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Kultur

Kunst für Alle

Mittwoch, 10. Mai 2017 | Text: Gastbeitrag | Bild: Lebemaja/Pixabay

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Köln Süd offen! 2017 – das Festival öffnet auch in diesem Jahr wieder die
Ateliertüren, um zu zeigen, was Künstler aus der Nachbarschaft so hervorbringen. Und um etwaige noch immer vorhandene Hemmschwellen abzubauen, Galerie-Ausstellungen zu besuchen – etwa, weil man etwas Spezielles wissen oder sich in besonderer Weise verhalten müsse – ist die ungezwungene Atmosphäre der Veranstaltung wie geschaffen. Dazu bietet sie einen Blick hinter die Kulissen.

96 Künstler öffnen am 20. und 21. Mai ihre Ateliers und machen Ausstellungen und mitunter auch Arbeitsplätze für alle Kunstinteressierten zugänglich. Im Mittelpunkt stehen Künstler und ihre Ateliers in der Südstadt, doch auch in angrenzenden Gebieten wird präsentiert: Auch im Rheinauhafen, in Bayenthal und Rodenkirchen werden Ausstellungen zu sehen sein. Zudem bietet die Initiative „Südart“ aus Meschenich dieses Jahr zum ersten Mal eine Ausstellung an.
Die Organisation des Festivals fand in diesem Jahr ganz kurzentschlossen in neue Hände.

„Kunst für Alle“ – dieser Leitsatz beschreibt die Einstellung von Arnd Schäfer wohl sehr treffend. Als Aussteller hatte er selbst bei der letzten Köln Süd offen! Veranstaltung im vergangenen Jahr teilgenommen. Aus diesem Grund erhielt er in einer Rundmail die Information, dass die Veranstaltung dieses Jahr nicht von der vorherigen Organisatorin Dena Moncef („Südgraf“) durchgeführt werden kann. Arnd Schäfer beschloss sich der Sache anzunehmen und gemeinsam mit Marc Loecke und Oliver-Ben Köhler, Gründer der „Freien Gestalterischen Republik (FGR)“ die Planung, Verbreitung und Durchführung der Veranstaltung zu übernehmen.

 


Oliver-Ben Köhler, Arnd Schäfer und Marc Loecke (v.l.) organisieren KölnSüdOffen! in 2017.

Schäfer greift mit der von ihm organisierten Online-Plattform „Grevy“ auf eigene Erfahrung mit der Vertretung von Kunst und Künstlern zurück: „Grevy“ ist eine virtuelle Begegnungsstätte für Kunstliebhaber, Künstler und Kunstinteressierte – diese alle sollen zusammengebracht werden. „Grevy“ versteht sich als Art-Community, in der man sich austauschen oder Kunst kaufen kann, Veranstaltungstermine teilt, entdeckt und Kontakte herstellt. Die Plattform soll insbesondere junge und freie Künstler fördern, indem eine Vernetzung und Kontakt gefördert und hergestellt werden.

Nachdem Arnd Schäfer 14 Jahre lang im Investmentbanking tätig war, beschloss er, beruflich neue Wege zu gehen. „Als Investmentbanker verdient man viel Geld für etwas, das niemand wirklich versteht und greifen kann. Außerdem ist es nicht schön,“ so Schäfer. Die Leidenschaft für Kunst hatte er jahrelang in einem Projektraum für Kunst ausgelebt. Als Praxisprojekt erstellte er während einer Weiterbildung zum Projektmanager einen Onlineshop für Kunst. Dies nahm er dann anschließend zum Anlass, die Online-Kunstplattform „Grevy“ ins Leben zu rufen. Mit acht Künstlern aus dem Freundeskreis startete Schäfer sein neues Vorhaben. Heute hat er über „Grevy“ 32 Künstler unter Vertrag. Darunter fallen Bildhauer, Lyriker, Maler und Fotografen. „Die Südstadt lebt doch.“ sagt Schäfer. Hier seien viele Kunstgemeinschaften und freischaffende Künstler zu finden. So wie überall spüre man aber auch hier, dass Kunst ein „hartes Brot“ sei. Fairness bei der Produktion von Kunst, so Schäfer, sei ihm enorm wichtig; er lehne billige Produktionen ab, da diese die Kunstszene kaputt machen würden. Arnd Schäfer will weg von Kunst als Investitionsobjekt und hin zu bezahlbarer und fairer Kunst, die für die Allgemeinheit zugänglich ist.

In der Vergangenheit hatten sich Schäfer und die Gründer der „FGR“ nur die Büroräume in der Bonner Straße geteilt. Mit Übernahme der Organisation des Events „Köln Süd offen!“ von Arnd Schäfer entstand die Idee, gemeinsam an der Planung und Umsetzung der Kunstveranstaltung zu arbeiten.
Die „FGR“ bietet als Team aus Gestaltern Design für verschiedene Anlässe an, von Websitegestaltung, Werbedesign wie Logos, Poster oder Plakaten, bis hin zu Magazingestaltung. Wert wird insbesondere auf Nachhaltigkeit, Ästhetik und ein durchdachtes Konzept gelegt.

Ende Februar begann das Team mit der Planung der Veranstaltung. Innerhalb von zwei Wochen ging es von „null auf hundert“. Kontakte mussten hergestellt werden, Adressen eingepflegt, ein Newsletter wurde generiert, die Website erstellt, Werbung gemacht. Schnell erwies sich die Kooperation des Projektmanagers und der Designer als effektiv.

Das Festival „Köln Süd offen!“ gibt es seit zwölf Jahren. Der Kölner Künstler Peer Boehm hatte es ins Leben gerufen und seither findet es fast jährlich statt.

Weitere Informationen gibt es unter www.koeln-sued-offen.de und über Facebook. Über eine interaktive Karte, die auf der Website von „Köln Süd offen!“ zu finden ist, erhält man einen Überblick von allen teilnehmenden Veranstaltungsorten.

 

Autorinnen: Anna Breitbach und Nora Koldehoff

 

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Text: Gastbeitrag

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