17.10.2017 – „Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.“
Dienstag, 17. Oktober 2017 | Text: Stefan Rahmann
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Sprach der König zum Bischof: „Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.“ Sicher, die hochmittelalterlichen Zeiten sind längst vorbei, als Monarchen und Kleriker auf Kosten der kleinen Leute der Fettlebe fröhnten.
Sprach der König zum Bischof: „Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.“ Sicher, die hochmittelalterlichen Zeiten sind längst vorbei, als Monarchen und Kleriker auf Kosten der kleinen Leute der Fettlebe fröhnten. Heutzutage bereichern sich die da oben subtiler. Keinen Investment-Banker interessiert, wer aus seiner Sicht unter ihm König oder Bischof ist. In Zeiten vor der Finanzkrise galten die Milliarden-Jongleure als „Masters of the universe“.
Mittlerweile haben die smarten Jungs und Mädels aus der Finanzbranche zwar ein Image- aber kein Liquiditäts-Problem. Noch immer laufen die Porsche-Verkäufer mit den digitalen Auftragsbüchern durch die Büros, wenn die vierteljährlichen Boni gezahlt wurden. Heute begehen wir den „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“. Den hat die Generalversammlujng der Vereinten Nationen 1992 ausgerufen. Auf dem „Platz der Menschenrechte“, dem Trocaredo in Paris, findet man auf einer der Marmorplatten einen entsprechenden Text: „Verfechter der Menschenrechte aus aller Welt haben sich auf diesem Platz versammelt. Sie haben den Opfern von Hunger, Unwissenheit und Gewalt Ehre erwiesen. Sie haben ihrer Überzeugung Ausdruck gegeben, dass Elend nicht unabänderlich ist. Sie haben ihre Solidarität mit all jenen Menschen bekundet, die irgendwo auf der Welt für die Überwindung des Elends kämpfen.“
Gucken wir mal vor unsere Haustür. Anders als in Skandinavien etwa gibt es bei uns Ungerechtigkeiten, die die Gesellschaft spalten. Die ärmeren 50 Prozent in Deutschland besitzen 2,5 Prozent des Vermögens der Deutschen. Den reichsten zehn Prozent gehören 60 Prozent des Vermögens. Von seiner Hände Arbeit wird man nicht reich. Seit Jahren steigen die Erträge aus Vermögen stärker als die aus tatsächlicher Arbeit. Ein Flaschensammler in der Südstadt konnte vor zehn Jahren einen Tagesverdienst von 30 Euro verbuchen. Der harte Konkurrenzkampf zwischen immer mehr Sammlern hat die Einnahmen auf fünf Euro reduziert. Wenn überhaupt.
Die Vermögen hierzulande sind auch entstanden, weil wir weniger entwickelte Länder skrupellos ausbeuten. Und weiterhin verkaufen wir dorthin Hühnchenteile, die wir selbst nicht essen. Diese Praxis bedroht die Bauern in diesen Ländern existentiell. Wenn jetzt also einige wenige der Ärmsten der Armen zu uns kommen, holen die sich eigentlich nur ihr Geld zurück. Man trifft sich im Leben immer zweimal. Die, denen es gut genug geht, auch zum Mittagessen. Haut rein, Stefan
FILOS: Täglich wechselt das Mittagsangebot im Filos auf der Merowingerstraße. Heute bekommt Ihr wie immer einen täglich wechselnde „Business Lunch“ mit Vorspeise und zwei Hauptgerichte zum Auswahl für 9,90 €. Heute wählt Ihr nach einer Tomatensuppe zwischen einem Salatteller mit Thunfisch, Paprika und Ei und Hähnchenpfanne mit Gemüse und Gnocchi. Auf der Speisekarte findet Ihr viele weitere frische Gerichte mit Fisch, Fleisch oder ohne Fleisch. Zum Beispiel Weißwein-Risotto mit Spargel, Kirschtomaten, Rucola und Parmesan (8,50 €). Oder Gnocchi in Salbeibutter mit Tomate und Parmesan (7,50 €). Wer das Filos nicht kennt, hat die Südstadt verpennt. Geht hin, das ist da sehr lecker. Filos, Merowinger Straße 42, 50677 Köln.
Nale – Heute empfehlen wir Euch mal was Schlichtes, Probiert mal die superleckere Gemüsequiche, täglich wechselnd. Die Portion kostet 4,50 €. Es gibt aber natürlich auch was Ausgefallenes wie zum Beispiel die Risoni mit Kürbis & Gorgonzola in Salbei-Pesto für 6,20 € oder Hirse mit gebackener Süßkartoffel & Pastinake in Zitronen-Kapern-Vinaigrette -Vegan- (6,20 €). Gemischter Salat, gebackener Hokkaido Kürbis, Quinoa, Feta & Kürbiskerne (7,- €) ist auch sehr zu empfehlen. Und ansonsten ist die Tageskarte wieder voll mit allerlei Leckereien, die gerne auch mitgenommen werden können. Nale – Café und Bistro, Darmstätter Straße 19, 50678 Köln.
Onkel Lillo: Das italienische Eck-Bistro ist neu dabei. Für die Mittagspause gibt es den Business-Lunch „Il Pranzo“, der wöchentlich neu zusammengestellt wird. Es gibt Insalata di arance – Salat aus sizilianischen Orangen, Oliven, milden Zwiebeln und frischem Basilikum (7,90 €), oder Polenta-Terrine mit würzigem Knoblauch und Olivenöl (10,90 €) oder Risotto ai funghi porcini mit erlesenen Steinpilzen, Knoblauch, frischer Petersilie und italienischem Parmesan (11,90 €), alles jeweils mit einem Beilagensalat und einem italienischen Espresso oder einer Kugel Eis. Die Karte bietet italienische Klassiker, Fleisch, Fisch, Pasta und Pizza. Pizza della Casa zum Beispiel, mit italienischem Mozzarella, gehobeltem Parmesan, Rucola und Parmaschinken. Oder Spaghetti al pesto rustico aus Rucola, getrockneten Tomaten, Parmesan und Piniekernen. Und anschließend einen italienschen Espresso. Delizioso. Onkel Lillo, Rolandstr. 9, 50677 Köln.
Vringstreff: Von 12 Uhr bis 14 Uhr gibt es heute Schinkenschnitzel mit Pfefferrahmsauce, Kartoffelkroketten und Salat (2,40 €/ 5,00 €). Oder Fleischlose Bratwurst an pikanter Currysauce mit Pommes Frites und Salat (2,40 €/ 5,00 €). Zum Dessert bekommt Ihr gefüllte Windbeutel (Sahne und Kirschen) (1,20 € / 2,00 €). Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und leckeren Kuchen. Vringstreff e.V., Im Ferkulum 42, 50678 Köln.
Wagenhalle: Das Team der Wagenhalle serviert Euch heute wie gewohnt zwei Business-Menüs Geschnetzeltes vom Huhn mit herbstlichem Gemüse und Kräuterkartoffeln (12,50 €) und ein vegetarisches Radicchiorisotto mit Mango, Gartenkräutern und Rieslingschaum (11,- €). Als Nachspeise gibt es bei beiden Menüs Apfeltarte mit Rahmeis und Fruchtkompott. Im Preis enthalten ist ein Softdrink, ein Heißgetränk ohne Alkohol, ein Kölsch oder ein Gläschen Saisonwein. Wagenhalle, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln.
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Rheinauhafen) – Die Bäckerei Mauel bietet in ihrer Filiale im Rheinauhafen (Im Zollhafen 22) ab sofort einen kleinen Mittagstisch mit täglich wechselnden Suppen, Eintöpfen und anderen Gerichten, der auch den großen Hunger stillt. Heute gibt es Gemüsesuppe mit Speck, Gulaschsuppe und vegetarische Kartoffelcremesuppe für je 4,50 €. Außerdem bekommt Ihr Kartoffelauflauf mit Erbsen und Möhren (6,50 €), oder Schweineschnitzel mit Kartoffel-Speck-Salat (6,50 €). Täglich findet Ihr bei Mauel Kartoffelsalat mit Frikadelle, Bockwurst oder Mettwurst für 5,25 €. Spinat-, Brokkoli und Thunfischquiche gibt es ebenfalls jeden Tag für 2,35 €. Mauel 1883 – Filiale Rheinauhafen, Im Zollhafen 22, Rheinauhafen.
Restaurant Kabul: Die orientalisch afghanische Küche ist von der Kulinarik Indiens, Persiens und Chinas beeinflusst. Das Essen ist allerdings meistens nicht sehr scharf, sondern vielmehr schön würzig. Zu den klassischen Gewürzen gehören Safran, Zimt und Kardamom, aber auch Kurkuma, Minze oder Koriander. Suleiman Samae bereitet verschiedene, täglich wechselnde Mittagsgerichte zu, zum Beispiel Hackfleischbällchen mit Linsen, oder Teigbällchen oder Hähnchenspieß mit Reis. Restaurant Kabul, Elsaßstraße 32, 50677 Köln
Capricorn i Aries: Chefkoch Martin Kräber und sein Team bieten Euch heute Zwei-Gänge-Menüs vom Feinsten. Als Vorspeise zum Beispiel marinierter Kalbstafelspitz mit Paprikasauce oder Polenta mit Gorgonzola-Honigcreme und Spinat. Als Hauptgang wählt man Coq au vin mit Wurzelgemüse oder Safranrisotto mit Pilzragout und wer dann noch einen krönenden Abschluss braucht, voilà: marinierte Mango mit Creme Chantilly oder gemischten Käse. Das Drei-Gänge-Menü kostet 24,50 Euro. Zusätzlich gibt es nun ganztägig eine Plat du jour. Die bekommt man für 14,50 Euro. Und man kann auch mittags auch à la carte essen. Da ist garantiert für jeden etwas dabei. Die ausgesuchte Weinkarte verführt dazu, schon in der Mittagspause den Genuss perfekt zu machen mit einem Gläschen! Das Capricorn i Aries ist 2016 übrigens wieder in den Guide Bib Gourmand Deutschland aufgenommen worden. Capricorn i Aries Brasserie, Alteburger Straße 31, 50678 Köln
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Severinstraße) – Der Duft von frisch gebackenen Brötchen liegt in der Luft: Die Traditionsbäckerei Mauel auf der Severinstraße ist der Treffpunkt für einen frühen Kaffee. Die Kuchen, Brötchen und Brote werden im Unternehmen selbst hergestellt. Auch damit unterscheidet sich das Unternehmen deutlich von den Großbäckereien mit ihren vielen Filialen. Fertigteige und Tiefkühlbrötchen kommen bei Peter Mauel nicht in den Ofen. Wer am Mittag nicht zu viel Zeit hat und etwas Kleines sucht, findet hier eine leckere Auswahl an belegten Brötchen, Kartoffelsalat mit Frikadelle, Teilchen, Kuchen und Sahnetörtchen. Und ab sofort gibt es auch frische Waffeln mit Kirschen und Sahne. Mauel 1883 – Filiale Severinstraße, Severinstraße 38, 50678 Köln
Naturmetzgerei Hennes: Zum sechsten Mal in Folge hat die Redaktion der Genusszeitschrift „Feinschmecker“ die Metzgerei auf der Severinstraße zu den besten ihrer Gilde in ganz Deutschland gewählt. Mehr Infos unter „Feinschmecker„. Naturmetzgerei Hennes, Severinstraße 20, 50678 Köln
Long Island Restaurant & Bar: Das Restaurant am Rhein hat ab jetzt nur am Abend eröffnet (Di.-Sa. 17-24 Uhr). Mittagstisch wird ab Frühjahr wieder serviert. Reservierungen können Sie per Telefon: 0221 – 920 710 oder E-Mail: reservation@long-island.eu machen. Long Island.Restaurant & Bar, Agrippinawerft 30, 50678 Köln.
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