Happy Birthday, Paradies-Apotheke!
Freitag, 13. Juli 2018 | Text: Markus Küll | Bild: Marc Loecke
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Die älteste Apotheke Kölns liegt an der Severinstraße und hat mehr als 13.000 Follower auf facebook. meinesuedstadt.de gratuliert und spricht mit Inhaber Dirk Vongehr über sein Veedel, die Verbindung von Tradition und Digitalisierung – und warum er als Apotheker jetzt auch Gin macht.
Leben und Arbeiten im Viertel
Die Entscheidung, die Paradies-Apotheke zu übernehmen, war vor allem eine Entscheidung für die Südstadt, sagt Apotheker Dirk Vongehr. „Ich lebe hier und würde niemals hier wegziehen.“ Insofern war es folgerichtig, daß er Ende des letzten Jahrtausends die Apotheke, in der er als Apotheker angestellt war, übernommen hat. Eine Entscheidung, die er heute als „die beste, die ich jemals getroffen habe,“ bezeichnet.
Die lange Geschichte der Paradies-Apotheke, die seit dem Jahr 1618, zunächst als „Apotheke an den Vierwinden“ im „Haus zum Gryn“ auf der Hohe Straße 85/87 urkundlich erwähnt ist, gewann erst später an Bedeutung. „Mein Vorgänger hat da nie so großen Wert drauf gelegt, weil es damals noch eine Apotheke am Alter Markt gab, die noch etwas älter war.“ Seit diese vor 5 Jahren geschlossen hat, ist die Paradies-Apotheke die älteste Apotheke Kölns.
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Wer heute in die Geschäftsräume in der Severinstasse 162a kommt, sieht wenig von der langen Geschichte. Eines aber, so Dirk Vongehr, hat sich in 400 Jahren nicht geändert: „Der Apotheker war auch vor 400 Jahren für viele Kölner Bürger der erste Ansprechpartner, wenn es um die Frage ging: „Muss ich damit zum Arzt oder was kann man hier machen?“ Anstelle der besonderen Rezepturen, die einzelne Apotheker für ihre Kunden früher herstellten, steht heute die Beratung und der Kontakt zum Kunden.
Für den „Klaaf“ mit seinen Kunden hat der Apotheker immer Zeit. Ebenso kommunikativ ist Dirk Vongehr aber auch auf facebook: seine mehr als 13.000 follower hält er über die Apotheke, Neuigkeiten und Aktionen informiert. „So manche Kunden, die z.B. nicht mehr aus dem Haus gehen können, besuchen uns jetzt auf facebook“ sagt er. Das die Digitaliserung auch eine Apotheke mit langer Geschichte verändern wird, ist ihm klar. Für die Apotheken im Viertel ist er aber optimistisch: „Viele unserer Kunden sehen: wenn ich jetzt nur noch online einkaufe, dann verschwindet mein kleines Fachgeschäft unwiederbringlich – und damit auch die Beratung und der soziale Kontakt.“
Für die Feier zum 400. Geburtstag mit Freunden, Familie und Unterstützern hat er sich den 14. Juli, den Französischen Nationalfeiertag ausgesucht. Und er hat pünktlich zum Jubiläum einen Gin „vor allem aus Arzneipflanzen“ kreiert, der passenderweise den Namen „1618“ trägt. Und natürlich hat der Gin auch seine eigene Facebook-Seite.
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