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Kolumne

Showdown in der Champions-League

Freitag, 21. Mai 2010 | Text: Roger Lenhard

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Am Samstag erwartet uns Fußball-Liebenden das Highlight im europäischen Vereinsfußball: das Champions-League Endspiel im Bernabeustadion in Madrid (Anpfiff 20.45 Uhr) Inter Mailand gegen Bayern München.

Am Samstag erwartet uns Fußball-Liebenden das Highlight im europäischen Vereinsfußball: das Champions-League Endspiel im Bernabeustadion in Madrid (Anpfiff 20.45 Uhr) Inter Mailand gegen Bayern München.
Beide Mannschaften gewannen national Meisterschaft und Pokal und sind geprägt durch zwei markante, außergewöhnliche  Trainerpersönlichkeiten: Louis van Gaal und Josè Mourinho. Beide verlangen von ihren Spielern die bedingungslose Hingabe zum Wohl ihrer Mannschaft. Beide sind fähig, ihren eigenen Siegeswillen auf die Spieler zu übertragen. Für ihren Trainer sind die Spieler bereit, durchs Feuer zu gehen. So meinte Didier Drogba, dessen Trainer Mourinho bei Chelsea war, für ihn hätte er sich auch das Knie brechen lassen. In ihrer Spielphilosophie unterscheiden sich die beiden mit unterschiedlichen Teams extrem erfolgreichen Trainer erheblich von einander.

Während van Gaal eine Ball besitzende spielerische Dominanz anstrebt, die seine Mannschaft weit in die gegenerische Hälfte vorrücken lässt – sehr schön zu sehen im Pokalfinale, wo man den Eindruck hatte, die Münchener seien in ständiger Überzahl – ist Mourinho eine optische Überlegenheit durch Ballbesitz völlig egal.
Er lässt seine Mannschaft weit in der eigenen Hälfte zurückfallen, um die Räume eng zu machen und aggressiv gegen den Ball zu spielen. Ganz nach dem Motto: „Kommt her ihr Schönspieler  und Trickser mit eurem Kurzpassspiel und euren Finessen. Wir lassen uns uns von eurem Zauber nicht verhexen.

Hat jemand Messi im Halbfinale gesehen?

Bei Balleroberung wird dann oftmals mit langen Pässen schnell über die Außenbahnen oder auch direkt in die Spitzen gespielt. Viele halten den van -Gaal’schen-Angriffsfußball für ästhetischer als diesen Zerstörerkick. Ich finde allerdings, auch Destruktion hat ihren Charme und  die Mannschaften Mourinhos zeichnet eine unglaubliche körperliche Präsenz und Stärke aus, was mir immer gefallen hat.

Auf jeden Fall erwartet uns ein intensives Spiel, das mehr eine Schlacht sein wird als ein Fußballfest. Mein Tipp: Vorteil Inter, da erstens durch das Fehlen von Ribery dem Spiel der Bayern die Balance der gefährlichen zweiten Seiten fehlt und zweitens der Mailänder Wille noch unbedingter ist. Schließlich soll Mourinho – ist bei Real im Gespräch – durch einen Sieg überzeugt werden, weiter Trainer zu bleiben.

PS.: Der „Football Club Internationale Milano“  ist eine Abspaltung des heutigen AC Milan, in dem 1908 nur Italiener spielen durften. Da haben einige Mitglieder bei soviel Nationalismus das Kotzen gekriegt und kurzerhand einen eigenen Verein gegründet. „Internationale“ sollte die Offenheit des Vereins für alle Nationalitäten bekunden.

Schöne Geschichte, oder?

Text: Roger Lenhard

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