter, sondern auch als einen Künstler, der in verschiedensten Disziplinen seine Leidenschaft für die Kunst auslebt.
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Living Mindfulness – mit Achtsamkeit durchs LebenSchon früh im Leben war Bargel von einer wilden Fixierung auf kreative Ausdrucksformen geprägt. Sein Kunststudium führte ihn in die Welt der Bildgestaltung, wobei er immer eine besondere Affinität zur Fotografie hatte. Das Durchstöbern der Seiten von Paris Match und anderen Foto-Magazinen weckte seine Begeisterung fürs visuelle Erzählen.
Die Idee
Das Jahr 2020 brachte für Richard Bargel, wie für viele andere auch, eine unerwartete Wende. Die Auswirkungen des Lockdowns zwangen ihn, die Vorhänge seines Theaters zu schließen und das Rampen- gegen Sonnenlicht im Freien einzutauschen. Tag für Tag begab er sich auf lange Spaziergänge, um seine innere Balance zu finden. Als kreativer Geist, der schon immer nach neuen Ausdrucksformen für seine Ideen suchte, entschied er sich, draußen zu fotografieren. Mit seinem Smartphone begann er, seine Eindrücke von dem festzuhalten, was und wer ihm auf den Straßen der Südstadt begegnete.
Diese Fotos sollten nicht glatt und poliert sein wie Hochglanzmagazinbilder, sondern die raue Authentizität des Lebens widerspiegeln – so wie seine Bluesmusik. Fast täglich teilte er seine Eindrücke auf Facebook und stieß auf viel positive Resonanz, die ihn dazu ermutigte, seine visuelle Reise fortzusetzen. Als der Lockdown beendet wurde, hatte er mehr als 4.200 Fotos auf seiner Festplatte.
Für Bargel sind diese Aufnahmen nicht einfach Fotos, sondern Kunst und ein Zeugnis einer historischen Epoche. Ein Buch sollte her. Doch Bargel hatte genug Erfahrung mit etablierten Verlagen, um zu wissen, dass sie oft träge und unflexibel reagieren. Diese Hürden frustrierten ihn, und so beschloss er, im „Do-it-yourself“-Stil seinen eigenen Verlag zu gründen.
Das Buch
Das Ergebnis ist ein großes Hardcover-Buch von höchster Qualität, gefüllt mit vielen Texten verschiedener Kölner Künstler. Die Bilder erzählen Geschichten von der anfänglichen Schockstarre und der Angst vor dem unbekannten Virus, von leeren Straßen und geschlossenen Geschäften während der Lockdowns. Sie erzählen von Menschen, die auf Abstand gingen und sich dennoch nach Nähe und Kontakt sehnten. Aber sie erzählen auch von einem unerschütterlichen Lebenswillen und der Wiederentdeckung der Lebensfreude nach den dunklen Momenten.
Bargel hat mit seinen Bildern ein eindrucksvolles fotografisches Stück Kölner Stadtgeschichte geschaffen. Seine Bilder wirken wie aufeinanderfolgende Bühnenszenen, in denen die Menschen der Stadt die Hauptdarsteller sind.
Texte von bekannten KölnerInnen wie Wilfried Schmickler, Gerd Köster, Dr. Lale Akgün, Rolly Brings, Bömmel Lückerath, Peter Pauls, Hans Mörtter, Cornel Wachter, Rich Schwab, Hülya und Martin Wolf begleiten die Fotografien; das Vorwort schrieb Peter Pauls, Vorsitzender des Kölner Presseclubs.
Das Buch, ein beeindruckendes, 336 Seiten starkes Hardcover mit 1111 Schwarzweiß-Fotos, ist für 45 Euro auf Bargels Webseite erhältlich. Dort findet man auch verschiedene weiterführende Angebote, wie die Bestellung einer persönlichen Widmung, Exkursionen durch die Südstadt mit Richard Bargel und einem exklusiven Wohnzimmerkonzert, das kostspielige Buchprojekt finanziell zu unterstützen.
Ein Trailer zum Buch findet sich hier.
Die Vernissage
Am Freitag, dem 24. November, von 16-18 Uhr wird im Foyer des COMEDIA Theaters eine Vernissage stattfinden, um dieses beeindruckende Werk zu feiern. Hier werden 32 der ausdrucksstarken Bilder bis zum Ende des Jahres ausgestellt und können natürlich auch erworben werden. Doch die Vernissage wird nicht nur eine Gelegenheit bieten, die Bilder zu bewundern. Eine Signierstunde mit Richard Bargel selbst ermöglicht es den Gästen, ein Stück Kölner Kunstgeschichte mit nach Hause zu nehmen.
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Filos Köln – et hätt noch immer jot Taverne!Diese Veranstaltung wird zu einem herzlichen Zusammenkommen für Kunstliebhaber und diejenigen, die von der Pandemie gezeichnet sind. In einer Zeit, in der der Humanität und dem Zusammenhalt eine besondere Bedeutung zukommt, ist diese Vernissage nicht nur eine Hommage an die Kölner Südstadt, sondern auch an die Menschlichkeit selbst.
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