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Kultur Südstadt

„Wir sind kein Straßenfest, wir sind ein Nachbarschafts-Fest!“

Mittwoch, 29. August 2018 | Text: Markus Küll | Bild: Oliver Köhler

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Am Samstag steigt das vierte Merowinger-Nachbarschaftsfest. meinesuedstadt.de hat mit Lutherkirchen-Pfarrer Hans Mörtter über das Fest „von Nachbarn für Nachbarn“ gesprochen. Ein Gespräch über das Modell Nachbarschaft, leise Töne und die Notwendigkeit, 20.000 Euro aufzutreiben. Der September ist – auch in der Südstadt – der Monat der Straßenfeste. Mega-Veranstaltungen wie „Jeck im Sunnesching“ und der „längste Desch“ auf der Severinsstraße ziehen Tausende Besucherinnen und Besucher auf die Eventflächen zwischen Severinsbrücke und Südstadion.

Die Merowingerstrasse als Wohnzimmer

Ganz anders klingt es, wenn Hans Mörtter, der Pfarrer der Lutherkirche, das Nachbarschaftsfest in der Merowingerstrasse beschreibt: “Wir sind ein dialogisches Fest. Unser Ziel ist, Begegnung zu schaffen und auch leise Töne zuzulassen. Das hier ist ein Wohnzimmer – die Menschen, die hier wohnen, gestalten das Fest.“ Wichtig ist den Organisatoren die „Verweil-Qualität“ der Gäste, die sich an den beiden Tagen bewusst auf Begegnungen und Entdeckungen einlassen und sagen „wir nehmen uns dafür Zeit.“. „Wir protzen nicht mit unserem Programm. Wir legen Wert auf junge Künstler“, sagt Pfarrer Mörtter mit Verweis auf die Absage von „Querbeat“. „Das Programm gehört mit dazu – aber ich komme nicht nur wegen des Programms“.

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Trinken für den guten Zweck

Um das Nachbarschafts-Fest zu stemmen, ist jede Menge Engagement des rein ehrenamtlichen Teams nötig. Und Künstler, die unentgeltlich auftreten. „Die Bühnen-Techniker werden natürlich bezahlt – aber für die Künstler, die auf den beiden Bühnen auftreten ist kein Geld da – das würde ich gerne ändern!“ sagt Hans Mörtter. Geld eingespielt wird beim fest vor allem durch die Tombola und die zwei Kölsch-Stände, die auf der Merowingerstrasse verteilt sind. Auch leise Töne kosten Geld: rund 20.000 Euro müssen die Organisatoren aufbringen um die Kosten für Technik, Straßennutzung und Sicherheit zu decken. In diesem Jahr, so Pfarrer Mörtter, fehlen die Kleinspenden. „Der Südstädter ist langsam, aber zuverlässig. Ich bin sicher, dass wir das noch schaffen. Es kann aber auch sein, dass es damit zu tun hat, dass der große Hickhack um die Straßenfeste die Leute verunsichert hat.“

Modell Merowingerstrasse

„Wir setzen mit dem Fest ein Gegenzeichen. Ein paar Leute organisieren das, weil es für alle einen Mehrwert hat. Wir wollen damit sagen: das könnt Ihr in der ganzen Stadt machen – das geht. Wenn ein Stadtteil das will, dann funktioniert das!“ Bei einem ist sich Hans Mörtter sicher: wie in den vergangene Jahren können sich die Organisatoren am Ende des Fests auf die Unterstützung der Nachbarn verlassen:“ Am Ende kehren wir gemeinsam die Straße!“

Text: Markus Küll

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