Verzicht statt Verbot
Donnerstag, 25. Januar 2018 | Text: Judith Levold | Bild: Oliver Köhler
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Kein Sherriff-Gehabe
Eine Tour durch die Südstadt unternahmen am Nachmittag der Leiter des Kölner Ordnungsamtes, Engelbert Rummel, zusammen mit ein paar seiner Außendienstler, dem Südstadt-Künstler Cornel Wachter und dem Vorstand der KG-Alt Köllen. Das Gespräch suchen, war ihr Ziel. Mit den ansässigen Imbiss- und Kioskbesitzern, um sie davon zu überzeugen, doch freiwillig auf den Verkauf von Glasflaschen an Karneval zu verzichten.
„Wir raten dazu, sich zu einem Verzicht zu entschließen. Sie tragen so dazu bei, Verletzungen durch Glasbruch zu vermeiden. Wenn es solche Verletzungen in krasser Form geben wird, dann kommt nächstes Jahr ein Verbot.“ – Das sei die Botschaft gewesen, die das Ordnungsamt heute ausgesandt habe, erzählt Wachter, der betonte, die Gruppe sei wirklich in einen guten Dialog gekommen mit den Anrainern. Dabei habe die Mischung der Gruppe die entscheidende Rolle gespielt.
Alle mit vereinten Kräften
Die Mitglieder der KG Alt Köllen hätten eine gute Stimmung verbreitet und auch die Verantwortung betont, die jeder habe, der sich mitten im Jeckenzentrum befinde. Auch spannende Infos habe man etwa vom Kioskbesitzer neben dem Nimet-Grill am Chlodwigplatz bekommen: So genannte Shooter wie Kleiner Feigling u.ä. seien gar nicht das Problem, diese kleinen Fläschlein zerbrächen eigentlich nicht, die großen Flasche brächten den Glasbruch – und Dosen, ja, an Karneval eigentlich auch deshalb die Lösung, weil er sie leichter und schneller kühlen könne, so der Inhaber.
Auch die Imbiss-Chefs wie im Nimet und anderen zeigten sich kooperativ. Den REWE-Filialleiter an der Bonnerstraße habe man ebenfalls angesprochen und das Signal bekommen, dass auch dort der Verkauf von Glasflaschen an Karneval zur Disposition stehe – die zentrale Geschäftsleitung muss noch ins Boot geholt werden.
Außerdem gab die Stadt als Ergebnis des Runden Tisches Straßenkarneval bekannt, dass der Außenausschank der Gastronomen an Karneval nun doch genehmigt wird – unter Auflagen. So sollen sich die Gastronomen verpflichten, für die Verdopplung der Toiletten und bessere Müllentsorgung sowie Mehrwegsysteme bei den Trinkbechern zu sorgen – die positive Rolle der Südstadtwirte im Zusammenhang mit der Suche nach guten Lösungen wurde auch in der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt nochmals ausdrücklich hervorgehoben. Wenn alle Beteiligten derart an einem Strang ziehen, könnte es an den bevorstehenden Karnevalstagen glimpflicher verlaufen als am 11.11.
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