Anselm Riddermann – Unser FDP-Landtagskandidat
Montag, 19. April 2010 | Text: Stephan Martin Meyer
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Starke Kölner braucht das Land! Mit diesem Slogan wirbt Anselm Riddermann, von den Plakaten der FDP an den Laternenmasten etwas gequält herunter blickend, um die Stimmen der Wähler. Vor dem gelbem Hintergrund des Plakates diskutieren zwei andere FDP-Kandidaten mäßig engagiert, ein weiterer blickt Riddermann lächelnd über die Schulter.
Riddermann, Pressesprecher des FDP-Kreisvorstandes, tritt als Direktkandidat an. Einen Listenplatz hat er nicht. Um als Direktkandidat in den Landtag einziehen zu können, müsste er in seinem Wahlbezirk die Mehrheit der Erststimmen auf sich vereinen.
Bei der Landtagswahl 2005 erzielte die FDP im Wahlkreis Köln I 8,8 % der Stimmen. Damals trat Riddermann nicht zur Wahl an. Über die Listenplätze gelangen die Kandidaten, entsprechend des prozentualen Anteils der Zweitstimmen in ganz NRW, in das Düsseldorfer Parlament.
So stellt sich sofort die Frage, wie genau er dann starke Kölner in den Landtag bekommen will. Die Antwort findet sich auf seinem Profil der Landes-FDP: Er setzt sich dafür ein, dass die Kölnerin Yvonne Gebauer mit ihrem Listenplatz 17 in den Landtag einzieht. Mit den 6,2 %, die die FDP bei der Wahl 2005 erzielten, konnte sie bislang 12 Plätze besetzen.
Eine eigene Website hat Anselm Riddermann nicht. Informationen über ihn findet der interessierte Wähler auf der Site der Kölner FDP. Die sind jedoch eher spärlich. Außer seinem Statement für Yvonne Gebauer, einem Lebenslauf und Hinweise auf sein Engagement in diversen Kölner Ausschüssen bleibt man etwas ratlos zurück. Ein Anruf bei ihm bringt etwas mehr Aufklärung: Er setzt sich gegen den Ausbau des Godorfer Hafens ein, setzt auf die Tunnellösung für die neue U-Bahn an der Schönhauser Straße und fordert den Neubau der FH auf dem heutigen Gelände des Großmarktes.
Interessant ist immerhin, dass er sich den Namen Lampedusa für seine eMail-Adresse ausgewählt hat. Namensgeber ist eine kleine italienische Insel, deren Inneres durch falsch betriebenen Ackerbau und Rodungen verödet ist, so teilt es uns zumindest Wikipedia mit.
Aber da ist ja noch die Aussage Stark in Bürgerrechten auf dem Plakat zu lesen. Darauf geht Anselm Riddermann in seinem Profil auch kurz ein: Er wendet sich vehement gegen eine zentrale Datenspeicherung für Onlinemedien. Der abschließende Satz irritiert jedoch wieder: Ich als liberaler möchte kein Kollateralschaden im Kampf gegen den Terror werden. Wurde doch der Begriff Kollateralschaden bereits 1999 zum Unwort des Jahres gewählt und befindet sich somit in direkter Gesellschaft mit betriebsratsverseucht (2009), Humankapital (2004) und Herdprämie (2007).
Weitere Artikel zu diesem Thema:
Elisabeth Sachse – Direktkandidatin der Partei DIE LINKE
Barbara Moritz – Eine grüne Frau
Andrea Verpoorten – CDU-Kandidatin mit Klasse
Ingrid Hack – Direktkandidatin der SPD
Quellen:
FDP Köln
Homepage des Landtags NRW
Homepage der Fraktion der FDP im Landtag
Gesellschaft für Deutsche Sprache
Wikipedia
Wahlergebnisse NRW
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