Weihnachtsgebäck und Prachttorten
Montag, 29. November 2010 | Text: Roger Lenhard | Bild: DesignWork, Köln
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Weihnachtsgebäck und Prachttorten sind für einen Bäcker die Möglichkeit, nachhaltig durch Könnerschaft in eigener Sache zu werben und bieten eine willkommene Abwechslung im tristen Einerlei des Tagesgeschäfts. Doch eine böse Überraschung wird derjenige erleben, der ziselierte Bäckerkunst für das eigentliche Geschäft hält und darüber das Backen kleiner Brötchen vergisst. So wussten die Schalker am vergangenen Samstag in der Königsklasse gegen Lyon zu brillieren. Doch Feiertage vor der europäischen Fußballöffentlichkeit sind keine Werktage, die der Bundesliga-Alltag darstellt. Verschlafen dürfen allenfalls Spitzenmannschaften am Betzenberg auftreten, dessen Spieler sich blind verstehen. Das ist beim immer noch fragilen blau-weißen Gebilde des Architekten Magath nicht der Fall. Hinten anfällig und vorne harmlos gehen die Schalker 0:5 gegen den hellwachen 1. FC Kaiserslautern unter.
Ganz anders der BVB aus Dortmund. Zwar im Pokal ausgeschieden und in der Europaliga gut, aber glücklos, agiert der Erzrivale auch in der Höhenluft frei von Angst und bezwingt die Borussia vom Niederrhein eindrucksvoll 4:1. Es winkt die Herbstmeisterschaft.
In den letzten dreizehn Begegnungen in der Champions-League war der SV Werder Bremen nur einmal siegreich. So beschämend wie in diesem Jahr haben sich die Norddeutschen auf internationaler Bühne in den vergangenen Jahren jedoch nie präsentiert. Untypischer Weise bieten die Auftritte in der Bundesliga ein ähnlich trostloses Bild. Ablenken kann davon auch nicht der 3:0-Erfolg über den Aufbaugegner St. Pauli. Der von seinem Potential vielleicht talentierteste Stürmer der Liga, Hugo Almeida, war mit seinen drei Treffern diesmal der Erfolgsgarant und beschert mit seiner berechtigten roten Karte Trainer Schaaf ein weiteres Problem zu den vielen ungelösten Problemen: Die staksigen Prödl und Mertesacker gäben in einem Marionettentheater erheiternde Figuren ab, sind aber als Verteidiger ebensowenig erstligatauglich wie die Außenverteidiger. Frings fühlt sich noch wie ein ganz Großer und tritt auch so auf, ist jedoch nur ein langsamer Tripp-Trapp Spieler. Hunt und Marin sind defensiv schwach und vorne ungefährlich.
Noch hat das System Allofs/Schaaf mit Ruhe und akribischer Arbeit jede Krise gemeistert. Diesmal scheint die Krise sehr viel tiefergehender als zuvor und eine Lösung von außen nicht mehr ausgeschlossen. Kommt „Eisen-Dieter“ Eilts als zukünftiger Trainer mit einem Fünfzehn- Jahresvertrag? Bis zur Winterpause werden wir nicht nur in diesem Punkt klarer sehen.
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