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Aufgeschnappt

„Wir sind anwesend, wir sind erkennbar präsent“

Dienstag, 26. Januar 2016 | Text: Aslı Güleryüz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Karneval ist zu einer Bewährungsprobe für Köln geworden. Nach den Ereignissen aus der Silvesternacht will die Stadt nun dazu gelernt haben. Vor allem bei Veranstaltungen, Versammlungen, jahreszeitlich bedingten Feierlichkeiten (z.B.

Karneval ist zu einer Bewährungsprobe für Köln geworden. Nach den Ereignissen aus der Silvesternacht will die Stadt nun dazu gelernt haben. Vor allem bei Veranstaltungen, Versammlungen, jahreszeitlich bedingten Feierlichkeiten (z.B. Silvester, Karneval, Halloween), wo es keinen direkt ansprechbaren und verantwortlichen Organisator gibt, will die Stadt in eigener Verantwortung Sicherheitskonzepte vorsehen.

Wie soll das aussehen? Am gestrigen Montag (25.01.2016) haben Stadtdirektor Guido Kahlen, der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Engelbert Rummel und Christine Kronenberg vom Amt für Gleichstellung von Männern und Frauen eine Kurzübersicht über  die von der Stadt Köln geplanten Maßnahmen an den Karnevalstagen gegeben.

Die Stadt will Präsenz zeigen. Sowohl Polizei, Bundespolizei, Landespolizei, Ordnungskräfte, Sicherheitsdienste im Auftrag der Ordnungskräfte, AWB, Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen sollen geschult werden und ansprechbar sein. „Wir sind anwesend, wir sind erkennbar präsent,“ sagt Stadtdirektor Guido Kahlen dazu. „Um zu zeigen, dass wir aus den furchtbaren Ereignissen an Silvester, die Konsequenzen gezogen haben, die notwendig sind, dass die Menschen hier in dieser Stadt friedlich leben, feiern können und keine Sorge um ihre Sicherheit haben müssen“. Engelbert Rummel fügt hinzu, dass die Stadt freiwillige Helfer einsetzen möchte. Die Berufsfeuerwehr erhöht ihr Personal während der Karnevalstage durch haupt- und ehrenamtliche Hilfskräfte auf insgesamt 850 Kräfte.

Ein Koordinierungsgremium soll eingerichtet werden, um Kontakt zu halten mit allen weiteren Stäben und Einsatzleitzentralen. Durch diese direkte Kommunikation soll auf alle nicht vorher definierten Lagen reagiert werden können. Diese Koordinierungsgruppe soll sich nicht nur auf die klassischen Karnevalsfeiertage (Weiberfastnacht, Karnevalssonntag & Rosenmontag) konzentrieren. Nein, die akute Zeit ist nun auf den gesamten Karneval erweitert- Weiberfastnacht bis Aschermittwoch, fast durchgehend im Einsatz. „In diesem Gremium laufen alle Informationen zusammen. In diesem Gremium wird im Ergebnis auch nach Abstimmung mit den jeweils Verantwortlichen der einzelnen Beteiligten festgelegt, wie kurzfristig auf bestimmte Ereignisse, Entwicklungen, Besucherströme reagiert werden kann,“ sagt Guido Kahlen. Er fügt hinzu: „Wir wollen eine Situation haben, wo keine Angst- und Dunkelräume entstehen,“. Und das soll durch Ausleuchtung von dunklen Bereichen (z.B. Tunnel) unterstützt werden.

Kleine Informationskärtchen sollen an die Besucher der Stadt verteilt werden. Darauf sollen die Besucher lesen können, wie sie die nächste Anlaufstelle der Polizei finden können. Über einen  QR-Code wird eine direkte Verbindung mit der Webseite der Polizei hergestellt.

Frau Kronenberg vom Amt für Gleichstellung gibt bekannt, die Stadt Köln und die Polizei, nähme die Sicherheit von Frauen und Mädchen sehr ernst  und hierfür solle ein Security-Point für Frauen und Mädchen in der Innenstadt eingerichtet werden. Auf der Homepage der Stadt Köln und der Polizei wolle man präventiv Verhaltenstipps für Gefahrensituationen auch in englischer Sprache veröffentlichen. Im Security-Point stehen Fachfrauen, Expertinnen, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und auch von der Polizei, der Opferschutzbeauftragte zur Verfügung. Voraussichtlich gemanaget soll der Security-Point von dem Sozialdienst katholischer Frauen auch dem großen Kölner Frauennetzwerk. Im Backstage dieses Security-Points solle auch eine Verbindung zum bundesweiten Telefon hergestellt werden. Dadurch sollen Sprachbarrieren aufgehoben werden: Sehr schnell soll in 15 Sprachen übersetzt werden können. Hierzu sollen Kärtchen mit Informationen verteilt werden. Das Wichtigste sei, dass an Weiberfastnacht und Rosenmontag jeweils von 11:11 bis 24 Uhr ein Security-Point für Frauen und Mädchen geschaffen werden solle unter dem Motto: Bedroht, bedrängt, belästigt. Der genaue Standort für den Security-Point müsse strategisch sehr gut und sorgfältig ausgewählt werden und stehe noch nicht fest.

Für die geplanten Maßnahmen für die Karnevalsfeiertage vom Kauf von Megaphonen, über den  Einsatz von Transportfahrzeugen, der Mietung und Programmierung von Funkgeräten, über die Beauftragung von Dolmetschern, über den Kauf von zusätzlicher Beleuchtung bis zur Einrichtung von zusätzlichen Toiletten und Absperrungen will die Stadt Köln insgesamt knapp 360.000 Euro ausgeben.

Am 1. Februar 2016 gibt die Stadt Köln in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Kölner Verkehrsbetrieben, den Abfallwirtschaftsbetrieben Köln GmbH (AWB), der Berufsfeuerwehr und den Hilfsorganisation die konkreten Leistungen und Maßnahmen an den Karnevalstagen bekannt, wir werden darüber berichten.

 

Text: Aslı Güleryüz

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