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Südstadt

Acht auf sich geben – ist trainierbar.

Mittwoch, 22. Dezember 2021 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ja, der Begriff Achtsamkeit ist ähnlich inflationiert wie der der Nachhaltigkeit – gebt es zu: Auch Ihr kennt minimum eine Person in Eurem Umfeld, die ein Achtsamkeitsseminar besucht hat. Und natürlich gibt’s zum gehypten Wort auch passenden Tee und passende Ratgeberliteratur…Aber, vielleicht lohnt es sich doch, sich damit mal näher zu befassen, dachte ich mir.

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Hotel am Chlodwigplatz – Raum für´s Veedel
Trotz vieler widriger Umstände haben Sebastian Effinger & Manuel Berninger aus dem, in die Jahre gekommenen Hotel am Chlodwigplatz einen wun…

Die beiden Südstädterinnen Gika Bäumer und Frauke Christensen haben sich trotz der Abgenudeltheit des Achtsamkeitsbegriffs vorgenommen, stärker auf sich selbst zu achten und innezuhalten, um genau das zu tun: Überhaupt spüren, wie genau auf sich und auf was alles dabei man achten kann, um davon alltäglich zu profitieren.

Im Vordergrund bei Gika(re.)&Frauke(li.): Voll die gute Laune

Zum Beispiel auf seine Stimme und seinen Körper als Resonanzraum für eben diese. Beide, Gika und Frauke, kommen vom Gesang her und mancheR aus dem Veedel wird sie kennen: Als ChorleiterInnen, von Mitsing-Konzerten, von singbarsing oder anderen Gelegenheiten. Und beide sind von Haus aus Lehrerinnen, wobei Frauke zuletzt der Schule den Rücken kehrte und nun ausschließlich mit ihren musikalischen Projekten weiter macht.

Gika,begeisterte Sängerin, begleitet stimmungsvoll

„Wir tönen. Das kennen viele gar nicht oder es hört sich für viele auch suspekt an, aber das Tönen und damit natürlich die Atmung, bringt so viel Ruhe und Entspannung“ erzählt Gika begeistert. Beim Tönen atmet man einfach in verschiedenen Tonlagen stimmhaft aus, für alle SängerInnen das übliche „Warmmachen“ vor dem eigentlichen Singen. „Wir haben uns während der ersten Zeit der Corona-Pandemie oft getroffen, um zusammen zu meditieren.“ so Gika, „und dann haben wir beschlossen: Wenn man wieder was machen darf, also mit mehreren, dann bieten wir dazu was an, natürlich mit dem Fokus auf dem Singen.“
„Ich hatte mehrere Situationen, da habe ich wirklich meinen Stress, die Anspannung, so bewusst gespürt – ich musste was machen“ ergänzt Frauke. Und sie hat was gemacht – selbst meditiert und intensive Kursstunden zu Bewusstseinstraining genommen: „Und dann bin ich dran geblieben“. Denn: Das könne man trainieren.

Der Raum strahlt eine schöne, besänftigende Stimmung aus

Die beiden haben ein eigenes Konzept entwickelt, wie sie ihre Stunden, die sie neuerdings für Kleingruppen in einem schön hellen und behaglichen Raum in der Südstadt anbieten, strukturieren. „Wir greifen natürlich auch auf traditionelle Techniken zurück, Atemübungen, Meditation, Body Scan, also ein `Durch den Körper wandern´. Das gehört dazu, um die Aufmerksamkeit auf den Körper zu lenken.“ erklärt Gika. „Bei uns ist eben das Chanten, auch das Mantrasingen, ein Schwerpunkt. Du brauchst ja nur die paar Silben eines Mantras, diese Wiederholungsform ist das Wichtige, das ist eine musikalische Meditation. Irgendwann sind dann einfach alle `bei sich´.“ Und das kann man sich ja mal vornehmen, das „zu sich kommen“, in dieser typischen Jahres-Ende-Vorsatz-Phase…

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Zwei, die gute Laune und Gemütlichkeit ausstrahlen – man kriegt sofort Bock, mit ihnen zu singen, zu tönen, zu atmen und sich zu konzentrieren. Auf das, was man spürt, wenn man mal achtgibt – auf sich selbst. „Es geht eben drum, solche Momente bewusst zu empfinden und nach und nach im Alltag mal einzubauen. “ so Frauke. Wenn man denn mal wieder im Hamsterrad strampelt. Ab Januar starten die beiden mit neuen Kursen, einem abends und einem morgens. Maximal mit 10 Leuten und 2Gplus.

Wer Lust hat, sie schonmal kennenzulernen: Am Silvesternachmittag verabschieden sie gesanglich das alte Jahr – im großen Saal der „School of being“ am Ubierring ab 16h. Warme Socken und ne Thermoskanne Tee mitbringen, los geht’s!

Text: Judith Levold

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Kommentare

  • Elke sagt:

    Gern unterstreiche ich, wie wichtig es ist auf sich selbst achtzugeben. Und zwar nicht in dem Sinne, dass sich gleich ALLES um die eigene Person drehen muss. Aber, ja doch, einiges sollte sogar uns selbst ganz bewusst betreffen. Sehr schön zu lesen, was die beiden da anbieten. Und wer sich anderen nicht anschließen mag, kann auch bei sich selbst mit ganz einfachen Mitteln anfangen, wie Anne Stosch es hier in meinem Blog beschreibt – ich finde, das ergänzt das, was Judith Levold erfahren hat, sehr schön: https://www.ohfamoos.com/2022/01/gute-vorsaetze-fuers-neue-jahr/

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