Bärbelchen im Schokorausch
Montag, 3. Juni 2024 | Text: Reinhard Lüke | Bild: Schokoladenmuseum
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Hustenbonbons immer gern, aber der Verzehr von Schokolade wird in Theatern eher ungern gesehen. Schon der möglichen Flecken auf den gepolsterten Sitzgelegenheiten wegen. Wenn die Schokolade nicht ins Theater soll, geht das Theater eben zur Schokolade. Zu dieser ungewöhnlichen Kooperation haben jetzt das Hänneschen-Theater und das Schokoladenmuseum zusammengefunden.
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Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg – DPSG KölnTraum an sieben Stationen
In einem Zwei-Personen-Stück wird dort unter dem Titel „Ne Draum us Schokolad“ eine launige, 70minütige Mischung aus Museumsführung und Puppentheater geboten, die insgesamt sieben Stationen umfasst. Darunter natürlich auch das Tropenhaus, die gläserne Produktionsstraße und der Schokobrunnen.
Knollendorf meets Schokoparadies
Als eine Art Moderator fungiert dabei der Schauspieler Manuel Rittich in der Rolle des Fabio, der erst seit kurzem in seinem Traumjob als Museumsführer arbeitet und entsprechend nervös ist. Dabei vermittelt er an den einzelnen Spielorten allerlei Wissenswertes über das Museum, den Anbau von Kakao und die Produktion von Schokolade. Rittich hat die Geschichte auch gemeinsam mit Hänneschen-Leiterin Mareike Marx und Uschi Hansmann entwickelt. Letztere ist hier auch als Puppenspielerin mit dem Knollendorfer Urgestein Bärbelchen im Einsatz, der sie im Theater über mehrere Jahrzehnte die Stange gehalten hat.
Moderne Technik verrät Bärbelchen
Die Geschichte zum Stück geht ungefähr so: Bärbelchen hat sich nach einem Besuch abends unbemerkt im Museum einschließen lassen, um eine ganze Nacht allein am Ort ihrer Träume zu verbringen. Natürlich konnte sie dabei auch dem Schokobrunnen nicht widerstehen, wurde aber dummerweise von Überwachungskameras gefilmt und die entsprechenden Fotos finden sich schon tags drauf auf den Titelseiten der Kölner Zeitungen. In ihrer Not beschließt Bärbelchen, sich unter die Teilnehmer einer Führung mit Fabio zu mischen, um möglichst so unerkannt das Gebäude wieder verlassen zu können.
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Torburg15 Millionen Besucher*innen in 20 Jahren
An der ersten Station hockt Bärbelchen in einen künstlichen Kakaobaum und verwirrt den ohnehin nervösen Fabio mit ihren kessen Bemerkungen. Im Tropenhaus lässst Uschi Hansmann dann auch Affen, Papagei und Fledermaus an ihrem Stab durch das gläserne Areal sausen. Anders als im Hänneschen, wo die Spieler unsichtbar hinger de Britz agieren, ist Hansmann hier also quasi im Ganzkörpereinsatz zu bestaunen. Wenn Fabio der Code zum Abstellen der Alarmanlage nicht einfällt, reicht im jemand einen Zettel mit der Nummer 222. Weniger ein sicherer Code, aber eine Reminiszenz an das Hänneschen-Theater, das in diesem Jahr seinen 222. Geburtstag feiert. Und die imposanten Zahlen des Schokoladenmuseums finden im Stück natürlich auch Platz. 1993 nach nur 13 Monaten Bauzeit eröffnet, hat es bislang rund 15 Millionen Besucher gehabt und gehört damit zu den zehn beliebtesten Museen Deutschlands – es kommt dabei gänzlich ohne Subventionen aus.
Beste Unterhaltung, typisch Hänneschen
„Ne Draum us Schokolad“ wird von der Imhoff Stiftung unterstützt und Museums-Chefin Annette Imhoff zeigt sich von dem Projekt begeistert: „So etwas hat es im Schokoladenmuseum noch nicht gegeben. Hier wird beste Unterhaltung geboten, verpackt in eine typische Hänneschen-Geschichte.“
Die szenische Wanderung mit Fabio und Bärbelchen findet jeweils nach Schließung des Museums für die Öffentlichkeit um 18 Uhr 30 statt. Premiere ist am 5. Juni. Tickets sind für 29, bzw (ermäßigt) 26 Euro nur über die Homepage des Museums buchbar.
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