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Verkehr

Ring frei – die erste Runde

Freitag, 25. Mai 2018 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Es wirkte, als wären die Veranwortlichen selbst ein wenig beeindruckt angesichts der Waghalsigkeit ihres Vorhabens. „Für uns ist das ja auch Neuland“, räumte Klaus Harzendorf ein. Der Leiter des Amtes für Verkehrstechnik war mit Patric Stieler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, und Jürgen Möllers, Fahrradbeauftragter der Stadt, an die viel und laut befahrene Kreuzung Hohenstaufenring/Schaafenstraße gekommen, um den fahrradfreundlichen Umbau eines Teilstückes der Ringe vorzustellen. Seit gestern wird daran gearbeitet, auf den Ringen zwischen Zülpicher Platz und Lindenstraße in beiden Richtungen jeweils eine Autospur für Radfahrer zu reservieren. „Das ist ein Pilotprojekt“, erklärte Harzendorf. Ausgesucht haben die 450 Meter lange Versuchsstrecke die Stadtverwaltung, die Initiative „Ring frei“ und der Allgemeinde Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).Eine durchgezogene an Stelle der bisherigen gestrichelten Linie auf den Fahrbahnmitten soll die Radler in Zukunft schützen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 580.000 Euro.

Möllers - Hazrendorf

Da wird umgebaut. Jürgen Möllers (2.v.r.) zeigt seinem Chef Klaus Harzendorf (r.), wo es lang geht.

Kopenhagen ist unerreichbar

Denn allein mit der durchgezogenen Linie ist es ja nicht geatan. „Es ist eine komplette Erneuerung der Ampelanlagen an den Kreuzungen Lindenstraße/Schafenstraße und Beethovenstraße/Schaevenstraße erforderlich“, sagte Stieler. Ausgetauscht werden die Ampelmasten, die Steuergeräte und die Verkabelungen. Noch nicht mal die alten Leerrohre kann man nutzen. „Die sind nach 40 Jahren komplett versandet“, haben Stielers Mitarbeiter festgestellt. Bei dem Steuerungs-Programm für die Ampeln wird berücksichtigt, dass auf den Ringen an dieser Stelle Tempo 30 gilt. Eine grüne Welle für Radfahrer wie etwa in Kopenhagen wird es nicht geben. „Dafür sind die Radfahrer mit zu großen Gechwindigkeitsunterschieden unterwegs“, weiß Stieler. Aber dem einen oder anderen Radler sollte es gelingen, so der Verkehrsplaner, mehrere grüne Ampeln hintereinander zu passieren.

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Eine bittere Pille wartet auf die Autofahrer, die an den Ringen wohnen. Es fallen Parkplätze weg. Von den momentan 48 Kurzzeitparkplätzen auf den Ringen im Umbau-Bereich stehen künftig 26 Flächen für das Laden und Liefern tagsüber von 8 bis 19 Uhr und als Bewohnerparkplätze von 19 bis 8 Uhr zur Verfügung. 22 Kurzzeitparkplätze werden zu Flächen für das Fahrradparken umgewandelt. Dadurch haben in diesem Bereich künftig 234 Radfahrer Gelegenheit, ihre Zweiräder abzustellen. Die bisher auf den Gehwegen vorhandenen 162 Fahrradabstellplätze werden abgebaut, um dort zusätzliche Flächen für mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu schaffen. Die Eröffnung des Radfahrer-Paradieses plant Harzendorf für Ende September.

Text: Stefan Rahmann

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Kommentare

  • Lily sagt:

    „Eine Autospur fällt weg.“

    Nein, das ist keine „Autospur“. Das war auch vorher schon eine für alle Fahrzeuge nutzbare Spur. Dass die nur für Autos reserviert sei, ist eine Illusion, eine entsprechende Beschilderung gibt es dort nicht.

  • Tim sagt:

    Sehr gute Aktion! Bitte mehr davon!

  • Erik sagt:

    Hurra!

  • AKor4711 sagt:

    Hallo Zusammen,

    ich frage mich vor allem eines:
    Wieso werden die Propaganda-Behauptungen der Stadtverwaltungen hier eins-zu-eins und vor allem unkommentiert und Einordnung in den Gesamtkontext wiedergegeben?

    a) Der ADFC-Köln hat seinerseits in einer Pressemitteilung öffentlich erklärt, dass die Behauptung der Stadt „der ADFC hätte die Pilotstrecke mit ausgewählt“, frei erfunden ist.

    b) Die Ermittlung der Gesamtkosten durch die Stadtköln ist bewusst politisch gegen Radfahrer verzerrt:
    Die Stadt führt 2 Maßnahmen zeitgleich durch – was sicher Sinn macht.
    Allerdings war die Erneuerung der Ampelanlagen lange _vor_ dem PilotProjekt beschlossen und wurde bisher nicht umgesetzt.
    Die Stadt erzeugt nun mit ihrer verfälschenden Art der Kostendarstellung den Eindruck, als wäre das Pilotprojekt ziemlich teuer.
    Die Kosten müssen so darstellt werden, wie sie tatsächlich verursacht werden – Also grob:
    420 T€ wegen der neuen Ampelanlagen
    140 T€ verursacht durch das Rad-PilotProjekt.

    … oioioi

    viele Grüße

    AKor4711

  • Hallo AKor4711, dann hat die Stadtverwaltung in ihrer offiziellen Verlautbarung zu dem Vorgang zumindest in Bezug auf den ADFC – freundlich formuliert – nicht die Wahrheit gesagt. Gerne verweisen wir hier auf die Erklärung des ADFC.
    https://www.facebook.com/adfckoeln/posts/2457389770953082

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