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Sport

Auf dem Boden der Tatsachen

Montag, 23. September 2013 | Text: Roger Lenhard | Bild: DesignWork, Köln

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Als Schalker und Sozialdemokrat war das Wochenende für mich alles andere als berauschend. Der Partei konnte ich meine Stimme geben, die vor Ort in Gelsenkirchen beim Spiel gegen Bayern München fehlte, weil ich als DJ bei einem Geburtstag mein Bestes geben musste. Natürlich bin ich nicht so vermessen, dass meine Anwesenheit im Stadion am deprimierenden 4-0 etwas verändert hätte, doch ich hätte gerne meinen Verein unterstützt. Die ersten 15 Minuten konnte ich noch am Fernseher verfolgen. Die Einstellung stimmte, und ich hatte die Hoffnung, dass das Ergebnis hätte eng ausfallen können – eine knappe Niederlage, vielleicht ein Unentschieden oder mit etwas Glück sogar ein Sieg. Nachdem ich über den Liveticker vom Doppelschlag in der 20. und 21. Minute las, wusste ich, dass das Spiel gelaufen war. Um gegen Bayern unentschieden oder gar gewinnen zu können, muss die Null lange stehen., auf keinen Fall dürfen die Vereine mit mehr als einem Tor ins Hintertreffen geraten. Das ist schwierig genug bei der Offensivqualität der Münchener mit Robben, Ribery und Co. Doch ein Tor aus den wenigen Chancen, die die Münchener zulassen, ist nicht unmöglich. So kann man zumindest von einem Punkt und mit Glück von einem Sieg träumen.

Es kam anders, und die Knappen gingen mit 4-0 unter. Die Verhältnisse sind gerade gerückt. Die Bilanz gegen Bayern München aus den letzten Begegnungen ist schon krass: sechs Niederlagen mit einem Torverhältnis von 1:20. Möglicherweise ist die deutliche Niederlage sogar heilsam. Nun ist klar, dass Blütenträume nicht einfach in Erfüllung gehen, sondern mit Geduld hart erarbeitet werden müssen. Auch Träume brauchen Bodenhaftung, sonst sind es Wolkenkuckucksheime, die genau den Erfolg verhindern, nach dem man sich sehnt. Die Sehnsucht in Gelsenkirchen und Umgebung nach den Erfolgen längst vergangener Zeit ist riesig, und die ist mit dem großen Zechensterben, das vor fünfzig Jahren begann, ins schier Unendliche gewachsen. Das alles scheint die Spieler – Millionengehälter hin oder her – in den entscheidenden Spielen zu lähmen. Zuviel Druck nimmt den jungen Spielern ihre Frische und die Fähigkeit ihre Qualität, die zweifelsohne vorhanden ist, abzurufen. Es ist ein verfluchter Teufelskreis. Ich wäre wirklich gerne in der Arena gewesen, um der Mannschaft nach Spielende beistehen zu können: Bescheiden im Triumph und treu in der Niederlage! Mark, mein Kölner Freund, mit dem ich sonst auf Schalke fahre, war im Stadion, und laut seiner Aussage muss die Unterstützung der Fans während des gesamten Spiels fantastisch gewesen sein. So soll es sein.

Mit dem Sieg marschieren die Münchener nun gleichauf mit den Dortmundern, die in Nürnberg unentschieden spielten, in der Bundesliga vorweg. Das wird wohl so bleiben. Die Leverkusener gewannen in Mainz souverän und haben sich nach der deutlichen Niederlage gegen Manchester United, in der Champions-League, wieder berappelt. Im Nordderby gewann Werder Bremen verdient beim Bundesligaopa HSV 2-0. Im Moment sieht es so aus als seien die Hamburger neben Freiburg und Braunschweig ein heißer Abstiegskandidat.

Dienstag und Mittwoch wird die zweite Runde im DFB-Pokal mit interessanten Paarungen ausgespielt. Dem 1.FC Köln müssen wir am Dienstag (20.30 Uhr) in Mainz gegen den FSV die Daumen drücken.

Dienstag, 24.09.2013, 19.00 Uhr
Preußen Münster – FC Augsburg
SC Wiedenbrück – SV Sandhausen
1860 München – Borussia Dortmund
VfL Wolfsburg – VfR Aalen

24.09.2013, 20.30 Uhr
Arminia Bielefeld – Bayer Leverkusen
Hamburger SV – Greuther Fürth
1899 Hoffenheim – Energie Cottbus

Mittwoch, 25.09.2013, 19.00 Uhr
Saarbrücken – Paderborn
Eintracht Frankfurt – VfL Bochum
FSV Frankfurt – FC Ingolstadt
Kaiserslautern – Hertha BSC Berlin

 

Mittwoch, 25.09.2013, 20.30 Uhr
VfL Osnabrück – 1. FC Union Berlin
Darmstadt 98 – Schalke 04
Bayern München – Hannover 96
SC Freiburg – VfB Stuttgart
 

Text: Roger Lenhard

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