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Bildung & Erziehung Familie Südkids

Die tun nichts. Die wollen nur spielen. – Interview mit den Spieleprofis

Montag, 9. Juli 2012 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Jeden Montag Nachmittag ziehen die „Spieleprofis“ los. Die Kindergruppe aus dem Jugendzentrum Bauspielplatz Friedenspark will sich gern selbst vom Zustand der Spielplätze in der Umgebung ein Bild machen. Die Kriterien, nach denen die Spielplätze untersucht werden, haben die Kinder selbst zusammengestellt. Jede Woche wird ein anderer Spielplatz in der Südstadt ausgesucht, aufgesucht – und dann schwärmen die Kinder aus, probieren, spielen gucken sich um und kommen wieder zusammen, um zu beraten: Wie sind die Spielgeräte? Macht das Bespielen der Geräte Spaß? Für welche Altersgruppe ist der Platz geeignet? Ist er sauber? Grün? Gibt es Sitzgelegenheiten? Und wie weit ist das nächste Eis, das nächste Büdchen, entfernt? Die Ergebnisse werden auf einem Merkblatt notiert und eine Gesamtnote vergeben.
 
Meine Südsatdt: Schularbeiten, Fernsehen, Konsolen – wie wichtig sind Spielplätze für Euch überhaupt noch?
– Schon sehr wichtig.
– Mir auch.

Geht Ihr auch außerhalb der „Spieleprofis“ noch auf Spielplätze – oder nur noch aus professionellen Gründen?
– Ja, ich geh noch auf Spielplätze.
– Ich auch. Wenn die Geräte gut sind.
– Ich auch, ich finde Spielen voll wichtig, sonst wäre die Welt ganz langweilig. Ist doch so.

Was muss ein guter Spielplatz denn haben, um gut zu sein?
– Schaukel, Geräte…
– Gute Geräte. Und einen Bolzplatz.
– Eine Kletterspinne.
– Wackelbrücken find ich auch gut.

Welche Schaukeln sind die besten?
– Nestschaukeln sind gut.
– Und Affenschaukeln
– Und so Reifenschaukeln, die im Sechseck aufgebaut sind, dass sich in der Mitte alle berühren können.

Welches war ein richtig guter Spielplatz?
– Der an der Eiche.

Was war da am besten?
– Die Kletterspinne
– Genau, die ist das beste.
– Und der Bolzplatz. Und die kleinen Karussells und die Reifenschaukeln.

Wie lange spielt Ihr dann da?
– Eine Stunde?
– Länger. Zwei bestimmt.
– Auf dem Spielplatz an der Eiche hätten wir auf jeden Fall länger gespielt, wenn wir nicht zum Baui zurückgemusst hätten.

Was ist besser: Spielplätze für alle Altersgruppen oder getrennte Spielplätze?
– Ich finde gut, wenn für alle was da ist, für die Großen und für die Kleinen.
Aber ein bisschen getrennt sollte es schon sein. Wenn ein großes Kind schaukelt und ein kleineres da entlang geht, dann wird das geschubst, oder das große kann nicht so schaukeln wie es möchte.

Was checkt Ihr als erstes?
– Die Geräte. Und Gerüste.
– Und ob es sauber ist. Und wieviele Mülleimer und Bänke da sind.
– Und ob ein Zaun da ist, damit kleinere Kinder nicht auf die Straße rennen.

Und wie bewertet Ihr?
– Wir vergeben Schulnoten.
– Eins ist das beste und sechs das schlechteste.

Seid Ihr Euch immer einig?
– Eigentlich schon.

Schonmal ernsthaft wehgetan?
– Ich bin vom Klettergerüst gefallen.
– Ich bin mal im Volksgarten mit dem Fahrrad auf dem Spielplatz einen Berg runtergefahren, da bin ich ausgerutscht.
– Ich bin mal mit dem Kopf voran die Rutsche runter und dann mit dem Gesicht auf den Boden.

Welcher Boden ist besser – Gummi oder Sand?
– Sand.
– Und Wiese dazu.

Was habt Ihr sonst noch für Spielplätze getestet?
– Letztes Mal waren wir auf einem Spielplatz, der war gar kein Spielplatz.
– Als wir da hinkamen, haben wir gedacht: Was ist das denn?
– Wir haben sogar geguckt, ob auf der anderen Seite noch ein Spielplatz ist, weil wir nicht glauben konnten, dass der das sein sollte.
– Da war so ein Seil, das sah aus, als sollte man sich dranhängen, aber es kam keiner ran. Dann haben wir Selina hochgehoben, damit sie das ausprobiert, aber sie meinte nur, sie will wieder runter, das Seil war aus Draht und tat weh.
– Da war eine Reifenschaukel, aber die Reifenschaukeln waren ab.
– Und wenn man an den Schaukeln geruckelt hat, wackelte das ganze Gerüst.
– Die Balken von der Schaukel waren morsch.
– Da gab’s ein Gummiteil, da sollte man draufspringen, aber das ist auch geschrottet.
– Jetzt ist da eine Wasserlache drin mit vermodertem Wasser.
– Den haben wir „Die Hölle der Annostraße“ genannt.
– Eigentlich war er unbenotbar.
– Dabei wär der Platz nicht so schlecht. Da könnte man eine Grillstelle hinmachen oder Fußballtore.
– Genau, da waren ja viele Häuser, auch mit Kindern.
– Die Wiese war gut.

Und der Spieplatz gleich hier neben dem Bauspielplatz, an der Claudiusstraße?
– Ja, den fanden wir auch nicht so gut. Der hat vier Sandkästen und dreizehn Bänke. Aber sonst ist da nicht viel, eine Kletterspinne, ein Turm mit Rutsche und eine Wippe. Der ist nur was für Kleinere.
– Aber am anderen Ende vom Römerpark die Tunnelrutsche ist cool.

Warum?
– Die ist höher. Und man hat auf den Zwischenebenen auch Platz.
– Und der Platz ist schöner.

Was ist eher da Problem – zu wenige Spielplätze oder zu wenige gute?
– Zu wenige gute.
– Spielplätze gibt’s eigentlich schon viele. Aber viele sind langweilig und machen keine Lust zu spielen.

Glaubt Ihr, dass Ihr Tipps geben könntet? Was gehört auf einen guten Spielplatz?
– Eine Kletterspinne. Am besten mit so kleinen Kletterhöhlen drin.
– Wasser find ich gut. Wasserbecken. Wenn eine Pumpe da ist. Mit Matschbereich.
– Und eine Seilbahn.
– Trampoline.
– Sachen zum Balancieren. Und Reckstangen.
– Und auch Fläche, wo nichts steht. Zum Beispiel zum Fußball spielen.
– Und vielleicht einen Bereich mit Beton, wo man Playmobil spielen kann.

Was ist Euer Lieblingsspielplatz?
– Der Spielplatz an der Eiche.
– Und der Baui ist ja eigentlich auch ein Spielplatz.
– Genau, das ist eigentlich der beste Spielplatz, den ich in der Südstadt kenne.
– Nee, auf der Welt überhaupt. Ist doch so.

Was ist denn am Baui besonders gut?
– Der ganze Baui.
– Man kann so viel machen.
– Die selbstgebauten Hütten und das Baumhaus.
– Im Sommer Wasserrutsche machen.
– Und dass man was selber machen kann, wenn man was bestimmtes haben möchte.

Die Spieleprofis sind Selina, Rahel, Mona, Louis, King Louis, Lilli, Franka, Severin, Sönke, David, Lilifee, Lea und Kathi, unter der Leitung von Mariethes Waschk.

Morgen erscheit der letzte Spielplatzcheck #5 vor der Sommerpause, nach den Ferien prüfen sie weiter.

 

 

Weitere Artikel zum Thema Spielplatz finden Sie hier:

Kein Spielraum für Spielräume?

„Hier ist es nur langweilig…“ – Der Spielplatzcheck #2

Spielen von Aachen bis Zwickau – Der Spielplatzcheck #3

Spielplatzcheck #4

Text: Nora Koldehoff

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