Erstes Spiel ohne Kulttrainer Uwe Koschinat
Montag, 22. Oktober 2018 | Text: Fortuna Fanreporter | Bild: Yannick Schmitz
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Mit dem FC Energie Cottbus wartete auf die Spieler der Fortuna eine schwierige Aufgabe in heimischen Gefilden. Nicht zuletzt deshalb, weil der langjährige Trainer Uwe Koschinat zu Beginn der Woche völlig unerwartet seinen Wechsel in die 2.Liga, zu SC Sandhausen verkündet hatte. Eine ungewohnte Situation, nicht nur für die Spieler, sondern vor allem auch für die Fans der Fortuna. André Filipovic, der jahrelang an der Seite Uwe Koschinats als Co-Trainer tätig war, übernimmt zunächst interimsweise die Aufgaben des Cheftrainers. Viele Anhänger im Südstadion fragten sich, wie die Mannschaft wohl ohne Koschinat spielen würde. Um es vorweg zu nehmen: Auf dem Platz merkte man vom plötzlichen Abgang Uwe Koschinats nicht viel, auf den Rängen dafür umso mehr.
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Mainzer Hof – Traditionskneipe für Jung & AltUwes Abgang das Gesprächsthema Nummer Eins
Im Südstadion herrschte an diesem sonnigen Samstagnachmittag eine andere Stimmung als sonst. Schon in den Warteschlangen vor den Eingangspforten war es das Gesprächsthema Nummer 1: Uwes plötzlicher Abgang. Welche Reaktion zeigt die Mannschaft? Wer soll neuer Cheftrainer werden? Wer eignet sich überhaupt dafür, das große Erbe anzutreten? Ist André Filipovic vielleicht schon der richtige Trainer? Viele Südstädter waren gespannt darauf, wie sich die Mannschaft ohne Uwe Koschinat auf dem Platz gegen den direkten Konkurrenten Energie Cottbus schlagen würde. Doch auf dem Spielfeld war von all dem Trubel nichts zu spüren.
Fortuna mit erlösendem Heimsieg
Schon in der 6. Spielminute ging die Fortuna nach einem sehenswerten Kopfball von Moritz Hartmann mit 1:0 in Führung. Von Verunsicherung oder Nachdenklichkeit war nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil: Die Südstädter spielten befreit auf und zeigten unbedingten Siegeswillen. Zehn Minuten später konnte Boné Uaferro nach einer Ecke sogar noch auf 2:0 erhöhen. Das Ergebnis sorgte für Erleichterung auf den Rängen. Einen Rückstand hätte man sehr schnell mit dem Abgang Uwe Koschinats in Verbindung bringen können, was die Diskussionen wohl noch mehr angeheizt hätte können.
Die zweite Halbzeit begann für die Fortuna jedoch alles andere als gut. Leichtsinnsfehler schlichen sich ins Spiel der Südstädter ein und machten den Gegner aus Cottbus stark. Der fand immer besser in die Partie und konnten in der 57. Spielminute durch Kevin Weidlich den Anschlusstreffer erzielen. Die Mannschaft von Interimstrainer André Filipovic wirkte nun nicht mehr so befreit und Energie Cottbus hatte sogar mehrere Möglichkeiten, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Aber wie es im Fußball häufig so ist: Wenn du die Tore nicht machst, kriegst du sie selbst. So schoss Robin Scheu in der 76. Spielminute folglich das erlösende 3:1 und die knapp 2.500 Zuschauer im Südstadion atmeten auf. Es ist also irgendwie doch nicht so viel anders, als zunächst befürchtet.
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Living Mindfulness – mit Achtsamkeit durchs LebenComeback nach mehr als 18 Monate Verletzungspause
Nicht nur der Sieg über den FC Energie Cottbus sorgte für Heiterkeit bei der Fortuna Familie. Maurice Exslager, seit Januar 2017 bei der Fortuna unter Vertrag, feierte sein Comeback nach zwei schweren Kreuzbandverletzungen. Nun gilt es für ihn, wieder in die Spur zu finden. Seine Zweitligaerfahrung ist ohnehin wichtig für die Mannschaft. Für die Zukunft bleibt nur zu hoffen, dass er gesund bleibt und endlich in der Südstadt durchstarten kann.
Gefühl der Dankbarkeit überwiegt
Als Koschinat im Jahr 2011 bei der Fortuna als Cheftrainer angefangen hatte, spielte der Verein noch in der Regionalliga West. In der Saison 2013/2014 gelang ihm schließlich der Aufstieg in die 3. Liga und er schaffte es, die Drittklassigkeit trotz eines vergleichsweise geringen Etats zu halten. Nach dem 0:1-Auswärtserfolg gegen VfR Aalen vor vierzehn tagen folgte die überraschende Kunde: Uwe Koschinat, der noch im Januar 2018 seinen Vertrag bei der Fortuna verlängerte, wechselt zum Zweitligisten SV Sandhausen. Nach mehr als sieben Jahren widmet er sich nun einer neuen Herausforderung und hinterlässt große Fußstapfen, in die so schnell wohl keiner treten wird.
Seine bodenständige und aufrichtige Art wurde sowohl bei den Funktionären als auch bei den Fans immer sehr geschätzt. „Hier schreit nur einer, Uwe und sonst keiner!“ schallte es jahrelang von den Rängen. Selbst wenn es zwischenzeitlich sportlich mal nicht so gut lief, genoss er das Vertrauen und den Rückhalt der Anhänger. Im heutigen Profisportgeschäft eine Seltenheit. Umso schmerzhafter ist nun sein Wechsel zum Zweitligisten. Lauschte man während des Spiels den Gesprächen der Fans, so wurde aber keine Missgunst offenbar. Es überwiegt das Gefühl der Dankbarkeit für sieben erfolgreiche Jahre. Er wird immer ein geschätzter Teil der Fortuna Familie bleiben, wie es auch auf einem Spruchbanner vor dem Stimmungsblock zu lesen war: „Uwe! Niemals geht man so ganz!“.
Fanreporter berichten von den Heimspielen der Fortuna. Beim Spiel gegen Energie Cottbus war Yannick Schmitz für uns im Südstadion. Wer selbst einmal Fan-Reporter sein und seine Sicht der Dinge auf dem Rasen teilen möchte, kann sich unter der Mail-Adresse kontakt bewerben. Wir freuen uns auf Eure Beiträge. @meinesuedstadt.de
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