11.05.2016 – Naschwerk aus Teheran
Mittwoch, 11. Mai 2016 | Text: Jörg-Christian Schillmöller
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Heute schreibe ich euch gar nicht aus Köln, sondern aus dem Iran. Für eine Woche bin ich für den Deutschlandfunk dort und mache viele Reportagen über das Leben nach dem Ende der Sanktionen.
Heute schreibe ich euch gar nicht aus Köln, sondern aus dem Iran. Für eine Woche bin ich für den Deutschlandfunk dort und mache viele Reportagen über das Leben nach dem Ende der Sanktionen. Eines meiner Themen ist ganz und gar kulinarisch – und zugleich ein bisschen politisch: es geht um die iranische Pistazie. Denn sie ist eines der wichtigen Exportgüter des Landes und so etwas wie die nationale Nuss des Iran. Ich war schon im riesigen Teheraner Basar und habe dort mit einem rothaarigen Unikum von Händler gesprochen, der jedem zu Beginn eines Gespräches erstmal eine Handvoll Pistazien gibt. Noch schöner aber war der Besuch bei Tavazo, das ist ein legendärer Nussladen an der Vali-Asr-Straße. Das ist die Champs-Elysées von Teheran, kilometerlang, von Platanen gesäumt. Herr Tavazo drückte mir ebenfalls Pistazien in die Hand, er macht das Geschäft von Kindesbeinen an, heute verkauft sein Geschäft um die 800 Produkte. Und wir reden nicht nur von Pistazien, sondern auch von amerikanischen (!) Mandeln, von getrockneten Maulbeeren, Aprikosen, Kirschen, Rosinen und neuerdings auch Roten Beeten. Die Iraner schwören auf die Nüsse, sie sollen besonders gut für die Gesundheit sein, heißt es hier. Und sie dürfen zum Beispiel beim persischen Neujahrsfest im März nicht fehlen. Nur: Sie sind leider sehr teuer geworden. Vor fünf Jahren kostete das Kilo noch 160.000 Rial, also um die 4,50 Euro. Heute sind es 600.000, also fast das Vierfache. Knapp 20 Euro für das Kilo: da muss ich schauen, wie viel ich am Ende der Reise kaufe und in den Koffer bekomme. Ich wünsche euch guten Appetit für den Lunch heute und sage Khoda Hafez, Auf Wiedersehen in Teheran. Euer Jörg-Christian.
485 Grad in der Südstadt – Die Pizzakünstler vom 485 Grad an der Bonner Straße 34 sind immer einen Abstecher wert. Denn dort gibt es nicht nur herrlich italienische Pizzen, die genau 60 Sekunden brauchen, bis sie fertig sind. Es gibt immer mittwochs auch einen großen Salat plus Softdrink (8,50 Euro) oder Margherita plus Softdrink (7,90 Euro)(Sinalco Cola oder Wasser). Ihr könnt euch aber auch von der Karte den Caprese bestellen, kostet sieben Euro (plus vier Euro mit feinstem Parmaschinken). Bei der Pizza müsst ihr entscheiden… und das ist schwer. Fjord? Das wäre dann mit Schmand, Norwegischem Lachs, Meerrettich und Granatapfel (12 Euro). Oder die vegane Marinara De Luxe mit Tomaten, Kirschtomaten, Kapern, Oregano, Knoblauch, Olivenöl für 7 Euro? Übrigens hätte ich auch nichts gegen eine Pizza Choc als Dessert – mit gerösteten Haselnüssen, Original Beans und weißer oder dunkler Schokolade. Sarà un piacere…
Vringstreff: Hier bekommt ihr von 12 bis 14 Uhr ein besonderes leckeres Mittagessen, vom Team mit Hingabe zubereitet – heute zum Beispiel den Tranchen vom Kasseler-Rücken an Senfsauce mit Butterbohnen und Salzkartoffeln (€ 2,20 / € 5.-). Abgesehen davon gibt es noch viele andere Möglichkeiten, euch im Vringstreff zu stärken – zum Beispiel mit einer kräftigen Suppe, einem Pastagericht, mit herrlichen Salaten und feinen Nachtischen. Und nachmittags geht der Spaß weiter: Ab 15 Uhr warten selbstgebackene Kuchen auf euch, und natürlich auch Kaffee, Cappuccino, Espresso oder Tee.
Epicerie Boucherie: Bei David zu essen, ist immer wieder ein Erlebnis. Heute gibt es beim charmanten Franzosen eine Suppe (€ 4,50) oder eine Quiche mit Salat (€ 7,20). Ihr könnt das alles auch kombinieren zu einem kleinen Menü: Getränk, Quiche mit Salat und Espresso (€ 9,90). Einige Klassiker hat David jeden Mittag für euch: Boeuf bourguignon, Coq au vin oder Poulet à la normande (€ 16,90). Und natürlich das Linsengericht mit glücklicher Mettwurst (€ 9,90). Ich mag ja besonders gern die gerösteten Tartines, also große Brotscheiben mit köstlicher Auflage: Die Tartine du Jour (€ 9,90) gibt es zum Beispiel als L’Auvergnate – Bleu d´Auvergne, Lauchgemüse und Walnüsse oder La Parisienne – Brie de Meaux, Apfel und Fleur de Sel. Und Desserts hat er natürlich auch: Legendär ist die Tarte aux Pommes (€ 4,50), dazu passt der Espresso. David hat aber noch mehr: Ihr könnt bei ihm täglich frisches französisches Brot kaufen, außerdem Baguette und Croissant. Daneben hat er eine feine Auswahl an französischen Delikatessen für jeden Geschmack. Bon app‘!
Bagatelle: Wenn ein Restaurant die kulinarische Wortschöpfung mit Erfolg betreibt, dann dieses: Denn „Bagatellen“ sind diese ungeheuer leckeren Kleinigkeiten mit dem französischen Flair. Das Eckrestaurant im Landhaus-Ambiente hat nun auch für die Mittagspause geöffnet – ihr bekommt drei Stück für 8,90 €. Und habt die Qual der Wahl, denn alle sind es wert – der Boeuf Bourguignon, das Tartar von der Lachsforelle, die frittierten Sardellen mit Safran-Mayonnaise oder, ganz frenchy, der Croque-Monsieur (ein Toast)? Aber Kartoffelgratin gibt es ja auch, falls ihr kein Fleisch esst. Und Nachtische, hach, einfach herrlich.
Wippn’bk: Bei Nadja, Thomas und ihrem Team kann man wunderbar stilvoll Mittagessen gehen. Heute haben sie für euch ein Menü aus kleiner Tomatensalat mit Schafskäse als Vorspeise und als Hauptgang „bayrischer Leberkäs“ mit Spiegelei und Bratkartoffeln (€ 11,90, bzw. inklusive Dessert für € 13,50) gekocht. Wer vegan lebt, kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz: mit Ragout von grünem Spargel in Kokos-Ingwersauce mit Aprikosen-Balsamicokompott und Süßkartoffelrösti (€ 12,90). Immer noch nichts dabei? Dann ist sicher ein „Salate Nicoles“ mit Thunfisch, grünen Bohnen, Kartoffeln und Ei (€ 11,90) das Richtige für euch – oder der „Fisch des Tages“ mit Basilikumpesto auf Gemüserisotto (€ 14,90)?. Das Gute am Wippn’bk: von 18 bis 24 Uhr könnt ihr hier auch fein essen, dann gibt es für euch die Abendkarte.
Long Island Grill & Bar: Im Englischen nennt man eine solche Aussicht „scenic“, nämlich die im Long Island Grill&Bar, fußnah zur Südstadt im gläsernen Kap am Südkai. Während der Rhein direkt vor euren Augen Richtung Dom fließt, könnt ihr euren Lunch mit einer feinen Suppe (5,50 €) oder einem gemischten Salat (4,50 €) beginnen und dann einen Coq au Vin genießen (12,50 €). Oder einen herzhaften Burger bzw. ein Steak mit Fritten (14,50 €). Zum Start in die Spargel-Saison gibt es Bruchsaler Spargel in köstlichen Variationen… Spargelsuppe mit Cheddar und Sesam (7,50 €), Spargel mit neuen Kartoffeln und San Daniele-Schinken (19,50 €) oder grüner Spargel mit Kalbskarree und Favabohne (32,50 €). Zum Nachtisch Crème brulée (5,00 €) – und dann noch einen kurzen Spaziergang am Rhein: Check!
FILOS: Immer wieder eine gute Wahl in der Merowingerstraße – und das auch mittags. Ihr könnt euch heute einen Business Lunch (9,90 €) bestellen – und bekommt dann eine Melitsana – Auberginencreme als Vorspeise. Dann kommt die Qual der Wahl: Mögt ihr lieber Penne „arrabiatta“ mit Chile, Knoblauch und Tomaten oder eine himmlische Schweinerücken Medaillons mit creme Champignons an Blattsalaten? Ein alkoholfreies Getränk gibt es noch dazu. Die Speisekarte bietet euch ansonsten noch frische Leckereien mit Fisch und Fleisch oder vegetarisch. Und lasst euch Platz für den Apfelkuchen (€ 2,70).
Bento Box: Dieses Sushi-Restaurant ist immer wieder eine wunderbare Anlaufstelle – und das nicht nur für Fisch, sondern auch für saftige Hähnchenspieße zum Beispiel. Ihr könnt euch drinnen und draußen setzen und zum Beispiel das „picnic pack“ bestellen mit einer Mischung aus Maki, Inari und Nigiri für 9,90 Euro. Und die mit Salz bestreuten, heißen Edamame- Bohnen sind ja längst ein Klassiker. In den saisonalen Spezialangeboten bekommt Ihr auch Rotwein-Chicken-Teriyaki, serviert auf Reis mit Rotkohlsalat und creamy Sesam Dressing (€8,50). Oishii! Lecker!
Wagenhalle: Tolle Location, kreatives Essen – das ist die Wagenhalle. Lasst euch doch heute Mittag einfach Rotes Geflügelcurry mit Marktgemüse, Basilikum und Duftreis servieren. Und nehmt zum Nachtisch gleich mal eine Creme Brûlée von weißer Schokolade (inkl. Getränk für € 10,50). Ihr wollt kein Fleisch? Umso besser. Denn es gibt in der Wagenhalle auch das Auberginen Curry mit Kartoffeln, Joghurt und Granatapfel und als Nachtisch wieder die Creme Brûlée von weißer Schokolade (inkl. Getränk für € 9,-). Sollte das heute nichts für euch sein – dann nehmt einen wunderbaren Kräuter-Pfannekuchen mit Champignons & Lauch gefüllt auf Tomatenrahmsauce (€ 7,90) oder die Bio-Currywurst vom schwäbisch-Halleschem Landschwein mit belgischen Pommes (€ 7,50). Ich würde übrigens Letzteres bestellen.
Café Sur: Was wäre der Martin-Luther-Platz ohne das Café Sur? Wenn ihr dort heute Mittag unterwegs seid, mögt ihr vielleicht eine köstliche Pasta mit gegrilltem Gemüse essen? Es gibt aber auch saftige Steaks, Pebetes & Boccadillos in vielen Variationen und eine unschlagbare Tomatensuppe. Sollte ein kleines Löchlein im Bauch bleiben, könnt ihr das anschließend mit Eis füllen und dazu einen Cortado genießen.
Calypso Grillbar: Wenn ihr mediterrane Gedanken habt, solltet ihr mittags mal in das Bistro von Annoula Sidiropoulou auf der Merowingerstraße gehen: Hier bekommt ihr das Feinste von der griechischen Speisekarte, alles natürlich knackfrisch. Heute gibt es zum Beispiel Souvlaki mit Pommes und Salat (€ 8,70) oder Bifteki Hacksteak mit Kartoffeln und Salat (€ 8,70). Probieren solltet ihr auch den griechischen Bauernsalat (kl. 3,50 € oder gr. 7,- €) oder das Mousaka mit Auberginen, Kartoffeln und Hackfleisch mit Salat (€ 7,80). Klein, aber fein, dieses Bistro.
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Severinstraße). Hier stimmt aber auch alles, von der Einrichtung über den Duft bis zu den Backwaren. Die Traditionsbäckerei Mauel auf der Severinstraße hat schon morgens für euch einen Kaffee, na klar. Die Kuchen, Brötchen und Brote sind alle aus der Eigenproduktion, keine Frage. Fertigteig? TK-Brötchen? Pustekuchen. Peter Mauel würde sowas im Leben nicht in den Ofen schieben. Mittags bekommt ihr in der feinen Bäckerei immer was für den kleinen Hunger: belegten Brötche, Kartoffelsalat mit Frikadelle, leckere Teilchen, Kuchen und Sahnetörtchen. Außerdem, tataaa: Es gibt jetzt auch frische Waffeln mit Kirschen und Sahne. Adresse: Severinstraße 38, 50678 Köln, Telefon: 0221 20531450.
Bi-Pi´s Bistro: Hartmut Stamm und seine Equipe servieren euch heute im Foyer der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Jugendstil euren Lunch – schon das allein würde reichen, um hinzugehen. Wenn ihr aber mal dort seid, wartet auf euch die unverkennbare Indische Dhalsuppe (Vegan und laktosefrei) (3,70 €). Und gegen so eine Frikadelle mit Senf (€ 3,50) oder eine Quiche mit Gemüse (Kürbis oder Lauch) (4,50 €) ist nun wirklich auch nichts einzuwenden. Das Bistro auf der Rolandstraße ist von Montags bis Sonntags geöffnet. Mehr Infos gibt es hier.
Capricorn i Aries: Das Restaurant ist Mittwochs geschlossen!
Naturmetzgerei Hennes: Die Redaktion der Genusszeitschrift „Feinschmecker“ hat die Südstadt-Metzgerei auf der Severinstraße zu den besten ihrer Gilde in ganz Deutschland gewählt. Mehr Infos unter Feinschmecker.
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