Alltagsheldin Marion: „Das Leben bunt gestalten“
Dienstag, 21. Mai 2024 | Text: Elke Tonscheidt | Bild: privat
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Nein, „an die große Glocke hängen“ will Marion Schmidt ihre Aufgabe nicht. Ein bisschen geehrt fühlt sich die Graphikerin jedoch schon, als sie hört, dass sie nominiert wurde. Nominiert als eine der „Alltagsheldinnen“ der Südstadt.
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Tanzetage Köln – Jeder Mensch ist ein TänzerAls eine, die andere motiviert mitzumachen, als eine, die ihre Leidenschaft, das Malen, mit anderen teilt: Seit 2019 agiert Marion wöchentlich im Vringstreff als ehrenamtliche Mitarbeiterin – sie leitet dort die Malgruppe.
„Wer lernen möchte, frei zu malen“, sagt Marion, „findet in Köln gar nicht so viele Möglichkeiten.“ Ein Grund, warum der Vringstreff neben Südstädtlern auch Leute aus anderen Veedeln anzieht. „Es hat sich rumgesprochen, was wir machen.“
Kreativ mit Farben und Formen
Was denn genau? „Ich möchte Leuten das Leben bunter gestalten“, ist Marions Mission. Sie weiß, dass Farbe im Alltag vieler Menschen fehlt. Und genau hier könne die Kunst helfen. „Wir üben den kreativen Umgang mit Farben, Formen und Materialien und das ganz frei ohne Begrenzung.“ Denn gerade diejenigen, die sozial in einer schwierigeren Lage seien, „wollen mal frei und ohne, dass ihnen jemand etwas vorschreibt, alles ausprobieren“. Genau das können sie in Marions Malstunden.
Die Gruppe sei ganz gemischt, erzählt Marion. Manche sind erst Mitte 20, andere Anfang 80. Das Schöne sei, dass sich die Teilnehmer*innen gegenseitig inspirierten. „Ob Anfänger oder Profi, alle sind hier richtig, wir sind eine bunte, fröhliche Runde.“
Verlässliche Größe
Diese von Marion angeleitete Runde ist mittlerweile zu einer verlässlichen Größe in der Südstadt geworden. Damit auch genügend Materialien zur Verfügung stehen, besorgt der Vringstreff alles, was man so fürs freie Malen brauche: Farben, Leinwände, Kreiden oder Pinsel. „Das machen wir auch sehr gern“, sagt Jutta Eggeling, Vringstreff-Geschäftsführerin. „Hierbei greifen wir auf Spenden von Menschen zurück, die gezielt die Vielfalt unserer Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe unterstützen möchten. Geldspenden sind da am besten geeignet, weil wir so den konkreten Bedarf decken können.“
Marion Schmidt, Jahrgang 1965, ist seit über 25 Jahren selbstständige Diplom-Grafikerin, wohnt im 32. Jahr in Köln. Auch wenn es sie Anfang der 90er Jahre zuerst nach Nippes zog, lebt sie seit vielen Jahren gern im Kölner Süden, ist der Südstadt sehr verbunden. Die freischaffende Künstlerin und Kunst-Therapeutin ist manchem Südstädter vielleicht auch aus der Fiffibar bekannt, wo sie im Service arbeitet.
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Privatpraxis für Physiotherapie Frauke StöberOn top: Die Kippenfresser
Vermutlich kennt man auch das ein oder andere Kunstobjekt von ihr, die Kippenfresser. Ein Projekt von Marion, das sie vor Jahren ein bisschen aus Langeweile begann: Dosen zu bemalen. Ausgediente, leere Aludosen bemalt sie, gern zusammen mit zwei Freundinnen, und „setzt“ diese dann da aus, wo Zigarettenstummel sonst in den Boden getreten werden. Insgesamt, sagt Marion, „haben wir schon rund 600 Dosen in 4 Jahren bemalt und verteilt, nicht nur in Kölner Parks oder am Rhein, auch wenn ich im Urlaub bin, verteile ich die Kippenfresser.“
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