22.11.2017 – Von der Wüste auf den Weihnachtsmarkt
Mittwoch, 22. November 2017 | Text: Jörg-Christian Schillmöller
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Der Temperaturunterschied zwischen Tel Aviv und Köln war ganz schön groß: 27 Grad dort, 7 Grad hier, das hat wehgetan, und meine Erkältung kann was. Aber die Erinnerungen an fast zwei Wochen Morgenland bleiben.
Der Temperaturunterschied zwischen Tel Aviv und Köln war ganz schön groß: 27 Grad dort, 7 Grad hier, das hat wehgetan, und meine Erkältung kann was. Aber die Erinnerungen an fast zwei Wochen Morgenland bleiben. Besonders beeindruckt war ich von der Wüste Negev, die größer und schöner ist als ich dachte. Und deren Canyons und Felsen den Nationalparks in den USA alle Ehre machen. In „Rotem’s Guesthouse“ an der jordanischen Grenze haben wir einen herrlichen Tag verbracht und fußballgroße Pomelos direkt vom Baum vor der Tür gepflückt. Die Gastgeber haben beide den Vornamen Rotem („weißer Ginster“, wächst dort auch), sind supernett und haben aus Lehm und Holz ein Paradies mitten in der Wüste gebaut, Yogakurse inklusive. Danach waren wir in Mitzpe Ramon, einem Städtchen auf der Kante eines gigantischen Kraters, wo uns Ira in einer kalten Nacht den Sternenhimmel erklärt hat (Orion kriege ich jetzt hin, und gelernt habe ich, dass man den Nordstern nicht nur über den Großen Wagen, sondern auch über die Cassiopeia, das Himmels-W, bestimmen kann).
Als Finale gab es dann knapp drei Tage Tel Aviv, wo ich zwar krank wurde, aber trotzdem um die Ecke toll gegessen habe: Shakshuka zum Beispiel, das Tomaten-Ei-Gericht, ein Klassiker. Und einen unfassbar leckeren Bagel im Café Xoho, mit Tomate, Spiegelei, Creamcheese und Lachs: ein Traum. Ja, alles nicht billig in Israel, das stimmt. Aber ich will trotzdem wieder hin: Habe das Gefühl, bisher nur an der Oberfläche gekratzt zu haben. Aber jetzt ist erstmal Weihnachtsmarkt an der Lutherkirche, meine Kollegin Asle schrieb gerade darüber. Heute geht es los, und wer orientalische Küche mag, kommt dort nicht zu kurz: Die Refoodgees kochen auch wieder, diesmal in den ersten beiden Wochen. Und der syrische Chefkoch Attalha hat ja letztes Jahr schon bewiesen, wie man das Morgenland mit wenigen Zutaten nach Köln holen kann. Lasst es euch schmecken. Euer Jörg-Christian.
Wagenhalle: Tolle Location, kreatives Essen – das ist die Wagenhalle. Lasst euch doch heute Mittag einfach Gebrannte Brotsuppe mit Olivenöl als Vorspeise, danach bekommt Ihr Zweierlei vom Huhn mit pikantem Bratapfel und Kürbiskernpolenta (12,50 €). Ihr wollt kein Fleisch? Umso besser. Denn es gibt in der Wagenhalle auch Farfalle mit grobem Basilikumpesto Schmortomaten und gehobeltem Parmesan für 11,00 €. Wagenhalle, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln.
FILOS: Immer wieder eine gute Wahl in der Merowingerstraße – und das auch mittags. Ihr könnt euch täglich zwischen zwei „business lunch“ für 9,90 € entscheiden. Heute bekommt Ihr nach einer gemischter Salat entweder Gemüse Reispfanne mit Halloumi auf Tomatensauce (Vegetarisch) oder geschnetzeltes vom Huhn an Apfel-Rotkohl, dazu Kartoffelklöße und ein alkoholfreies Getränk (0,3l) nach Wahl. Auf der Speisekarte findet Ihr viele weitere frische Gerichte mit Fisch, Fleisch oder ohne Fleisch. Bratkartoffeln mit zwei Bio-Spiegeleiern an Salat (7,50 €) zum Beispiel. Und einen bunten Salat mit Putenstreifen, Champignons und Sojasauce (9,50 €). Filos, Merowinger Straße 42, 50677 Köln.
Nale – In der Darmstädter Straße 19 könnt ihr nicht nur sehr gemütlich, sondern auch sehr lecker Pause machen – und das bei sechs Gerichten pro Woche. Diese Woche gibt es zum Beispiel – und das ist mein Favorit – Korma-Curry mit Kichererbsen, Hähnchen & Jasminreis (6,70 €) oder köstliches Couscous mit Kürbis, Feta & Minze in Honig-Kreuzkümmel-Vinaigrette (6,20 €). Aber es geht auch noch exotischer: Sehr gut klingt auch Golden Goddess Bowl – Gemischter Salat, gebackener Hokkaido Kürbis, Quinoa, Feta & Kürbiskerne (7,00 €). Hach, wie soll man sich da bloß entscheiden? Oder einfach jeden Tag ein anderes nehmen? Es gibt übrigens immer auch eine Gemüsequiche, das Stück für 4,50 €. Sie wechselt täglich und ist immer lecker. Herrlich. Nale – Café und Bistro, Darmstädter Straße 19, 50678 Köln.
Vringstreff: Von 12 Uhr bis 14 Uhr gibt es heute einen Rinderschmorbraten mit Bratensauce, Rotkohl und Kartoffelknödel (€ 2,40 / € 5,00) oder gefüllte Tomaten an pikanter Sauce mit Reis und Salat (€ 2,40 / € 5,00). Zum Nachtisch lockt noch Quarkspeise „Noisette“ (Früchte, Haselnüsse & Sultaninen) (€ 1,20/€ 2,00). Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und leckeren Kuchen. Vringstreff e.V., Im Ferkulum 42, 50678 Köln.
Brasserie Aller Kolör: Die Location an der Alteburger Straße, die schon manch Metamorphose erlebt hat, serviert euch als Brasserie französische Leckereien. Heute Mittag könnt ihr zum Beispiel Mürbe geschmortes Gulasch mit Spätzle und Kopfsalat in Vinaigrette probieren (8,- Euro). Das zweite Tagesgericht klingt aber auch fein: Lasagne „Provencal“ frisch aus dem Ofen mit Schafskäse, Ratatouille, Oliven und würziger Tomatensauce für 8,00 Euro. Abgesehen davon hat die Brasserie aber auch andere Köstlichkeiten auf der Karte, zum Beispiel den Klassiker „Boeuf Bourguignon“, im Brotlaib serviert und mit kleinem grünen Salat für 12 €. Oder ihr nehmt einen der Flammkuchen, benannt nach Städten und Regionen unseres Nachbarlandes. Sehr gut klingt die Variante „Marseille“, mit Süßkartoffel, Harissa, Ziegenkäse und Baumfeige für 8,80 €. Und wenn euch nach Fisch ist: In der Brasserie aller Kolör gibt es auch die trendigen Konserven mit Sardinen, Muscheln, Makrelen und Tintenfisch, ab 7,90 € – mit Baguette und Salzbutter. Bon appétit. Alteburger Straße 15, 50678 Köln
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Rheinauhafen): Wie schön, dass es die Bäckerei und Konditorei auch im Rheinauhafen gibt. Immer eine gute Wahl, wenn man bei einem Spaziergang am Ufer eine kulinarische Pause einlegen möchte. Es gibt vegane Karotten-Kokos-Chilicreme oder Wirsingeintopf mit Speck für jeweils 4,50 €. Für mehr Hunger stehen heute Pasta mit hausgemachtem Basilikumpesto (6,50 €) und Hackbällchen mit Champignonrahmsauce und Reis (6,50 €) auf dem Programm. Jeden Tag bekommt ihr bei Mauel den leckeren Kartoffelsalat – mit Frikadelle, Bockwurst oder Mettwurst (5,25 €) oder den Klassiker schlechthin: eine Quiche mit Spinat oder Brokkoli oder Thunfisch (2,35 €). Das dürften Gründe genug sein, einen Zwischenstopp bei Mauel einzuplanen, oder? Mauel 1883 – Filiale Rheinauhafen, Im Zollhafen 22, Rheinauhafen.
Restaurant Kabul: Die Philosophie von Restaurantbesitzer Suleiman Samae wäre schon Grund genug, in der Elsaßstraße 32 einzukehren: „Die Menschen kommen als Gäste und gehen als Freunde“, sagt er. Ein noch besserer Grund aber ist seine leckere, orientalisch-afghanische Küche. So bekommt ihr zum Lunch wechselnde Gerichte in vegetarischer und nicht-vegetarischer Version zu Mittag- und das derzeit zum unschlagbaren Kennenlernpreis von 5 €. Was es gibt, entscheidet das Angebot des Marktes. Das können zum Beispiel Teigtaschen sein, Hähnchenspieße oder Hackbällchen mit Linsen. Und Suleimans Gastfreundschaft bekommt ihr gratis dazu. Restaurant Kabul, Elsaßstraße 32, 50677 Köln.
Onkel Lillo: Eine echte Bereicherung für die Südstadt ist das Onkel Lillo in der Rolandstraße. Tradition plus Leichtigkeit plus guter Geschmack, alles auf Italienisch und frisch zubereitet. Ihr bekommt hr bei Onkel Lillo diese Woche in eurer Mittagspause das Lunchgericht Il Pranzo in zwei Varianten: Als Lasagne (8,90 €) oder als Linguine mit Champignons und Pute (10,90 €). In beiden Fällen dazu noch mit einem kleinen Salat und anschließend entweder Panna Cotta oder einem italienischen Espresso. Wenn das nichts für euch ist, macht das aber auch nichts. Dann wählt doch einfach etwas aus der wöchentlich wechselnden abwechslungsreichen Karte – es gibt Fisch Fleisch, Pasta und natürlich Pizza. Zum Beispiel unter anderem Pizza della casa mit Mozzarella, Parmesan, Rucola und Parmaschinken. Oder ihr gönnt euch einfach die erlesene Käse- und Salamiauswahl auf der Platte für 11,90 €? Ganz schwere Entscheidungen sind das. Onkel Lillo, Rolandstr. 9, 50677 Köln.
Bäckerei Mauel 1883 (Filiale Severinstraße). Hier stimmt aber auch alles, von der Einrichtung über den Duft bis zu den Backwaren. Die Traditionsbäckerei Mauel auf der Severinstraße hat schon morgens für euch einen Kaffee, na klar. Die Kuchen, Brötchen und Brote sind alle aus der Eigenproduktion, keine Frage. Fertigteig? TK-Brötchen? Pustekuchen. Peter Mauel würde sowas im Leben nicht in den Ofen schieben. Mittags bekommt ihr in der feinen Bäckerei immer was für den kleinen Hunger: belegte Brötchen, Kartoffelsalat mit Frikadelle, leckere Teilchen, Kuchen und Sahnetörtchen. Außerdem, tataaa: Es gibt auch frische Waffeln mit Kirschen und Sahne. Mauel 1883 – Filiale Severinstraße, Severinstraße 38, 50678 Köln.
Naturmetzgerei Hennes: Die Redaktion der Genusszeitschrift „Feinschmecker“ hat die Südstadt-Metzgerei auf der Severinstraße zu den besten ihrer Gilde in ganz Deutschland gewählt. Mehr Infos unter Feinschmecker. Naturmetzgerei Hennes, Severinstraße 20, 50678 Köln.
Long Island Restaurant & Bar: Das Restaurant am Rhein hat ab jetzt nur am Abend eröffnet (Di.-Sa. 17-24 Uhr). Mittagstisch wird ab Frühjahr wieder serviert. Reservierungen können Sie per Telefon: 0221 – 920 710 oder E-Mail: reservation@long-island.eu machen. Long Island.Restaurant & Bar, Agrippinawerft 30, 50678 Köln.
Capricorn i Aries: Das Restaurant ist mittwochs geschlossen!
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