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Kultur

Sommerlicht und blaue Stunde

Donnerstag, 18. Mai 2017 | Text: Nora Koldehoff | Bild: "Schwimmerin", Monika Kilders

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

„Etwas Altes – Etwas Neues – Etwas Blaues – Etwas Geborgtes“? Nein, hier wird keine Hochzeitsvorbereitung angepriesen. Am kommenden Wochenende im Rahmen der Aktion „Köln Süd offen!“ zeigen 96 Künstler*innen an 36 Orten ihre Arbeiten und manche von ihnen auch ihre Arbeitsplätze – und eine der zahlreichen Ausstellungen trägt diesen Titel.

Maler und Bildhauer sind mit dabei, Fotografen, Scratch-Art-Künstler und Goldschmiede. Zeichnungen und Druckgrafik werden zu sehen sein, Installationen, Schmuck, Illustrationen, Filmkunst und Skulpturen. Viele Künstler*innen öffnen dafür das private Atelier, stellen klassisch in Galerien und Showrooms aus, in Einzel- oder Gruppenausstellungen. In den neuen Jack-in-the-Box-Räumen in der Koblenzer Straße werden dabei nicht nur die klassischen Disziplinen gezeigt, sondern auch Musik und Experimentelles.

 

Bilder im Sommerlicht

Zum ersten Mal in diesem Jahr mit dabei ist Monika Kilders. In der Werkstattgalerie Tam Uekermann in der Mainzer Straße, in der die Hausherrin selbst am Wochenende Schmuckunikate und Kleinserien in Gold und Silber zeigt, gastiert auch die Malerin mit der Ausstellung „Licht-Bilder“.

 

Wie ein roter Faden verbindet das Sommerlicht auf ihren Bildern die unterschiedlichen Werkreihen, die zu sehen sind – ob als Reflexionen im Wasser oder im Licht-und Schatten-Spiel einer Straßen-Szene. Wie Momentaufnahmen scheinen die teils großformatigen Gemälde einen kurzen Augenblick einzufangen, und der Fokus liegt in alltäglichen, nahezu beiläufigen Motivausschnitten.

Monika Kilders vor der Galerie Tam Uekermann.

 

Vorbilder für die Gemälde sind in der Tat Fotografien, die Monika Kilders zuvor gemacht hatte, die meisten auf ihren Reisen. „Wo die Bilder entstanden sind, ist jedoch vollkommen nebensächlich“, erzählt die Künstlerin. „Der Ort tritt als solcher so gut wie gar nicht in Erscheinung.“ Die Menschen machen die Bildkomposition aus. Die Dynamik einer Geste, einer Bewegung und verschiedener Körperhaltungen stehen im Blickfeld.

 

„Das bin ich“

 

Die Straßenszene mit vorübergehenden Passanten, aus etwas Distanz und der Vogelperspektive betrachtet, könnte sich in jeder Stadt abgespielt haben. Ebenso laden die Strand-Bilder dazu ein, sich darin selbst wiederzuerkennen – und den Strand aus der eigenen Phantasie einige Momente lang weiter entlang zu gehen. Die Bilder schneiden die Personen zum großen Teil nur an, fangen den Moment ein, in dem die Strandläufer den Übergang von Strand und Wasser erreichen.

 

„Havanna“ von Monika Kilders.

 

Eine Galeriebesucherin, die die bereits hängenden Bilder betrachtet, weist auf eine Person in gelben Shorts, die sich auf einem der Bilder etwas weiter ins Wasser vorgewagt hat, und stellt fest: „Das bin ich“. Durch den Anschnitt und die meist undeutlichen Gesichter kann der Betrachter umso mehr die eigenen Erinnerungen in das Gesehene mit einfließen lassen. Eine Ausnahme bildet die großformatige Darstellung einer Schwimmerin. Es zeigt nicht nur den kraftvoll bewegten Arm und das Wasser, sondern auch die nach innen gekehrte Konzentration der Schwimmerin auf den Moment und die auszuführende Bewegung.

 

Alter Hochzeitsbrauch

Susanne Pareike hat schon mehrfach bei „Köln Süd offen!“ teilgenommen. Sie präsentiert gemeinsam mit Künstlerkollegin Sabine Nicodemus Werke im eigenen Atelier im Bürgerhaus Stollwerck. „Etwas Altes – Etwas Neues – Etwas Blaues – Etwas Geborgtes“ lautet der Titel der Ausstellung. Sie ist gleichzeitig als Auftakt für eine Ausstellungsreihe gedacht und greift den alten Hochzeitsbrauch auf, der Glück bringen soll.

Susanne Pareike im Atelier mit einem ihrer Werke.

 

Im Kontext der Ausstellung schlägt der Titel den Bogen zwischen verschiedenen Kunst-Disziplinen und Schwerpunkten im Laufe von Pareikes Schaffens-Zeit. Alte Polaroid-Bilder wurden vergrößert und für digitale Druckgrafiken bearbeitet, die wieder ganz eigene Bildaspekte in den Vordergrund heben. Fotoarbeiten, die im Dämmerlicht aufgenommen zu sein scheinen, zeigen einen tiefen Blau-Ton. Neue Arbeiten sprechen in ihrer Technik-Vielfalt für die Lust der Künstlerin, bekannte tradierte Pfade zu verlassen und interdisziplinär zu arbeiten.

 

Polaroids sind kaum steuerbar

 

„Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Fotografie“, fasst sie selbst zusammen. „Aber ich habe immer auch mit neuen Formen experimentiert. Bei Polaroids ist kaum steuerbar, wie das Ergebnis letztlich sein wird – und auch, wie es sich im Laufe der Zeit verändert. Bei beschichteten und dann belichteten Fundstücken, etwa Holz oder Stoff, auf denen auf diese Weise Fotos aufgebracht werden, kommt schon durch die Struktur des Untergrunds immer etwas anderes heraus. In der digitalen Aufbearbeitung kann ich wieder Aspekte hervorheben und bearbeiten, und es entstehen neue Elemente und Schwerpunkte.“

 

Etwas Geborgtes findet durch die Einladung ihrer Künstlerkollegin Sabine Nicodemus in die Ausstellung. Ihre Fotografien, die in Rom entstanden sind, zeigen Raumbeobachtungen: Jeweils zwei Fotografien stehen in einem Bezug zueinander, greifen Formen und Ausschnitte wieder auf und verschieben Blickwinkel.

Wer sich im Vorfeld informieren will, was sonst noch in den Ausstellungsräumen und Ateliers zu sehen sein wird, kann sich unter Köln Süd offen! 2017 schon einmal einen Überblick verschaffen.

 

Die Licht-Bilder von Monika Kilders sind in der Werkstattgalerie Tam Uekermann noch bis zum 15. Juli zu sehen und die Arbeiten von Susanne Pareike und Sabine Nicodemus bis zum 24. Juni immer samstags von 14-18 Uhr.
 

 

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