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Kultur

Dieser erregend-sinnliche Moment vor dem Bezahlen Die Wochenend-Freuden 9. –11. Oktober 2015

Donnerstag, 8. Oktober 2015 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Privat

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Nein, früher war nicht alles besser. Guckt nur mal auf den FC. Aber wenn ich lese, dass bald Drohnen Pakete abliefern, möchte ich, dass die guten alten Zeiten niemals aufhören, in denen der Paketbote die Internetbestellungen noch in den dritten Stock beförderte, während unten auf der Straße sein Sprinter in zweiter Reihe auf ihn wartete. Aber es geht, wir Älteren erinnern uns, auch anders. Es ist möglich, Schuhe auf den ersten Blick gut zu finden und sie Sekunden später sogar anzuprobieren. Zum Beispiel. Im Geschäft. Und wem für solche vermeintlichen Extravaganzen unter der Woche die Zeit fehlt, hat die Chance, dieses Gefühl auszuprobieren. Am verkaufsoffenen Sonntag übermorgen auf der Severinstraße und der Bonner Straße. Versucht’s mal. Es ist ein erregend-sinnlicher Moment, wenn man die Dinge anfasst, bevor man sie bezahlt.

Neu entdeckt
Kennt Ihr das? Da steht man am vergangenen Sonntag an der Marathonstrecke, wirft dem inneren Schweinehund Knochen für Knochen vor die Füße, und die Sau bewegt sich keinen Millimeter. Was tun? Man geht, schleicht, trabt oder radelt am Samstag um 9 Uhr zur Haltestelle Bayentahlgürtel der Linie 16. Dort treffen sich alle zu einem Laufkurs, die jemanden suchen, der ihrem Schweinehund Beine macht. 12 Wochen lang wird gemeinsam trainiert. Das ganze kostet 120,- Euro und wird von fast allen Krankenkassen mit einem Zuschuss unterstützt. Habt Ihr Interesse dann meldet euch per Mail an: matthias@train-your-body.com. Der Körpermanager wartet auf Euch.

Grundlagen schaffen
Mit Austern ist es wie mit Bayern M… Den Vergleich hatten wir kürzlich schon. Trotzdem: Die einen lieben sie, die anderen nicht. Jedenfalls lassen sie niemanden gleichgültig. Judith und Martin Kraeber verabschieden die Terrassenzeit im Capricorn i Aries mit Austern, Meeresschnecken und Crevetten. Dazu ein Gläschen Picpoul de Pinet – et voilá, das Südfrankreichgefühl ist da!  Geschlemmt wird am Freitag und am Samstag jeweils ab 18 Uhr.

Über die Südstadt hinaus bekannt sind die Pfannkuchen mit Äpfeln, Nutella, frischen Äpfeln oder Sahne-Quark mit hausgemachter Marmelade im Haptilu. Es gibt sie aber auch herzhaft mit Speck, Schinken und Käse oder Champignons und Zwiebeln. Muss man probiert haben.

 

Im Mainzer Hof gibt es, passend zur Jahreszeit, die  bayrische Küche mit Schmankerl wie Weisswürste, Schweinsbraten, Haxenfleisch und PaulanerWiesenbräu vom Fass. An Guàdn!

Pänz, Pänz, Pänz
Im tiefen Ozean, wo sich dichte Algenwälder und endlose Korallenriffe erstrecken, träumt die kleine Meerjungfrau Aurelia davon ein Mensch zu sein. Nur ein wenig entfernt von ihr, an der Oberfläche, lebt der junge Prinz Zefirin, der sich wünscht, als mutiger Pirat gefährliche Abenteuer bestehen zu können. Eine bezaubernde Geschichte für Jung und Alt am Samstag ab 15 Uhr im Metropol Theater. Der Eintritt kostet 8 Euro.

Am Sonntag ist die Evangelische Familienbildungsstätte Köln von 15 Uhr bis 18 Uhr für Eltern und Kinder geöffnet. Die Pänz nutzen das Spielzimmer, die Turmlandschaft und den Garten zum Spielen, die Eltern chillen im Café. Mitmachen ist kostenlos.

Eine spannende Rundreise durch die vielfältige Welt des Kakaos und der Schokolade erlebt, wer am Samstag um 15 Uhr in der Schokoladenschule im gleichnamigen Museum die Schulbank drückt. In einer 60-minütigen Führung wird erklärt, wie aus einer unscheinbaren Kakaobohne beispielsweise ein Osterhase wird. Die Führung kostet 2 Euro. Dazu kommt der Museumseintritt in Höhe von 9 Euro für Erwachsene und 6,50 Euro für Kinder.

Theater und mehr
Ein Highlight des Wochenendes ist die kölsche Filmmatinée am Sonntag ab 11.30 Uhr im Odeon Kino. Gezeigt werden die Filme „Der Lohntütenball. Streiflichter aus dem Alltag im Ruhrgebiet von Freitagabend bis Samstagfrüh“. Ein Kölner WDR-Team hat 1966 Duisburg und Essen bei Nacht besucht und die Polizei bei ihrer Arbeit beobachtet. Der zweite Film der Matinée spielt vor unseren Haustüren: „Klaus der Geiger, Beruf: Straßenmusiker“. Der Südstadtmusiker wurde 1979 von Rainer Ostendorf für den WDR porträtiert. Eindrucksvoll sind die Szenen seiner Auftritte bei zahlreichen Demonstrationen gegen Rassismus, Krieg und Umweltzerstörung. Guckt Euch das mal an. Wir sind Teil der Historie. Die Eintrittskarte kostet 7,50 Euro. Severinstraße 81, Tel. 0221 313110.

„Die Klasse“ wird am Samstag ab 20 Uhr im Theater der Keller gegeben. François Bégeaudau beschreibt in seinem Buch, das in Frankreich Kult ist und dessen Verfilmung die Goldene Palme gewann und für den Oskar nominiert wurde, das explosive Gemisch zwischen Lehrern und Schülern. Die Unterrichtsstunde wird zum Brennglas aktueller gesellschaftlicher Konflikte. Es geht um gegenseitigen Respekt und die Frage, wer hier wem Lektionen erteilt. Die Bühnenfassung ist absolut sehenswert. Nach der vorstellung laden die Schauspieler zum Gespräch ein. Der Eintritt kostet 18 Euro. Kleingedankstraße 6, Reservierungen unter Tel. 0221 27220990.

 


Bundesjazzorchester 2015 © DMR Klaus Lönze

 

Maestro, Musik
Das Bundesjazzorchester ist das offizielle Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschlands mit wirklich herausragenden Nachwuchsmusikern. Wie gut die sind, stellen sie am Sonntag ab 20 Uhr im Alten Pfandhaus unter Beweis. Unter dem Motto „Groove And The Abstract Truth“ vermischen sie alle möglichen Beats, Sounds und Grooves aus der aktuellen Popmusik in neuen Arrangements. Der Eintritt kostet 14 Euro. Kartäuserwall 20.

Alternativ spielt im Zentrum Antonio Machado das „Neue Trio Ziryab“ am Samstag ab 19.30 Uhr. In seiner Musik treffen Flamenco, Gitarre und Djoze aufeinander. Klassische Elemente aus Flamenco, arabischer und moderner Musik gehen eine spannende Verbindung ein. Der Eintritt ist kostenlos. Severinsmühlengasse 1.

Das Tanzbein schwingen
Vinylperlen mit DJ Michael Kämpfer und Freunden verspricht die Knochenpolka am Samstagabend ab 22 Uhr im Mongogo. Wave/Goth/Punk’n more werden gespielt. Der Eintritt ist wie immer frei.
    
Wer wollte da nicht sofort die Schnürsenkel knoten? „Put on your dancing shoes, you sexy little swine“ heißt es am Freitagabend im Tsunami Club. Mit Leidenschaft, Hingabe und Freude gibt Euch das „Tanzdiktat“ den Stoff, um die ganze Nacht durchzutanzen. Eintritt kostet 5 Euro.

Die schönen Künste
Bernd Baum wohnt, lebt und arbeitet in Köln. Seine Leidenschaft ist die Malerei. Er setzt sich mit Landschaften auseinander. Seine Werke werden von Sonntag, 11. Oktober, bis Samstag, 24. Oktober, in den Geschäftsräumen von Stadtrad, dem Fahrradladen in der Südstadt, Bonner Straße 53 – 63, präsentiert. Der Künstler ist im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags anwesend. Die Ausstellung wird am Sonntag um 13 Uhr eröffnet. Die Öffnungszeiten von Stadtrad: Montag bis Freitag von  10 Uhr bis 19 Uhr, samstags von 10 Uhr bis 16 Uhr.

Rango Bohne zeigt Bilder von Landschaften und Frauen, Bilder, die aus Bildern entstanden sind, aus eigenen und vorgefundenen Fotografien, in denen sie ihre Motive und zugleich das Material für ihre Bilderarbeit, die Collage findet. Rango Bohne verarbeitet visuelle Erfahrungen, die unmittelbaren und die von den Medien vermittelten. Sie erzählt von der Korrespondenz mit einer Wirklichkeit, die in ihren Bildern so real wie imaginär erscheint. Die Ausstellung „Landschaften und Frauen“ in der Werkstatt Galerie Tam Uekermann wurde bis Sonntag verlängert. Sie kann am Freitag von 14 Uhr bis 18.30 Uhr, am Samstag von 11 Uhr bis 14 Uhr und am Sonntag von 13 Uhr bis 18 Uhr besucht werden. 

Installationen und Videos von Ulrike Oeter und Andréa Bryan sind zu sehen in einer Ausstellung im Turm der Lutherkirche, die am Freitag um 19.30 Uhr eröffnet wird. Geschichten liegen auf der Straße. Verborgen im Pflaster. Getreten durch die Zeit. Ulrike Oeter sammelt sie in Archiven oder wilden Wunderkammern. Als Artefakte und Realien. Sie friert sie ein in Raumbilder. Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 1. November donnerstags bis samstags von 16 Uhr bis 19 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 15 Uhr.

Die Inhalte dieses Newsletters werden vom gesamten Team von „Meine Südstadt“ mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernehmen.

PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender

Text: Stefan Rahmann

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