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Kultur

Abgedreht…

Mittwoch, 12. November 2014 | Text: Judith Levold | Bild: Francesca Magistro

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

…hat Sinje Irslinger. Ist sie aber nicht. Ich treffe die knapp Neunzehnjährige im „Geschnitten Brot“ auf der Alteburgerstraße auf einen Ingwertee. Im Frühjahr hat sie an der Kaiserin Augusta Schule ihr Abi gemacht. Anders als ihre Freunde hatte sie seither aber nicht die geringste Zeit zum Gammeln – unmittelbar nach den bestandenen Prüfungen ging es los mit Dreharbeiten zu einer Jugend-Serie für´s Nachmittagsprogramm: Armans Geheimnis heißt der vom WDR koproduzierte 12-Teiler, in dem es um eine Jugend-Clique auf einem Pferdehof geht. Ein bisschen Fantasy, ein bisschen Abenteuer.
Nach Drehende nun begegnet mir eine lässige junge Frau, die es genießt, im Café zu sitzen, statt am Set.

Meine Südstadt: Sinje, was machst Du mit deiner freien Zeit?
Sinje Irslinger Es ist einfach toll, so nix vorzuhaben, einfach mal machen, wonach mir ist. Schlafen, Leute besuchen -ich war gerade ein paar Tage in Brüssel bei Freunden- , ins Café gehen. Ich hab was nachzuholen an Party, Konzerten, Faulenzen – die sozialen Kontakte leiden ja schon während Dreharbeiten…Und ich will jetzt auch mal die Infos zusammensuchen über Hochschulen, Ausbildungen – eben wie es weiter gehen kann.

Weißt Du denn schon, wo die Reise hingehen soll, beruflich?
Ich bin noch nicht ganz sicher, ich gucke schon so Richtung Schauspielschule, aber Studieren wäre auch gut. Kunst interessiert mich, aber da weiß ich eben nicht, ob ich das studieren möchte…

Wie hat sich das denn überhaupt so ergeben, mit der Schauspielerei bei Dir?
Also ich war schon in der Schultheater-AG und ich wollte irgendwie mehr und hab´s auch versucht, mit anderen zusammen, aber irgendwie wollte keiner so richtig und dann hab ich mich eben in der Comedia zum Schauspielkurs angemeldet. Damals waren die ja noch in anderen Räumen, das passte zuerst nicht so mit der Schule. Aber dann, seit sie in die Feuerwache umgezogen sind, ging´s los. Das hatte einfach mit Spaß zu tun, ich wollte etwas Neues lernen, da habe ich gar nicht an Job gedacht. Und dann nach dem ersten Kurs habe ich einen zweiten gemacht, und einen dritten…Und im vierten Kurs dann, da sollten wir ein eigenes Stück auf die Bühne bringen und da hat mich dann nach der Aufführung meine spätere Agentin angesprochen, ob ich nicht bei einem Casting teilnehmen wolle…

Und das hat dann gleich geklappt?
Ja, direkt das erste Casting, das war ein Kurzfilm für die ifs (internationale filmschule Köln), eine Abschlussarbeit, der Film hieß „Guck´ woanders hin!“. Er war 20 Minuten lang und hat auf Festivals gewonnen, ich spiele da ein missbrauchtes Kind…

…also schon von der Rolle her ein Vorgriff auf „Es ist alles in Ordnung“, für den Du dann mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurdest, oder?
Ein bisschen vielleicht. „Es ist alles in Ordnung“ war eben der bislang größte Film für mich, so mit Hauptrolle und 25 Drehtagen…

Das war ja schon anspruchsvoll, so einen Teenager zu spielen, der so geprügelt wird vom Vater und der den Vater aber gleichzeitig auch so auf die Palme bringt, war das nicht extrem schwierig?
Ja, ich hatte zu Beginn einen Coach, mit dem ich das Drehbuch durchgearbeitet habe und dann während der Drehs war ich auch sehr eng mit der Regisseurin – ich weiß nicht, wie ich´s geschafft habe. Ich habe die Rolle einfach angenommen, so sehr, dass ich mich nach Drehende erst mal wieder von dieser „Sarah“ lossagen musste. Aber: ich selbst habe mich nie so verhalten in meiner Familie und da haben manche Szenen auch Spaß gemacht, so zu provozieren, sich auszuprobieren…

Sprechen Dich Leute darauf an oder auf den Fernsehpreis?
Ja, natürlich Familie und Freunde, klar. Und auch die Kollegen, weil, als ich den Fernsehpreis bekommen habe und das hat mich selbst total überrascht, ich war heilfroh, dass ich keine Rede halten musste, dachte eigentlich, ich sei nur wegen Mark Waschke und Silke Bodenbender eingeladen (die Schauspielkollegen aus „Es ist alles in Ordnung“, Anm. der Redaktion), da habe ich ja zeitgleich gedreht. Und da kamen die Kollegen schon auf mich zu und haben sich sehr anerkennend gezeigt. Ich werd´ aber nicht auf der Straße erkannt und darüber bin ich auch froh. Es ist doch schön, wenn man einfach nur man selbst sein kann.

Was hält Dich denn bei dem Erfolg davon ab, Dich bei einer Schauspielschule zu bewerben?
Ja, ich zögere noch, denn ich will schon auch gerne bei Film und Fernsehen bleiben und scheue so ein bisschen die lange Zeit auf der Schauspielschule, denn da hat man dann Drehverbot. Andererseits ist die Ausbildung ja wichtig…Und ich habe schon auch den starken Wunsch, jetzt bald mal wirklich zu wissen, wohin die Reise geht, aber ich muss ja erst mal in das Loch fallen

…dass Deine Freunde direkt nach dem Abi hatten, oder?
…genau. Und da hatte ich keine Zeit dazu. Aber das „Loch“ hat ja eben was Gutes, dann krabbelt man hoch und findet was.

Gibt es eine bestimmte Rolle, die Du unbedingt einmal spielen willst?
Mmh, ach nö, also ich finde mich schon in einer Rolle zurecht. So Problemkinder, die stark wirken, aber innen eine Schwachstelle haben, da hab´ ich Lust drauf, weil ich das kann. Früher wollte ich aber immer unbedingt mal Puck aus Sommernachtstraum spielen…

Sinje, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!
 

Text: Judith Levold

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