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Kolumne

Am Aschermittwoch …

Mittwoch, 9. März 2011 | Text: Sonja Alexa Schmitz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

…ist alles vorbei. Das war früher der schlimmste Tag für mich. Das totale Loch. Das Ende von Frohsinn, Miteinander, Ausgelassenheit, und Emotionen.
Kann man Karneval eigentlich auf Facebook anklicken als „Gefällt mir“? Kann ich den Rosenmontagszug als Freund adden?

…ist alles vorbei. Das war früher der schlimmste Tag für mich. Das totale Loch. Das Ende von Frohsinn, Miteinander, Ausgelassenheit, und Emotionen.
Kann man Karneval eigentlich auf Facebook anklicken als „Gefällt mir“? Kann ich den Rosenmontagszug als Freund adden?
Er hat mich dieses Jahr absolut von sich überzeugt. Eigentlich hat er nichts anders gemacht als sonst. Es lag wohl eher an mir. Und an der Sonne. Die Sonne putzte den Zug noch mal besonders heraus. Nie kamen mir die Uniformen so glänzend vor, nie die Pferde so sauber, und dann erst die Flitter in der Luft….! Habt ihr das gesehen?? Das Feuerwerk von Glitter vor der Severinstorburg, hoch geschossen vom Prinzenwagen? Spätestens da wusste ich, wir Kölner haben vieles richtig gemacht.
„Es lag wohl eher an mir“, schreibe ich, und meine damit: Ich habe dieses Jahr alles gesehen. Ich habe nicht nur den Zug in seiner vollen Länge gesehen und dabei kein mal gedacht, „Boah, jetzt könnte aber langsam mal die Prinzengarde kommen!“ Ich habe gesehen wie schön die Umhänge der Reiterinnen die Pferderücken schmücken. Ich habe die Pferde beim Grasen auf dem Salierring gesehen, viele Stunden wartend auf ihren Abmarsch. Ich habe die alte Frau in der Wohnung gegenüber, die alleine hinter dem geschlossenen Fenster Stunden verbracht hat, gesehen. Ich habe die Federbüsche auf den Hüten der Funken gesehen, und mich daran erinnert, wie es sich anfühlte diese in ihre Schutzhülle zu stecken (Ich war früher Funkemariechen). Ich habe von oben, dem dritten Stock, Severinstrasse 18, in die von Süßigkeiten überquellenden Wagen geschaut. Ich habe Zuschauer gesehen, die plötzlich ein Raunen anstimmten, weil die Tanzoffiziere ihre Mariechen in die Höhe stemmten. Ich habe auch Zuschauer gesehen, die sich stritten, weil da wohl jemand dem anderen den Platz wegnahm.
Ich habe gesehen, wie früh die Menschen heute aufgestanden sind, das letzte Mal auf Klo gingen bevor sie für Stunden in diesem endlosen Zug marschierten. Ich habe den Reiterhof gesehen, in dem sie seit Tagen die Pferde schön machten. Ich habe die Moderatoren gesehen, die sich lange darauf vorbereitet haben, zu jeder Gruppe etwas sagen zu können.

Ich habe den „Dreck“ vor der Severinskirche gesehen, bis ich verstanden habe, dass das wohl dem Schutze dient, damit die Pferde nicht auf dem Kopfsteinpflaster ausrutschen. Ich habe den Prinz gesehen, der alleine in seiner roten Weltkugel gar nicht wusste, wie er die rechte und die linke Zuschauerseite, inklusive der Menschen im den ersten, zweiten und dritten Stockwerken mit Kamelle, Strüßjer und Winken befriedigen konnte.
Dann war der Zug zu ende und ich dachte tatsächlich „Schade“. Aber dann kam ja noch die Müllabfuhr, und die war auch sehenswert. Vier orangefarbene Autos und gleichfarbige, fleißige Männer passieren mein Sichtfeld, fegen und saugen, und schon ist es, als sei nichts gewesen. Skurril. Fast absurd.
Plötzlich sind auch die Bürgersteige wieder leer. Die Menschen ziehen heim oder in eine Kneipe. Aber plötzlich bildet sich eine Menschentraube. Genau vor „Obs un Jemös“. Eine Leiter wird an die Apotheke gelehnt und ein Mann, es wird wohl Heino sein, singt unter dem Jubel seiner Fans, die ihn seit wahnsinnigen 20 Jahren kennen, die Best off Heino. Er steigt auf die Leiter, räkelt sich lasziv auf dem Apotheken-Vordach und erntet Strüßjer und Bützje von einem wunderschönen, leicht übergewichtigen Baywatch-Girl.

Wie soll man nach all dem, was ich gesehen habe nicht in ein Aschermittwochs-Loch fallen?!?

 

Sonja Alexa Schmitz

 

Text: Sonja Alexa Schmitz

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