Asiatischer Bussard auf dem Hundeklo
Montag, 7. Januar 2019 | Text: Reinhard Lüke
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Kann es sein, dass die Südstadt in Neuauflagen japanischer oder chinesischer Köln-Reiseführer als lohnende Attraktion ausgewiesen wird? Zumindest sehe ich zunehmend Kleingruppen von Menschen mit asiatischen Gesichtszügen vor meinem Fenster flanieren. Vielfach haben sie Tüten aus dem Schoko-Museum dabei, kommen also offensichtlich vom Rheinufer oder aus der Altstadt in den Süden. Ein Highlight eines jeden Besuchs ist dabei das Hundeklo in der Buschgasse gegenüber dem Spielplatz. Jene öffentliche Bedürfnisanstalt für Vierbeiner, die durch ein Schild markiert wird, auf dem ein Bello auf einem WC sitzt. In den ersten Jahren war die Tafel bei Dunkelheit auch noch beleuchtet. Entweder haben findige Sachbearbeiter dann irgendwann rausgefunden, dass Hund und Herrchen den Abort auch so finden oder aber der Energiespar-Gedanke hat sich durchgesetzt. Egal. Jedenfalls erfreut sich die Einrichtung bei asiatischen Touristen größter Beliebtheit. Kaum entdecken sie das Hundeklo, reißen sie auch schon die Arme hoch, zeigen auf das Objekt und beginnen unbändig zu kichern. Alsdann werden Handys und/oder Kameras gezückt und fleißig Gruppenfotos mit dem Areal im Hintergrund gemacht. Das wird ein Hallo geben, wenn die Bilder den staunenden Freunden und Angehörigen in der Heimat präsentiert werden. Da kann der Dom aber einpacken.
Im Prinzip stören mich die neuen Besucher ja nicht. Zumal es sich offenbar um Individualtouristen handelt. Bei Asiaten darf man Kleingruppen von bis zu zehn Personen ja vermutlich noch als solche bezeichnen. Jedenfalls sind sie in der Südstadt noch ohne ReiseführerIn unterwegs. Ich hoffe nur, dass den asiatischen Touristen nicht bald auch Horden von Junggesellenabschiednehmern, Kegelclubs und Landfrauen auf Kleiner Feigling folgen, denen es in der Altstadt zu eng wird.
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Die Wagenhalle – außergewöhnliches Gasthauserlebnis in historischem AmbienteMann fickt deutsch
Unvermeidlicher Nachtrag zum Laub an der Eiche. Ja, sie haben es wahrhaftig noch vor Jahresende geschafft. Die vier Männer in grünen Overalls erschienen eines morgens erneut, haben nochmal drei Stunden lang gepustet und zwei der vier erstellten Laubhaufen auf ihren Kleinlaster geladen. Noch besser: Die beiden anderen haben sie am Tag darauf abgeholt. Geht doch. Hat ja manchmal wirklich Vorteile, wenn man auf Stundenlohn arbeitet. Ich hab´s ja nicht so mit Jahresrückblicken, aber manche Statistiken finde ich denn doch durchaus bemerkenswert. So etwa die der zehn Personen, die in Deutschland 2018 am häufigsten per Google gesucht wurden. Auf Platz 1 rangiert da wahrhaftig der tragische Kreuzfahrer Daniel Küblböck, gefolgt von Meghan Markle (die wo mit Prinz Harry) und Jan Ullrich. Platz 7 hat, aus welchen Gründen auch immer, Ex-Schlagerstern Tina York („Wir lassen uns das Singen nicht verbieten“) erklommen. Vermutlich, weil sie im Dschungelcamp war. In Anbetracht solch geballter Prominenz ist Rang vier für den gefeuerten Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen schon erstaunlich. Insgesamt finden sich unter den Top 10 nur drei Ausländer. Die Deutschen suchen im Internet vornehmlich Deutsche. Was nicht für für Google gilt. So weist der kanadische Porno-Anbieter pornhub in seiner Bilanz aus, dass die beiden meisten hierzulande eingegebenen Suchbegriffe „deutsch“ und „german“ waren. Deutsche Männer sind in diesem Genre offenbar vornehmlich an pointierten Dialogen in ihrer Muttersprache interessiert.
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Ich habe letztens gegen das Nachbarschaftsgebot verstoßen und bei einem dieser Weinhändler im Netz einen Karton Rebensaft geordert. Das Angebot schien mir verlockend. Die Ware wurd´ auch prompt geliefert, der Tropfen war dann aber doch nicht der Rede wert. Doch seitdem lässt mir das Weinhaus ebrosia regelmäßig Prospekte mit den neuesten Sonderangeboten zukommen. Da unsereins ja sonst keinerlei Anhaltspunkte hinsichtlich Geschmacksrichtung und Qualität des Weines hätte, gibt’s neben den üblichen blumigen Umschreibungen des Bouquets („Mit einem zarten Hauch von grüner Tomate“) auch Punkte für jedes Produkt. Seit Wein-Papst Robert Parker seine Pünktchen vergibt, ist da inzwischen ein ganzes Heer von Kennern auf dem Markt, die es ihm gleichtun. Dass bei diesen Bewertungen in puncto Unabhängigkeit alles mit rechten Dingen zugeht, hab´ ich noch nie geglaubt, aber sollen sie doch punkten. Auch ebrosia hat sowas. Dort heißt der Mann Rüdiger Kleinke, ist nach eigenen Angaben Sommelier und vergibt Kleinke-Punkte für jeden Wein im Sortiment. Aber jener Rüdiger Kleinke ist zugleich auch Inhaber von ebrosia. Könnte es da mit Blick auf Ladenhüter eventuell zu Interessenskollisionen kommen? Vergeben wir mal zero Points an das Geschäftsmodell des Herrn Kleinke.
Wilde Südstadt
Neues in der Rubrik „Südstadt verwildert“: Hatte kurz vor Weihnachten einen ausgewachsenen Bussard auf meiner Gartenmauer, der irgendwas in den Fängen hielt, dass er offenbar zu fressen gedachte. Mich kurz um meinen Stubentiger auf Freigang gesorgt, aber alsbald segelten beruhigende Federn zu Boden. Also wohl doch nur eine Taube. Der Raubvogel hat dann geschlagene eineinhalb Stunden lang mitten in der City genüsslich Mahlzeit gehalten und bis auf ein paar Knochen nichts zurück gelassen. Ich warte täglich auf die Sichtung der ersten Wildschwein-Rotte vor meiner Haustür.
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Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg – DPSG KölnNoch was? Ja, die KVB haben mal wieder die Preise erhöht. Die Preisstufe 1b kostet jetzt 3 Euro. Für den Preis kann man kreuz und quer durch New York fahren und kommt in Rom sogar bis zum Hafen Ostia und wieder zurück. Aber New York und Rom haben ja auch keine U-Bahnen. Das 1b-Viererticket kostet in Köln neuerdings 12 Euro. Echtes Lockangebot für Sparfüchse.
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