Erdmännchen&Prinzen: Märchen von der Mainzer Straße
Montag, 9. Juli 2018 | Text: hmkw.de | Bild: hmkw.de
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Spazieren Rapunzel und die böse Hexe mit Dornröschen und den sieben Zwerge durch die Straßen der Südstadt. Das ist aber nicht der Anfang eines neuen Märchens. Sondern das sind die Kinder der Grundschule Mainzer Straße, die für ihr Filmprojekt unterwegs sind.
Gucken, ob der Tritt auch saß
Eine Woche lang haben 384 Schüler zwischen sechs und zehn Jahren an 16 Filmprojekten gefeilt. Zur Vorführung der Filme, sind natürlich alle Kinder mit ihren Familien eingeladen. Wie es sich für eine Filmpremiere gehört, gibt es einen roten Teppich für die kleinen Stars. „Es ist immer schön, am Ende einer Projektwoche etwas Großes präsentieren zu können, auf das die Kinder auch stolz sind und das sie ihren Eltern zeigen können“, erzählt Anne Bailly. Sie ist Lehrerin an der Schule und betreut die Erdmännchen-Klasse. Die Erdmännchen hielten sich ziemlich an das Original Märchen. Bei anderen Filmen aus dem Projekt war das nicht unbedingt der Fall. Da konnten Rapunzels Eltern auch schon mal Kölsch reden, die böse Hexe von der anderen Rheinseite sein und Schneewittchen geballte Frauenpower zeigen: Der Prinz rettet hier nicht die Prinzessin, sondern Schneewittchen den Prinzen. Und das auch nicht mit einem Kuss, sondern einem beherzten Heimlichgriff. Aus dem Froschkönig wurde der Selfieking und bei Aschenputtels Ball tanzte man zu fetziger Musik von Bruno Mars.
Film als Teamwork
Seit Herbst haben SchülerInnen und Kollegium die Projektwoche geplant. „Die grundsätzliche Idee kam vor einem Jahr von Katrin von Drathen, einer Mutter hier an der Schule. Sie kam auf uns zu mit der Idee, Filme zu drehen“, erzählt Anne Bailly, die von Anfang an bei der Planung des Projektes mitgemacht hat. „Die Idee, Märchen zu verfilmen kam erst später“. Unterstützt hat das Ganze auch der Förderverein der Schule sowie viele Eltern und das Kollegium. „Es gab natürlich viele Schwierigkeiten auf dem Weg dahin. Es war ein großes Projekt und ohne die Eltern hätten wir das nicht so stemmen können“, sagt Anne Bailly. Insgesamt mehr als 100 Mütter und Väter haben sich engagiert. Einige Eltern kamen in die Klassen und brachten den Kindern bei, wie man filmt oder Masken schminkt, andere schnitten die Filme zusammen oder halfen aus, wo sie konnten.
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Tanzetage Köln – Jeder Mensch ist ein TänzerAls es ans Drehen ging, funktionierten die Kids die Südstadt kurzerhand in eine Märchenwelt um. An mehr als 50 Drehorten haben sie Szenen aufgenommen, zum Beispiel im Jugendzentrum Baui, am Ubierring, im Friedenspark oder an der Haltestelle Chlodwigplatz.
„Die Kinder haben viel gelernt, zum Beispiel im Team zusammen zu arbeiten. Verschiedene Sachen gingen einfach besser in der Gruppe und sie mussten sich untereinander abstimmen“, sagt Bailly. Die Früchte ihrer Arbeit konnten sich alle Beteiligten am Samstag auf der Filmpremiere noch einmal ansehen. Trotz des Erfolges, sei vorerst kein großes Projekt geplant, verrät Anne Bailly.
Anregend
„Der ein oder andere Lehrer hat aber sicher Anregung bekommen, sich weiter an das Genre heranzutrauen. Und natürlich wäre es auch wünschenswert, das Material weiter nutzen zu können“. meint sie weiter. Den Kindern hat der Ausflug in die glamouröse Filmwelt gut gefallen, ob wohl der ein oder andere sich weiterhin fürs Filmen oder Schauspielern interessiert? Lou von den Erdmännchen zumindest hält immer noch an ihrem Wunsch fest, Forscherin zu werden. Die Filmkarriere muss also noch warten.
Diese Veröffentlichung entstand in Zusammenarbeit der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft und der Redaktion von meinesuedstadt.de. Text & Bild: Lea Schwartz
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