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Südstadt

lit.COLOGNE – Auch das längste Festival ever endet mal

Donnerstag, 21. März 2024 | Text: Judith Levold | Bild: lit.COLOGNE/Judith Levold

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Und wieder einmal sind fast zwei Wochen Literaturfestival im Nu zu Ende, zum 24. Mal und mit einem Programm, das mir – wie quasi immer – das der Vorjahre noch zu toppen schien.

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Literatur-Performance

Vielleicht war ich aber ein Jahr nach der letzten lit.COLOGNE auch einfach nur hungrig nach diesen Literatur-Erlebnissen mit Eigenart – diesmal ganze 13 Tage und Abende lang. Am letzten Sonntag dann endete die lit.COLOGNE mit Veranstaltungen wie „Remix!“ oder „Noch mehr Monologe für zu Hause“ oder „Die wilde Bohemiennne“. Titel, die wie die vielen anderen im Programm neugierig machen darauf, wie KünstlerInnen und Künstler verschiedenster Sparten Worte, Gedanken, Notizen, Prosa, Lyrik, kurzum: Die Geschichten von Autor*innen aller Epochen „performen“.

Writers Thursday Special – Import aus Berlin, Lesungen mit Musik, hier: Charly Hübner (Bild: Judith Levold)

Inspirierend

Wie überraschend auch in diesem Jahr wieder die Konzepte dafür: Da schreibt jemand einen „Abend“, durch den dann Schauspielerin Christiane Paul und Schauspieler Matthias Matschke führen. Mit Zitaten berühmter Schriftsteller*innen aus deren Tagebüchern oder Notizen, das Thema im Grunde: die Prokrastination. „Der Dichter im Homeoffice“ als Überschrift, dialogisch gelesen. Thomas Mann schrieb: „Habe wieder begonnen, morgens nackt eine wenig zu turnen“ – und bekommt von Virginia Woolf eine „Antwort“… Maximal komisch und inspirierend zugleich.

Das Leben und seine Verstrickungen – für jedeN Thema, oder?

Oder Texte aus der Weltliteratur, re-mixed von jungen Menschen mit so genannten geistigen Beeinträchtigungen: ein funkensprühendes und hochamüsantes Geschehen, das ich nur jedem und jeder empfehlen kann. Shakespeares Romeo und Julia etwa, oder Die Made von Heinz Erhard, deren hier vorgetragene Version mit den Worten endet „…WEEEEEG aus Mönchengladbach!“ – unglaubliche Blicke auf das Leben und seine Verstrickungen kommen hier ans Licht, leidenschaftlich vorgetragen von Annette Frier und Michael Kessler.

Annette Frier, die neben Remix! noch die szenische Lesung eines WhatsApp-Chats, „Abdundanz“ in der Flora gestaltete. (Bild: lit.COLOGNE)

Persönliche Einlassungen

Und die Politik auf den Bühnen der litCOLOGNE, ob Michel Friedmann und Robert Habeck „Wider den Judenhass“ und im Grunde wider jeden Hass diskutieren, Luisa Neubauer mit Journalistin Carolin Emcke über die Gewalt der Klimakrise spricht oder Gregor Gysi „auf eine Currywurst…“ einlädt – die lit.COLOGNE steht für Relevanz. Drängende gesellschaftspolitische Fragen und Probleme sind immer Thema und kommen in teils sehr persönlichen Einlassungen zur Sprache.

Wider den Judenhass – Diskussion in der Flora zur Eröffnung (Bild: lit.COLOGNE)

Besucher*innenrekord geknackt

Und dann das Fest der Literatur für Kinder und Jugendliche, die lit.kid.COLOGNE: Viele der Veranstaltungen, ob aus den Reihen KlasseBuch oder #lassmalesen, übrigens jetzt gefördert vom Kulturministerium des Landes NRW, spielen in der COMEDIA, dem Zentrum der Kultur für Junges Publikum Köln und NRW. Im Herzen der Südstadt sind die Kinder zu Gast, ob es um Ritter Rost geht oder darum, mit Bärenbude Autor Heiner Kämmer bei Wir schreiben! selbst einen Roman bzw dessen erstes Kapitel zu schreiben. Geschichten, Worte, Gedanken – zum Mitnachhausenehmen. Insgesamt mehr als 21.000 Kinder hat die lit.kid.COLOGNE in diesem Jahr wieder erreicht, das „große Festival“ knackte mit 112.500 Gästen seine bisherigen Besucher*inennrekorde.

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Wie soll das zu toppen sein? Bin deshalb mega gespannt auf die Silberhochzeits-lit.COLOGNE in 2025 – in der lit.COLOGNE-Zentrale in der Maria Hilf-Straße, wo das Programm erdacht und die Organisation des Festivals vorbereitet werden, heißt es natürlich jetzt: Nach der lit.COLOGNE ist VOR der lit.COLOGNE.

Text: Judith Levold

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