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Politik Umwelt

„Aldebaran“: Die Regenwälder der Meere erhalten!

Freitag, 16. Oktober 2015 | Text: Judith Levold | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das Forschungs- und Medienschiff „Aldebaran“, das gerade auf seiner Reise zur Weltklimakonferenz im November in Paris auch im Kölner Yachthafen Station machte, ist schon wieder unterwegs, rheinaufwärts. Bonn, Bingen, Koblenz, Mainz sind die nächsten Anleger. Später dann Strasbourg, wo die Besatzung vier Tagen ankert und mit anderen Aktivisten vor dem Europäischen Parlament demonstriert, bevor es weiter über u.a. Freiburg, Basel, Nancy, Epernay und Meaux nach Paris geht.
„Aldebaran“ bedeutet „Das Rote Auge“  -ein Stern im Sternzeichen Stier- und das meeresbiologisches Forschungsschiff hat komplexe Navigationsgeräte, ein Labor, Radiostation und Kamera sowie jede Menge weiterer Hightech an Bord. Biologe Frank Schweikert arbeitet auf und mit dem Boot seit 25 Jahren, nun ist es das offizielle Schiff der vor kurzem gegründeten Meeresstiftung, man kann es auch für Forschungsreisen buchen.

Im Rahmen ihrer Kampagne „Climate March“ wirbt die Meeresstiftung für ein bindendes Klimaabkommen auf der Pariser Konferenz (COP, Conference oft the Parties der United Nations Climate Change Conference). Komplexe Umweltzusammenhänge werden auf dem Schiff für die breite Allgemeinheit verständlich und unterhaltsam aufbereitet. „Wir stellen fest, das viele Leute die Bedeutung der Meere für das Klima und deren Betroffenheit vom Klimawandel sowie die Rückkopplungen dann wiederum gar nicht einschätzen können, und die Politiker auch nicht.“ Die Aldebaran will deshalb wachrütteln für diese existenziellen Fragen, denn wenn die Temperatur der Meere um nur 1,5C° steige, so Frank Schweikert, sind die Warmwasser-Korallenriffe, „die Regenwälder der Meere“ weltweit bald schlicht verschwunden – mit fatalen Folgen.

 

Ein weiteres Problem sei die Verschmutzung der Meere mit Plastik – das schwimme an der Gewässeroberfläche, zerfalle in Kleinstpartikel und die lagerten sich dann für immer im Sediment, also der Bodenbedeckung der Meere, ab. „Was sie dort dann bewirkten? frage ich und die Antwort kommt prompt: „sie giften da für alle Ewigkeiten ´rum und zerstören Kleinstorganismen, die für die gesamte Biodiversität und das komplexe, aber gleichwohl fragile Ökosystem Meer wichtig sind.“ „Wie kannst Du das erkennen mit den Plastikteilen, wie sieht Sediment aus?“ fragt eins der anwesenden Kinder in der Gruppe, die zur Begrüßung und Besichtigung der Aldebaran in den Rheinauhafen gekommen ist. „Ich zeig´s Dir“ sagt Frank Schweikert und lässt eine Schüssel an einem Seil bis auf den Grund des Hafenbeckens hinab. Herauf kommt eine Portion unappetitlichen Schlicks, winzige Plastikpartikel sind auch hier zu finden, im schiffseigenen Labor wird Sediment bei Reisen zu Zwecken der Gewässererforschung untersucht. Das Innere der Aldebaran birgt sieben Schlafplätze für die Schiffscrew, alles andere an Mobiliar steht ganz im Zeichen der Forschungsarbeit.

Nach Paris wollen Frank und seine beiden KollegInnen aus der Meeresstiftung verschiedene Forderungen für die Rettung des Klimas transportieren, u.a.: die Verpflichtung zu starker Reduktion der Subventionen für Brennstoffe, die in fast allen Ländern offensichtlich oder verdeckt existieren (sie betragen zurzeit etwa 400 Milliarden USD pro Jahr) und die Lenkung dieser Gelder in die Förderung erneuerbarer Energien und die Aufforstung der Wälder und Böden, die CO2 speichern (REED+ Abkommen) sowie der Seegras-Wiesen.

Drei Monate lang sind das Schiff und seine Besatzung unterwegs, wenn Ihr Interesse habt, die Kampagne zu unterstützen, könnt Ihr über die sozialen Medien Fotos von Euch, die das Wort „RENEW“ zeigen, hochladen und Teil des Kampagnen-Videos werden.

 

Mehr im Netz
www.meeresstiftung.de
www.climatesail.com

 

Text: Judith Levold

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