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Aufgeschnappt

Nicht konsumieren, sondern kommunizieren

Mittwoch, 21. Juni 2017 | Text: Aslı Güleryüz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Gestern (20.06.2017) war Weltflüchtlingstag. Die Köln International School of Design (KISD) am Ubiering hat dazu zu einer ganz besonderen Ausstellung eingeladen: „Where Is Home?“ mit Workshops und Diskussionen.

Gestern (20.06.2017) war Weltflüchtlingstag. Die Köln International School of Design (KISD) am Ubiering hat dazu zu einer ganz besonderen Ausstellung eingeladen: „Where Is Home?“ mit Workshops und Diskussionen.

Das Hauptanliegen der interaktiven Ausstellung ist die Teilhabe der Besucher. Es sollte nicht einfach nur konsumiert werden wie bei gewöhnlichen Ausstellungen. Nein, die BesucherInnen sollten mitmachen. Die KISD-Studentin Mariana Lourenco hat ein Jahr lang Flüchtlinge begleitet und mit ihnen über Heimat gesprochen. Ihre Erfahrungen hat sie in ihre Master-Arbeit einfließen lassen und in der gestrigen Ausstellung öffentlich gemacht.

 

An insgesamt sieben Stationen waren die BesucherInnen eingeladen, mitzumachen. Eine Rolle schmalen Papiers sollte eine Papyrus-Rolle symboliesieren. Auf dieser haben zunächst Flüchtlinge über ihre Heimat geschrieben. Dieses Dokument war gedacht für einen Archäologen, der im Jahre 2100 die Rolle findet und sich mit dem Begriff ‚Heimat’ beschäftigt. Die BesucherInnen sollten auf der Rolle ihre persönlichen Gefühle zu dem Begriff ‚Heimat’ weiter schreiben.

Oder die Postkarten-Station: An der Decke hing eine Platte mit vielen Nägeln. Die Nägel waren in einer ganz bestimmten Form auf die Platte eingelassen worden: Sie stellten zusammen eine Weltkarte dar. An der Decke hingen lange rote Schnüre. Am Ende der Schnüre baumelten kleine Klammern. An diesen Klammern sollten die BesucherInnen Postkarten aufhängen, die sie an ihre Lieben nah und fern geschrieben haben. Im Anschluss an die Ausstellung sollen die Postkarten verschickt werden. An Büschen sollten die BeschucherInnen kleine Holzplättchen aufhängen. Auf diese sollten vorher ihre persönlichen Wünsche aufgeschrieben werden. In vielen Sprachen verfassten die BesucherInnen ihre Wünsche und befestigten sie an den Wunsch-Büschen.

Auf dem Innenhof waren Tische für das Buffet aufgebaut. Aber sie waren leer. Das Essen befand sich auf der oberen Etage. Um aber etwas zu essen zu erhalten, sollten die BesucherInnen sich mit Flüchtlingen unterhalten, denn sie hatten die Essens-Voucher für die BesucherInnen. Auf jedem Voucher stand ein anderer Begriff, über den die Personen sich unterhalten sollten: Gastfreundlichkeit, Bräuche, Sinn für Humor, Familie oder Tabu. Herrlich.

 


„Warum fragten sie mich alle, wo ich herstammte.“

Seit zweieinhalb Jahren lebt die Studentin Mariana Lourenco in Köln. Während dieser Zeit hat sie auch eine Zeit in China studiert. Überall wurde sie nach ihrer Herkunft gefragt. „Da ich asiatisch aussehe, vermuteten viele, ich sei Chinesin oder so. Das brachte mich zum Nachdenken. Warum fragten sie mich alle, wo ich herstammte. So kam ich auf die Idee für meine Master-Arbeit und diese Ausstellung,“ erzählt Mariana. „In Köln habe ich ein Jahr lang mit Flüchtlingen gearbeitet. Ich wollte in meiner Ausstellung Participating Design zeigen. Es ist eine Participating Ausstellung. Die Menschen sollen nicht konsumieren, sondern kommunizieren und partizipieren“. Die Flüchtlinge nehmen alle an Deutschkursen der TH IWZ in Deutz teil. Sie alle haben eine Zulassung zu einem Studium an der TH. Entweder haben sie schon abgeschlossene Studiengänge hinter sich, ein Studium aufgrund des Krieges abbrechen müssen oder ein Abitur.

Bei der Food-Station unterhalte ich mich mit drei jungen Flüchtlingen aus Syrien. Einer war Rechtsanwalt, einer Maschinenbau-Student, einer Abiturient. Sie alle sprachen schon ausgezeichnet Deutsch. Einer wohnte in Mönchengladbach, einer in Leverkusen und einer in Köln. Wir haben – wie viele andere BesucherInnen auch – miteinander geredet und an der Ausstellung wirklich teil-genommen, statt sie nur zu konsumieren. Ein gelungener Abend.

 

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/ag
 

Text: Aslı Güleryüz

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