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Kultur

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Mittwoch, 5. Juli 2017 | Text: Judith Levold | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Selbiges gilt für Spielzeiten – und so hat die Comedia gerade ihr Programm für die kommende vorgestellt: Mit Stolz präsentiert Jutta Staerk, künstlerische Leiterin der Spielstätte, die drei zu erwartenden Premieren sowie die Wiederaufnahmen gerade erst angelaufener Stücke, wie „Krabat“ oder „Die Känguru-Chroniken“, deren Vorstellungen in den nächsten Wochen bereits ausverkauft sind. Autor Marc Uwe Kling, mehrfach schon im Comedy-Programm der Comedia zu Gast, hatte dem Theater das Stück exklusiv angeboten, es ist die erste Zusammenarbeit der beiden Sparten Kabarett und Junges Theater in der Comedia.

In „Das doppelte Lottchen“ schicken sich die bewährten Schauspieler Peter S.Herff und Manuel Moser, die schon in „Emil und die Detektive“ überzeugten, an, Kästners Zwillingspärchen mit seiner Sehnsucht nach der heilen Familie auf unkonventionelle Art darzustellen: In der Fassung des Comedia-Theaters erzählen drei Männer diese Geschichte, begleitet werden sie dabei von einer Sozialarbeiterin. Schon am 16.September ist Premiere.

Auch in „Das schaurige Haus“ (Premiere 04. November) und „Krähe und Bär“ vom Düsseldorfer Bilderbuch-Autor Martin Baltscheit (Premiere 17. Februar 2018) greift das Comedia Theater grundsätzliche Fragen des Lebens wie den Wert der Freiheit, Diskriminierung oder Fremdheit für junges Publikum auf.

„Ein Theater für alle Kinder und Jugendlichen dieser Stadt, das utopische Entwürfe entwickelt und Bilder und Texte liefert, die zur Selbstermächtigung auffordern – das bieten wir Köln. Seit 35 Jahren“ heißt es im Vorwort zum Programmheft. Dessen Cover übrigens ziert ein Szenenbild aus den „Känguru-Chroniken“. Der Erfolg des Stücks sei auch Beweis für Theater als Teil von Großstadtkultur, so Staerk. – Und liefert gleich ein weiteres überzeugendes Beispiel von Großstadtkultur: für ErzieherInnen, die mit KiTa-Gruppen kommen, bietet das Haus auch Fortbildungen dazu an, wie sie den Theaterbesuch im Anschluss noch mit den Kindern weiter nutzen können. Und das, findet Staerk, „ist schon ein Alleinstellungsmerkmal.“

„Statt einer vierten Premiere sind wir Gastgeber großer Festivals, den „Spielarten“ im Oktober, zu dem sich Produktionen der Freien Jugendtheaterszene NRWs alljährlich treffen. Besonders aber zum „Westwind“ im Frühjahr 2018. Dem Arbeitstreffen aller – auch städtischer – Kinder und Jugendtheater“, ergänzt Staerk.  
Im Rahmen dieses Treffens werden zehn NRW-Produktionen gezeigt, zu deren Auswahl eine Jury unter anderem mit Jutta Staerk schon ab Oktober unterwegs ist und sich die Stücke vor Ort live ansieht. Ergänzt werde das Ganze durch vier international relevante Gastspiele, um, so der Pressetext „im Dialog mit der weltweiten Theaterszene zu bleiben.“

Auch die Besucher jeden Alters der Comedia Theater in der Südstadt können im Dialog bleiben. Mit sich, mit einander, mit Gästen, mit Fremdem – dafür sorgt auch in der Spielzeit 2017/18 das Statttheater in der Vondelstraße.
 

Text: Judith Levold

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