Das Wunder hat einen Namen: Stöger.
Montag, 18. April 2016 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis
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Seien wir ehrlich. Nach 60 Minuten war gestern Abend klar: Wer einen Zehner auf den FC gesetzt hatte, hätte sein Geld besser von der Südbrücke in den Rhein geschmissen. Da hätte er es wenigstens schwimmen gesehen. Dann kam alles anders. Und das Wunder hat einen Namen: Stöger. Klar, mit den Bayern wird jeder Meister. Und mit Hannover steigt jeder ab. Aber die Mannschaften dazwischen brauchen Männer, die dem bunten Treiben auf den grünen Wiesen Struktur verpassen. Stöger stellte nach frühem Rückstand die Abwehr um, was dem FC defensiv mehr Stabilität verlieh. Trotzdem kassierte man kurz nach der Halbzeit das zweite Tor. Eigentlich sollte es das gewesen sein. Und als die Mainzer Fans von Humba-Täterä-Europapokal-Reisen in vollen Zügen träumten, drehte Stöger nach einer Stunde das Spiel. Mit der Einwechslung von Jojic und Osako. Plötzlich waren die Geißböcke am Drücker, während die Mainzer unerklärlich nachließen. Risse mit einem Hammer von halbrechts, dann Sorgenkicker Jojic auf Pass von Gerhardt und schließlich sogar Modeste, der fünf Spiele lang aus drei Metern keinen Möbelwagen getroffen hat.
4000 Kölner mochten es kaum glauben, aber der FC brachte den Sieg über die Zeit und hat jetzt fünf Tore mehr als Lewandowski. Aber wir wollen nicht meckern. Vor dem Spiel waren es nur zwei. Jetzt können wir uns wohl auf ein weiteres Erstliga-Jahr in Müngersdorf freuen. So weit so gut. Ob die Kölner in der nächsten Saison den nächsten Schritt machen. Im vergangenen Winter träumten ja nicht wenige von der Euro-League. Warten wir mal ab, wie der Kader aussieht. Wer bleibt, wer geht, wer kommt? Kann man gute Leute davon überzeugen, dass in Köln unter Führung von Stöger und Schmadke sowas wie in Mainz entsteht. Mit wenig Geld, aber mit Spaß an der kontinuierlichen Verbesserung. Und mit Fans im Rücken, deren Begeisterungsfähigkeit ligaweit legendär ist. Wenn man den möglichen Neuzugängen dann noch die Südstadt zeigt… OK, Laber.
Fußball statt Synchronschwimmen
Aber angesichts des Wunders von Mainz noch ein Wort zum Donnerstag. Natürlich war das bitter für den BVB. Aber so kann’s gehen. Deshalb gehen wir doch zum Fußball und nicht zum Synchronschwimmen oder Dressurreiten. Vor genau drei Jahren haben die Borussen zwei Tore in der Nachspielzeit – eins klar Abseits – gegen Malaga in der Champions-League gemacht und sind weiter gekommen. Diesmal jubeln die anderen.
„Freitag ist geiler. Sonntag ist Scheiße.“
Darauf, dass die Fortuna das Spiel gegen Halle dreht, haben 2000 Fans der Südstädter am Sonntag vergeblich gewartet. Grottenkick. Allerdings: Mit ein bisschen Glück geht die Fortuna durch Lars Bender in Führung. Pfosten. Dann machen die aus Halle ein Tor und danach passierte eigentlich nicht mehr viel. Bis auf das zweite Tor. 2 zu 0 verloren. Trainer Koschinat war bedient: „In einigen Phasen ist unsere Spielanlage ganz ordentlich. In anderen Phasen sind wir zu Hause nicht drittligatauglich.“ Oha, das sitzt. Aber Kapitän Flottmann weiß auch, warum beim Flutlichtspiel in Bremen nächsten Freitag alles besser wird: „Freitag ist irgendwie geiler. Sonntag ist Scheiße.“ Da hat er irgendwie recht, findet
Der Wolf
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