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Sport

Anneliese tot – Hennes ungerührt. Äußerlich.

Montag, 13. März 2017 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Die wichtigste Meldung der vergangenen Woche über den FC ist zugleich auch die traurigste. Anneliese ist tot. Anneliese war die Geißgefährtin von unserem Hennes VIII. im „Geißbockheim“ Zoo.Null. In dem Gehege links am Eingang vom „Zoolonischen“ fristet der Bock jetzt ein Witwer-Dasein. Doch Rettung ist nah. Heribert Resch paarhufert jetzt. Der Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Lindenthal hat dem FC geschrieben, dass einige seiner Geißenmädels aus dem Stadtwald total Bock auf ein Rendezvous mit Hennes haben. Nicht, dass wir dem das nicht gönnen, aber wir müssen an dieser Stelle der Redlichkeit halber auf eines hinweisen: Der amtierende Geißbock ist kastriert. Einen nachgeborenen Thronfolger wird es nicht geben. Das schmälert natürlich die Chancen der Geißenmädels gegen Null, irgendwann als Bock-Mum neben Wolfgang dem Allererstesten auf der VIP-Tribüne zu meckern. Man hört, Hennes habe das Ableben seiner Gefährtin äußerlich ungerührt hingenommen. Na ja, er ist kastriert und sie war pausenlos schwanger. Zustände wie noch vor Jahren beim FC.

 

Wann kommen die Modeste-Millionen?

 

Nein, wir sprechen jetzt nicht über die Hässler-Millionen. Die paar Kröten waren nichts gegen die Summen, die im Moment von Fernost in die Ligen auf allen anderen Kontinenten gespült werden. 50 Milionen Euro für Modeste standen zur Debatte. Schmadtke hat die Summe bestätigt und abgelehnt. Im Sommer wolle man aber mit den Chinesen mal einen Kaffee trinken, hört man. Gestern sind Schmadtke und Wehrle nach China geflogen. Um für den FC den „asiatischen Markt vorzubereiten“. Is klar. Was sonst? Peter Stöger „hadert“ übrigens mit sich, wie er sagt. Übersetzt heißt das: Er wundert sich: „Ich glaube, ich bin der Einzige in Europa, der mit Fußball zu tun hat und im Sommer kein Angebot aus China hatte.“ Kommt vielleicht noch. Die zahlen auf jeden Fall mehr als Schalke und Dortmund zusammen.

 

Unentschieden hatte Dreck am Stecken

 

Zum Spiel in Ingolstadt: Ein dreckiges Unentschieden mit vielen Fouls, das beide Mannschaften gewinnen konnten. Umkehrschluss: Auch Verlieren war möglich. Deshalb können die Geißböcke froh sein über den Punkt. Das sechste Spiel des FC i Folge ohne Dreier. In den vier Bundesliga-Spielen gegen Ingolstadt hat der FC  sechs Tore geschossen. Torschütze jedesmal Modeste. Am Samstag ein Elfmetertor und eine Bude über halbrechts kommend in die lange Ecke. Abseits. Hat jeder gesehen. Nur der mit der Fahne nicht. Glück gehabt. Das erste Ingolstädter Tor war super herausgespielt. Zwei Doppelpässe und per Dropkick im Fallen hinein ins Vergnügen. Für einen Absteiger ganz stark. Muss man neidlos anerkennen. „Beim zweiten Tor kriege ich den Körper nicht hinter den Ball und dann flutscht er durch. Solche Dinger hast du ein- zweimal pro Saison. Mit meiner vorherigen Knie-Verletzung hatte das nichts zu tun“, sagte Timo Horn nachher. Mehr ist dann auch nicht zu sagen. Bis auf: Mit zwei Paraden hat Timo seinen Bock wieder gut gemacht. Mit ein bisschen Glück bekommt der FC sogar noch einen Elfmeter zugesprochen. Wäre wohl einer zuviel gewesen. Nächsten Samstag halb vier gegen Hertha. Die sind zu Hause stärker als auswärts. Wird mal wieder Zeit für einen Sieg, wenn man die Euro-League nicht aus den Augen verlieren möchte. Zum Glück: Mit Frankfurt, Freiburg, Gladbach und Leverkusen haben alle Tabellennachbarn an diesem Wochenende nicht gewonnen.

 

Zehn Minuten Nachspielzeit

 

Das pure Glück hatte am Samstag die Fortuna für sich gepachtet. „Ich bin glücklich, ich bin froh, wie ein Aal in H2O“, posteten die Südstadtlegenden bei Facebook. Hauptsache, die Chemie stimmt. 0 zu 2 zurückgelegen bis zur 94. Minute. Dann das Anschlusstor und in der zehnten Minute der Nachspielzeit das Unentschieden. Das hat wirklich Seltenheitswert. Bevor aber jetzt jemand auf die Idee kommt, die Fortunen seien das Bayern München der 3. Liga, und es würde im Südstadion so lange gespielt, bis es mindestens Unentschieden steht: Falsch. Ein Regensburger hatte sich schwer am Arm verletzt und wurde minutenlang auf dem Platz behandelt. Kult-Uwe Koschinat hat eine Leistung seiner Mannschaft gesehen, „auf die wir aufbauen können. An diesem Ergebnis kann ich die Jungs packen“. Vielleicht schon Mittwochabend in Rostock hofft.

 

Der Wolf

 

 

 

 

Text: Gastbeitrag

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