Gastro Spaziergang 23/24 – Teil 2
Mittwoch, 31. Januar 2024 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
In der Südstadt scheint sich die Prophezeiung von Robert Germer vom „Alla Pappa“ zu bewahrheiten: In die meisten der nun freigewordenen Läden ziehen Ketten oder zumindest Filialen von bereits bestehenden Systemgastronomien ein. Schauen wir mal nach, wie sich das Gastro-Bild rund um den Chlodwigplatz verändert.
AsiaThaiWokAsiaThaiGourmet…
Wir fangen diesmal am südlichen Ende der Bonner Straße an. Aus dem schon erwähnten „Nakwon“ wird „Asia Thai Gourmet“. Klingt bekannt? Ja, auch hier gibt es bereits zwei Filialen in Köln – Venloer- und Zülpicher Straße. Trotz des gleichen Buddha-Designs nicht zu verwechseln mit „Asia Thai Wok“, der in die Räume der ehemaligen „Sushi Teria“ in der Severinstraße 78 ziehen wird. Nicht nur das Design ähnelt weiteren Asia-Konzepten – auch die Speisekarte hat all die Klassiker, die man von anderen Anbietern kennt, so z.B. dem kleinen, aber feinen „Südstadt-Asia“ in der Merowingerstraße oder dem seit vielen Jahren etablierten „Thai Cuisine“ in der Severinstraße 155.
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Meine Südstadtpartner
Hacker & Partner – Ausgezeichnete SteuerberatungWie auf der Aachener Straße
Bevor wir bei soviel Ähnlichkeit die Orientierung verlieren, spazieren wir weiter. Etwas mehr südlich an der Bonner Straße, Ecke Teutoburger eröffnet im ehemaligen „Great Berry“ eine vegane Pizzeria mit dem klangvollen Namen „Razzo“. Auch schon mal gehört? Ja, eine erste „Razzo“ Filiale gibt es schon im Belgischen Viertel. Das Design der -aktuell noch verklebten- Scheiben des Eck-Lokals sieht auch aus, als sei man auf der Aachener Straße. Wenige Schritte weiter, auf der Bonner zwischen Kurfürstenstraße und Chlodwigplatz, der nächste Umbau: „Aladdin“ mit Falafel und Co.
Völlig neue Konzepte?
Aus für das „Piccola“. Seite an Seite mit dem „Cafe Kult“ hatte es einen der besten Tribünenplätze rund um die Herzkammer der Südstadt, den Chlodwigplatz, zu bespielen und musste doch schließen. Hier hat die die Mannschaft des „Eppus Soup“ jetzt völlig umgebaut. Meine Südstadt war zur Eröffnung da. Laut Betreibern soll ein „völlig neues Gastro-Konzept“ angeboten werden: „Bowls, die man sich selber zusammenstellen kann und die dann live zubereitet werden“, so einer der Mitarbeiter vor Ort im Gespräch. Werden die „DIY-Ramen“ auch auf der Terrasse, die bald geöffnet werden soll, in der anspruchsvollen Südstadt funktionieren? Bleibt abzuwarten. „Eppus Soup“ hat jedenfalls große Pläne: auf Instagram sieht man sich schon in #Frankfurt, #Bonn und #Düsseldorf.
Also weiter im (Franchise/Filialen-)Text: Aus dem ehemaligen „Bajazzo“ wird „Lim Falafel“ – auch hier wird groß umgebaut. Nun mag man darüber streiten, ob die Südstadt noch ein Falafel-Angebot braucht oder nicht. Spannend bleibt aber zu beobachten, wer sich aktuell zutraut, eine Gastronomie zu eröffnen. Die Sicherheit, ein bestehendes und vermeintlich erfolgreiches Konzept in der Südstadt zu multiplizieren, scheint derzeit vielen ein erfolgversprechender Weg zu sein.
Auch Katzentempel ist Franchise
Nur ein paar Schritte weiter das nächste Franchise-Konzept: „Corndawgs“, laut einer Google-Rezension „frittiertes Stockbrot mit Würstchen“. Der Insta-Gemeinde gefällt´s, wie die langen Schlangen und die wahrscheinlich auch zahlreichen Instagram-Posts zeigen.
Apropos Franchise: auch der Katzentempel, den der verehrte Meine Südstadt-Kollege Reinhard Lüke schon mit Verwunderung beschrieben hat, ist einer von bislang 15 Franchise-Standorten dieser System-Gastronomie. Überhaupt hat sich die Franchise-Branche in den letzten Jahren vom „Fritten & Fast“-Fokus deutlich weiterentwickelt und betreibt zunehmend vegetarische und vegane Konzepte.
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cambio CarSharing„Wer jetzt keine Kneipe hat, baut keine mehr…- oder: Südstadt-Neueröffnungen, die Mut machen“
Gibt es nur noch Ketten? Zum Glück nicht – und so seien hier zwei Neueröffnungen beschrieben, die die Südstadt lokal und bunt zu halten versprechen. Im ehemaligen „Teatro“, dessen große Tage auch letztes Jahr schon etwas zurücklagen, eröffnet „L’Assaggio“, das südliche Südstädter*innen vielleicht vom alten Standort in Bayenthal kennen. Das neue „“L`Assaggio“ wird laut Info der Betreiber eine „Focacceria“ und bietet italienische Straßenküche zum Mitnehmen und zum Verweilen – das klingt spannend und macht Lust auf einen Besuch am Zugweg.
Kleines, aber Feines
Aufgemacht in 2023 und unbedingt einen Besuch wert ist das „Chez Gus“, Rosenstraße, Ecke Annostraße. Nicht nur, weil es französische Spezialitäten wie in einem Pariser Bistro gibt. Einen Besuch und Unterstützung wert ist auch die Tatsache, dass mit Augustin „Gus“ Dejoie ein enorm sympathischer und engagierter Gastgeber hinter der Theke in dem kleinen Eck-Lokal steht, der sich seinen Traum vom eigenen Lokal erfüllt hat. Und wenn wir in der Südstadt wollen, dass solche kleinen, feinen Experimente auf Dauer gelingen, dann gibt es nur eins: Hingehen.
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