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Kolumne

Ihr Kinderlein kommet!

Freitag, 24. Dezember 2010 | Text: be süd

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Wir müssen noch Kekse backen, den Braten vorbereiten, den Weihnachtsbaum holen, dekorieren, die letzten Postkarten und Weihnachts-Grüße weg senden, einkaufen…… Zwischendurch wird es hektisch. „Was essen wir zum Nachtisch? Haben wir ein Geschenk für mmmmmxxx?“Ok, ich geb’s zu. Ich bin ein Erwachsener, denn nur Erwachsene müssen sich um so was kümmern !

Wir müssen noch Kekse backen, den Braten vorbereiten, den Weihnachtsbaum holen, dekorieren, die letzten Postkarten und Weihnachts-Grüße weg senden, einkaufen…… Zwischendurch wird es hektisch. „Was essen wir zum Nachtisch? Haben wir ein Geschenk für mmmmmxxx?“Ok, ich geb’s zu. Ich bin ein Erwachsener, denn nur Erwachsene müssen sich um so was kümmern !
…die restlichen Geschenke werden noch zuende gebastelt oder last minute gekauft. Die Stadt ist voll, mein Portmonee leer, doch meine kleine Plastikkarte erlaubt mir, das alles zu kaufen, was mir noch fehlt. Kreditkarte sei dank! So habe ich das ganze Jahr was von Weihnachten, denn so lange wird es dauern, bis ich meine X-mas Schulden weg habe.

Egal! Morgen ist Heiligabend! Während ich durch die vereisten Straßen der Südstadt hechele und die letzten Vorbereitungen treffe…Brummmmms schon wieder eine Schneelawine, genau da, wo ich noch vor ein paar Minuten stand! Glück gehabt! Ich überlege, was eigentlich aus dem Kind in mir und allen anderen Erwachsenen geworden ist? Irgendwie kam das Erwachsenwerden klammheimlich und ganz schleichend in mein Leben. Bevor ich das erkannte, war ich schon steuerpflichtig, durfte an ernsten Gesprächen teilnehmen und ganz alleine zum Zahnarzt gehen.

Als Kind kam ich aus dem Staunen nicht raus, heute muss ich einen Termin machen um zu staunen, oder ich staune wie teuer alles ist! Wo ist eigentlich der Weihnachtszauber geblieben? Habe ich ihn zwischen H&M und Kaufhof verloren? Ich möchte mich verzaubern lassen. Weihnachten ist mehr als nur organisieren, vorbereiten, funktionieren, streiten (in so mancher Familie ist der Weihnachts-Streit einer der Höhepunkte des Festes und Teil der Tradition. Bei mir nicht!!).

Ich gestehe, gerade ist das Kind in mir ganz tief in meinem Innern, unter meiner Steueranmeldung, der Mieterhöhung, den Streitigkeiten mit den Nachbarn, dem überzogenen Bankkonto verborgen. Ich gehe also tief in mich und werfe all das hinaus, als würde ich eine Kiste ausleeren. Weg mit dem Mist! Morgen haben wir Heiligabend!

Ich geh hinaus, es knirscht unter meinen Sohlen und es ist glatt. Statt wie auf Eiern zu laufen, lasse ich mich wie auf Schlittschuhen dahingleiten. Ich bin etwas Erwachsenen-steif, aber alle Anfänge sind bekanntlich schwer. Ich freue mich ungemein über das Weihnachtsbäumchen auf dem Eierplätzchen (darf ich mir was nehmen? Später!) Endlich im Park angekommen, gleicht der einem Winterwunderland. Jetzt schließe ich die Augen und denke nach….Was würde ich sehen, wenn ich ein Kind wäre? Wie würde ich mich fühlen? Was würde ich tun?
Augen auf. Ich sehe, wie ein Eichhörnchen in aller Eile einen Baum hoch klettert, Puderschnee bleibt an seinem Schwanz haften. Der Park hat sich fein raus geputzt, er erwartet mich in seiner schönsten Sonntagsbekleidung, ganz in weiß. Ein Streifen Sonne scheint durch den Park und es glitzert in tausend Farben um mich herum! Einfach zauberhaft! Ich laufe an mehreren Schneemännern vorbei, grüße sie ganz nett und freue mich auf eine riesige Schneekugel. Da muss ich – ich überlege nur kurz – unbedingt nichts wie drauf! Ich vergesse die Tretmienen (Sch…) im Park (Kinder denken an so was nicht), lege mich hin und mache Schneeengel. Dann kommen sie, die Erwachsenen, und schauen mich skeptisch an. Es kann sein, dass manche gleich die Männer in Weiß, sie wissen schon, die von der Alteburger Klinik anrufen und diese bitten, mich wegzusperren. Ich bin schneller! Ich renne hinter einen Busch und werfe Schneebälle durch die Luft. Lustig, die Kinder finden mich in Ordnung, sie schmeißen die Vorbehalte ihrer Eltern übern Haufen und schleudern mit großer Freude die Schneebälle in die Luft- Plötzlich beginnt eine Schneeballschlacht und ich bin pitsche, patsche nass und absolut glücklich! Außer Atmen, aber mit einem Lächeln im Gesicht, verabrede ich mich mit den Kindern für morgen zum Schlittenfahren
Ich habe das Kind in mir wieder entdeckt und bin gerade wunschlos glücklich! Ein schöneres Geschenk hätte man mir kaum schenken können! Wenn Ihnen alles zu viel wird, suchen sie einfach das Kind in sich! Frohe Weihnachten !

Text: be süd

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