Momentaufnahme #3 – Als die Feuerwehr vor der Tür stand.
Mittwoch, 13. Oktober 2010 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Nora Koldehoff
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Zuerst war nur ein Piepen zu hören. Dann irgendwann spürte man ein Brummen, auf der Straße war irgendwas los. Vor der Tür standen fünf Feuerwehrwagen. Gegenüber: Leute an Fenstern. Von Panik und Evakuierung oder lodernden Flammen einstweilen nichts zu sehen, also widmeten wir uns wieder unseren Gesprächen. Irgendwann wurde es Zeit für unseren Besuch, das Übernachtungsgepäck aus dem Auto zu holen. Als wir die Wohnungstür öffneten, standen zwei Feuerwehrmänner vor uns im Flur, in voller Montur und mit Atemschutzmasken. Das weckte dann doch unser Interesse. Die Herren waren offenbar auf der Suche nach der Quelle für den Rauchmelderalarm, der immer noch zu hören war. In unserem Haus.
Fünf Minuten später tauchten dann zwei weitere Kollegen vor unserem Fenster auf. Vor unserem Fenster im fünften Stock. Die Fenster gegenüber füllten sich mit weiteren Interessierten. Ganz praktisch – die konnte man ja wohl ausschließen, sicher schaut niemand neugierig aus dem Fenster, während die eigene Bude abfackelt.
Ein weiterer Feuerwehrmann klingelte, um mal bei uns aus dem Fenster zu schauen, was aber auch keine weiteren Erkenntnisse brachte. Dann aber hörte das Piepen auf und alle Zuschauer applaudierten. Die Alarmquelle war gefunden und entschärft.
Unser unter uns wohnender Nachbar hatte wegen eines Wasserschadens die Wohnung renovieren müssen, dabei hatten Handwerker die Rauchmelder beschädigt, abgenommen und auf dem Balkon deponiert, wo sie nun fröhlich, laut und anhaltend vor sich hinalarmierten.
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